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Rücksicht oder: mein Partner hält das aus?!

@rueckenwind
Wenn ich als Frau den Satz "mach du nur, ich will es aber nicht wissen" von meinem Partner hören würde, wäre für mich das ein Ausdruck höchster Gleichgültigkeit.
Wenn ich als Frau die "Wahrheit in homöopathischen Dosen" serviert bekäme, würde ich die Integrität des Mannes anzweifeln. Sprich: Ich würde ihm nicht mehr trauen, weil ich nicht wüsste, mit welcher "Dosiserhöhung" er um die nächste Ecke kommt.

Mir als Mann ginge es keinen Deut anders. Sehr schön und treffend gesagt. *top*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ rueckenwind_69
Wenn ich als Frau den Satz "mach du nur, ich will es aber nicht wissen" von meinem Partner hören würde, wäre für mich das ein Ausdruck höchster Gleichgültigkeit.
Wenn ich als Frau die "Wahrheit in homöopathischen Dosen" serviert bekäme, würde ich die Integrität des Mannes anzweifeln. Sprich: Ich würde ihm nicht mehr trauen, weil ich nicht wüsste, mit welcher "Dosiserhöhung" er um die nächste Ecke kommt.

Volle Zustimmung! Genau das meine ich, und darum geht es mir!

(Der Antaghar)
Wenn ich als Frau den Satz "mach du nur, ich will es aber nicht wissen" von meinem Partner hören würde, wäre für mich das ein Ausdruck höchster Gleichgültigkeit.

Es ist schon erstaunlich wie unterschiedlich Menschen das auffassen.

Mach Du nur, würde ich nie sagen. Aber manche Dinge will ich einfach nicht wissen.

Mein Ex war Swinger. Natürlich wollte ich wissen wann er wo hin geht. Aber so neugierig das ich dann wissen wollte was er da mit wem getrieben hat war ich nicht.

Irgendwie scheint mir es gibt nur Hüh oder Hott. Es scheint hier bei Niemanden irgendwo die Mitte zu geben.

Oder ein Abwägen.

Es gibt nur entweder oder.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Amarintha: Grad hier im Thema find ich doch schon eine große Bandbreite von Einstellungen zur Sache im Durchschnitt aller Mitschreiber gesehen.

Auf den Einzelnen bezogen gibt es bei solch Fragen wohl automatisch nur Hopp oder Topp.
****ly Paar
25 Beiträge
Hallo,

das ist aber doch ein riesen Unterscheid, ob dein Partner dir sagt: "Ich gehen in den Club" und du sagst: "danke, keine Details" (du verzichtest)

Oder ob dein Partner einfach in einen Club geht, ohne das jemals angesprochen zu haben. (er verheimlicht)
Auf den Einzelnen bezogen gibt es bei solch Fragen wohl automatisch nur Hopp oder Topp.

Du hast recht. Ich war ein wenig unreflektiert. Sorry.

das ist aber doch ein riesen Unterscheid, ob dein Partner dir sagt: "Ich gehen in den Club" und du sagst: "danke, keine Details" (du verzichtest)

Oder ob dein Partner einfach in einen Club geht, ohne das jemals angesprochen zu haben. (er verheimlicht

Das meinte ich aber damit. Für mich klang die Aussage: Mach was Du willst und ich will es nicht wissen und die darauf bezogenen Kommentare wie das es Gleichgültigkeit sein könne eben danach das es keinen Mittelweg gibt.

Ich sagte ja bereits das ich wohl schneller geschrieben als gedacht habe.
*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
Mein Ex war Swinger. Natürlich wollte ich wissen wann er wo hin geht. Aber so neugierig das ich dann wissen wollte was er da mit wem getrieben hat war ich nicht.


Oh, da gibt es schon Zwischendinge zwischen Hü und Hott. Ich muss zum Beispiel auch nicht wissen, was genau er mit wem in welcher Stellung... und so weiter. Ich will ja auch nicht wissen, in welcher Reihenfolge er duscht und aufs Klo geht. Aber dass er ging, wusstest du doch? Und wie hättest du es empfunden, wenn ihr beide nicht drüber geredet hättet, er wäre gegangen und du hättest es irgendwann rausgefunden?

Und... ich will nicht entmündigt werden. Ich will nicht Dinge vorenthalten bekommen, die mich persönlich weiterbringen könnten. Meine Sichtweise ändern könnten. Uns beide betreffen. Die Beziehung verändern / wachsen lassen könnten. Schon gar nicht mit dem Argument, mir sei nicht zuzutrauen, dass ich das "richtig" verarbeiten könnte... das muss man schon mir überlassen.

Und das ist eben auch die Kehrseite der Medaille. Wenn ich bestimmte Dinge nicht wissen will, die meinen Partner aber beschäftigen, weil er sie für wichtig hält, ist das irgendwo auch nicht fair.

Grundsätzlich wie immer und überall: Es kommt auf den Einzelfall an...
Ich will nicht Dinge vorenthalten bekommen, die mich persönlich weiterbringen könnten. Meine Sichtweise ändern könnten. Uns beide betreffen. Die Beziehung verändern / wachsen lassen

Dem stimme ich auch zu. Allerdings erwarte ich von einem Partner eben auch eine gewisse Rücksichtnahme. Wie in meinem Fall eben das er damals nicht jedes Mal erwähnte wie er was mit welcher Dame oder ähnliches.

Schon gar nicht mit dem Argument, mir sei nicht zuzutrauen, dass ich das "richtig" verarbeiten könnte... das muss man schon mir überlassen.

Ich empfinde es, für mich ganz persönlich, als rücksichtsvoll wenn ein Partner mir dann eben gewisse Dinge nicht sagt. Weil ich eben auch artikuliert habe das ich es sooooooo genau gar nicht wissen will.

Und das ist eben auch die Kehrseite der Medaille. Wenn ich bestimmte Dinge nicht wissen will, die meinen Partner aber beschäftigen, weil er sie für wichtig hält, ist das irgendwo auch nicht fair.

Da hast Du wohl zweifellos recht. Allerdings denke ich das man da auch einfach mal für sich abwägen muß ob man damit immer und grundsätzlich umgehen kann.

Ich bin mir sicher das er vielleicht manchmal gern mehr erzählt hätte. Aber ich hätte damit einfach nicht umgehen können. Es ist nämlich die eine Seite einem Menschen zu gewähren, die andere sich das dann auch noch im Detail zu geben*zwinker*

Da wird man wohl sehr genau abwägen müssen womit man im Zweifelsfalle um der Fairness willen klar kommen kann und womit nicht.

Denke ich mal einfach so.
*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
Na siehste... da sind wir doch wiedermal gar nicht so weit auseinander!
*g*
@Amarinta
Genau meine Gedanken. Man kann über alles reden, aber muss nicht.

Allerdings erwarte ich von einem Partner eben auch eine gewisse Rücksichtnahme.

Die Grenze zwischen Offenheit und Rücksicht ist individuell. Es braucht Zeit und vor allem echtes Interesse aneinander und Vertrauen, sie immer wieder neu zu erkennen.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
so in etwa ...
Da hast Du wohl zweifellos recht. Allerdings denke ich das man da auch einfach mal für sich abwägen muß ob man damit immer und grundsätzlich umgehen kann.

Ich bin mir sicher das er vielleicht manchmal gern mehr erzählt hätte. Aber ich hätte damit einfach nicht umgehen können.

meinte ich das auch mit dem "aktiven Nicht-Wissen-Wollen" !

Und so meinte ich es nicht:

Wenn ich als Frau den Satz "mach du nur, ich will es aber nicht wissen" von meinem Partner hören würde, wäre für mich das ein Ausdruck höchster Gleichgültigkeit.

*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
Das ist das Problem... ich hab oben die beiden Extreme skizziert. Dass dazwischen sehr viel Rücksicht, Offenheit, Vertrauen, Sich-Kennen und Sich-Lieben und Wissen, wie der andere tickt, steckt, ist eben so. Und es ist eben so individuell wie jeder von uns.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Und... ich will nicht entmündigt werden. Ich will nicht Dinge vorenthalten bekommen, die mich persönlich weiterbringen könnten. Meine Sichtweise ändern könnten. Uns beide betreffen. Die Beziehung verändern / wachsen lassen könnten. Schon gar nicht mit dem Argument, mir sei nicht zuzutrauen, dass ich das "richtig" verarbeiten könnte... das muss man schon mir überlassen.

Ein Mensch kann nur dort abgeholt werden, wo er steht. Nicht jeder steht an dem gleichen Punkt oder auf der gleichen Fläche.

Du scheinst auf einem anderen Feld zu stehen als der TE. Daher kann ein Außenstehender mit euch beiden nicht gleich umgehen, auch wenn er euch beide gleich lieben sollte. Das ginge noch nicht mal terminologisch, geschweige inhaltlich um eine konstruktive Entwicklung in der Beziehung zu ermöglichen.

Der TE hat diesen Thread eröffnet, weil sie sich aktuell mit einem Thema beschäftigt und deshalb Meinungen von anderen dazu lesen möchte. In meiner Vorstellung kann ein Mensch nur soviel Wahrheit verkraften, um damit auch konstruktiv umgehen zu können, wie auch seine gegenwärtig gewachsene Persönlichkeitsstruktur zulässt.

Liebe bedeutet für mich auch, meinen Partner zu fordern wie auch zu fördern, jedoch nicht bewusst zu überfordern und damit sein emotionales wie auch sein geistiges System situativ in eine Krise zubringen, aus der das starke Gefühl der Handlungsunfähigkeit entsteht, wenn ich an unzähligen anderen Dingen bemerke, wie seine Einstellung und Sichtweise auf die Welt ausfällt.

Daher bin ich nicht für die Holzhammer-Methode. Ich bin für die Liebe und damit für das verständnisvolle abholen des anderen wo er auch stehen mag. Ihn zu fordern wie auch zu fördern, jedoch ihn nicht völlig zu überfordern und damit eventuell eine konstruktive Basis zu zerstören.

Gesund entwickeln kann sich nur jemand, wenn er dort abgeholt wird wo er steht und nicht dort, wo andere ihn gerne hätten ...
*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
Du scheinst auf einem anderen Feld zu stehen als der TE. Daher kann ein Außenstehender mit euch beiden nicht gleich umgehen, auch wenn er euch beide gleich lieben sollte. Das ginge noch nicht mal terminologisch, geschweige inhaltlich um eine konstruktive Entwicklung in der Beziehung zu ermöglichen.


Ja, das ist gut möglich. Ich habe aber auch die ganze Zeit nur von mir geredet. Von meinem Empfinden. Und ich habe im Anschluss daran nochmal darzulegen versucht, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, mit dem Thema umzugehen, und dass es die Sache jedes Einzelnen bzw jedes Paares ist, seinen Weg zu finden.

Worüber ich mir auch gerade Gedanken mache: Liegt es nur am "Weg", an dem Punkt an dem man gerade steht, oder auch an der Persönlichkeit der Beteiligten? Vielleicht bin ich ja eine Holzhammer-Persönlichkeit (dass ich gerne mit dem Kopf durch die Wand gehe, und mir dabei auch mal Kopfschmerzen zuziehe, kann ich nicht bestreiten...).

In diesem Sinne: Jeder so wie er mag und kann. Aber mit diesem Satz lässt sich keine 30seitige Diskussion führen... *zwinker*
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Inzwischen ist
das Thema einige Seiten älter, trotzdem:

M.E. ging es Acivasha eben nicht ums Fremdgehen, sondern darum daß er am Anfang der Beziehung zweigleisig gefahren ist ohne ihr das zu sagen.

Ich habe mich bei allen Kommentaren sehr gewundert, dass niemand die andere Frau mit den "älteren" Rechten im Fokus hatte. Da kommt eine Neue und verlangt, dass sofort Schluss zu sein hat, warum eigentlich? Was wird damit der anderen Frau zugemutet, was dem Mann? Das Beispiel hätte gut als abschreckendes in das jetzt gefüllte Polyamorie-Thema gepasst.

Antaghar, du hast von den besonderen Verbindungen zwischen Menschen gesprochen. Leider gehöre auch ich als Mann auch zu denen, die sofort spüren, wenn die Partnerin Seitenwege beschreitet. Für mich war die Konsequenz anders als üblich. Ich sah das als Lernaufgabe, nämlich Vereinbarungen dahingehend zu treffen, dass Seitenwege begehbar sind, aber dann, wenn ich davon weiß. Es ist nämlich wirklich zum Verrücktwerden, wenn man spürt, dass da gerade etwas läuft, es aber mehr oder minder hilflos ertragen muss. Dann kommt der, ich nenne ihn mal so, Aci-Effekt voll zur Geltung.

Ich kenne aber auch eine sehr erfolgreiche Gegenlösung: eine Sub von mir war verheiratet, als ich sie kennenlernte. Es gab Gründe, warum Sex für die junge Frau eine enorme Belastung war, damit auch für den Mann, der zum Glück nicht notgeil war. Es schien möglich, eine Änderung herbeizuführen, indem sie abseits der Ehe die Möglichkeit erhielt, ihre Sexualität nachreifen zu lassen. Sie vereinbarte mit ihrem Mann für eine bestimmte Zeit eine Öffnung der Ehe mit der Bedingung, dass erforderliche Auszeiten weder hinterfragt noch kommentiert werden. Sie wollte nicht wissen, wie er sie nutzte, er nicht, wie sie diese nutzte. Er hatte sehr bald große Vorteile davon, denn seine bis dahin unwillige Frau kam ihm dabei immer näher und sprühte vor Feuer. Zuvor stand die Ehe vor dem Aus.

Mein Beispiel soll nur sagen, dass es oft die unorthodoxen Lösungen sind, die Erfolg bringen.
Worüber ich mir auch gerade Gedanken mache: Liegt es nur am "Weg", an dem Punkt an dem man gerade steht, oder auch an der Persönlichkeit der Beteiligten?

Ich bin fast der Meinung das die Persönlichkeit dabei wohl eine genau so große Rolle spielt wie der Punkt an dem man grade steht.

Einem überaus sensiblen Menschen wird man harte Wahrheiten wohl immer schonender beibringen müssen als demjenigen der schon sehr robust ist und der auch zeigt und wissen lässt das er die knallharten Fakten vertragen kann und auch will.

Ich denke das zeigt sich ja schon daran wie jeder Einzelne mit Schlägen des Lebens fertig wird. Während die Einen jammern und aus ihrem Loch lange brauchen bis sie sich wieder rausgearbeitet haben, ist ein anderer schon dabei das Loch zu zuschütten und ein Haus drauf zu bauen. Wieder ein anderer sitzt und fängt nicht mal an sich aus dem Loch weg zu bewegen.

Und wenn ich mich selber so betrachte, heute und vor zwanzig Jahren:


Klar hab ich sehr viel gelernt, an mir gearbeitet, vieles ist anders geworden, viel ist besser geworden. Und trotzdem bin ich immer noch Jemand der auf viele Dinge fast genau so reagiert wie noch vor zwanzig Jahren. Es mag nicht mehr so sichtbar sein, weil ich gelernt habe vieles nicht mehr so nah heran kommen zu lassen, aber es ist immer noch da.

Und ich glaube das macht uns einfach aus. Das ist das was zu jedem von uns zu uns gehört. Die Art und Weise in der wir sind. Unser Selbst und Sein.

Und ich glaube daran es wichtig ist das auch nicht zu verleugnen. Weil man sonst ein Stück von sich verliert und vielleicht nie mehr wieder findet.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Worüber ich mir auch gerade Gedanken mache: Liegt es nur am "Weg", an dem Punkt an dem man gerade steht, oder auch an der Persönlichkeit der Beteiligten?

Das liegt an allem ... schon mal auch an Zeit, einen Schritt weiter gehen zu wollen oder zu können.

Vielleicht bin ich ja eine Holzhammer-Persönlichkeit (dass ich gerne mit dem Kopf durch die Wand gehe, und mir dabei auch mal Kopfschmerzen zuziehe, kann ich nicht bestreiten...).

Sorry, dann habe ich dich nicht richtig verstanden. Ich hatte dich so wahrgenommen in deiner Aussage, dass du von deinem Partner die Holzhammer-Methode erwartest und dir damit die Kopfschmerzen bereitet, in dem er durch deine Wand geht und nicht du dir selbst damit die Kopfschmerzen bereitest. Um dir zu zeigen, wie wichtig du ihm bist.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Liebe bedeutet für mich auch, meinen Partner zu fordern wie auch zu fördern ...

Das unterschreibe ich sofort, wobei ich betone, dass viele leider das Fördern durch Fordern vergessen.

... jedoch nicht bewusst zu überfordern ...

Das ist so klar wie das Sonnenlicht! *zwinker*

... und damit sein emotionales wie auch sein geistiges System situativ in eine Krise zubringen ...

Wobei ich anmerken will, dass es manchmal (nicht immer!) nichts Heilsameres und Chancenreicheres gibt als eine ausgewachsene Krise. Und manchmal ist es auch Liebe, die Krise eines geliebten Menschen aushalten zu können.

Und ich frage höflich nach, ob man wirklich jemanden immer dort abholen muss und soll, wo er gerade steht? Kann man sich nicht auch wünschen und es herausfordern, dass er sich mal Mühe gibt und von allein in die Gänge kommt?

Bei der Begleitung und Betreung von Kindern und Menschen mit Handicap hat sich das durchaus bewährt: Herausforderungen zu ermöglichen, an denen der andere wächst und reift.

*


An dieser Stelle möchte ich für alle, die es interessiert, eine kleine Geschichte erzählen:

Es war einmal eine Frau, die einen Schmetterling beobachtete, der sich gerade aus seiner Verpuppung herauskämpfen wollte. Sie mochte den kleinen Kerl sehr und konnte seine Schmerzen und Qualen, seinen fast verzweifelten Kampf kaum ertragen.

Also holte sie eine Schere und schnitt behutsam und liebevoll alle Fäden durch, an denen der Schmtterling noch hing. So nahm sie ihm den Kampf ab, den er zu bestehen hatte - nicht aus Liebe, obwohl sie es so empfand, sondern weil sie es nicht ertragen konnte, sein Leid zu sehen.

Leicht und locker kam er nun aus seiner Verpuppung. Doch was musste die Frau nun mit Entsetzen erkennen? Er hatte statt prachtvoller Flügel nur kraftlose Stumpen an seinen Seiten. Niemals würde er seine Flügel ausbreiten und fliegen können. Denn er hätte seinen Kampf gebraucht, damit die Lebenssäfte in seine Flügel strömen, damit er starl wird, damit er kraftvolle und wunderschöne Flügel bekommt.

Weil sie es nicht ausgehalten hat, ihn um prächtige und kraftvolle Flügel kämpfen zu sehen, hat sie ihn letztlich zum Krüppel gemacht. Dabei wäre er vielleicht ein wunderschöner, freier und glücklicher Schmetterling geworden, hätte sie es ausgehalten, wie er sich alleine freikämpft.

Sie hatte es sooo gut gemeint, aber übersehen, dass es keine Liebe ist, für den anderen nur Verständnis zu haben und ihm alle Steine aus dem Weg zu räumen.

(Der Antaghar)
Kann man sich nicht auch wünschen und es herausfordern, dass er sich mal Mühe gibt und von allein in die Gänge kommt?

Das kann man sich gern wünschen. Aber aus meiner Erfahrung heraus wollen einen Menschen immer gern zu Taten oder Herausforderungen abholen denen man oft gar nicht gewachsen ist.

Und dann ist man am Ende der Dumme wenn man sich dem zwar stellt, aber gar nicht damit umgehen kann.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Aber aus meiner Erfahrung heraus wollen einen Menschen immer gern zu Taten oder Herausforderungen abholen denen man oft gar nicht gewachsen ist.

Das wäre natürlich Blödsinn! Klar!

Man kann von einer Giraffe oder einem Fisch nicht erwarten, dass sie einen Baum besteigen. Das wäre keine Herausforderung, sondern eindeutig schon fast eine Verarschung oder Überforderung.

(Der Antaghar)
*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
Sorry, dann habe ich dich nicht richtig verstanden. Ich hatte dich so wahrgenommen in deiner Aussage, dass du von deinem Partner die Holzhammer-Methode erwartest und dir damit die Kopfschmerzen bereitet, in dem er durch deine Wand geht und nicht du dir selbst damit die Kopfschmerzen bereitest. Um dir zu zeigen, wie wichtig du ihm bist.


Kann ich nicht trennen. Ich weiß nur, dass ich schon mit der Holzhammer-Methode bearbeitet worden bin - und ich diesen Konflikt brauchte, um an ihm zu wachsen und mich selbst zu "finden" - wenn ich das überhaupt schon so sagen kann -, als auch gerne mit der Holzhammer-Methode arbeite, um meine Standpunkte zu vertreten und dem anderen klar zu machen, was ich meine, fühle, denke. Wer mir nicht wichtig ist, mit dem brauche ich keine Konflikte auszutragen....

Aber das führt jetzt hier zu weit, wir sind ja nicht im "Wir-analysieren-Rückenwind_69-Thread".

Das Schmetterlingsbeispiel finde ich übrigens sehr gelungen, Antaghar.
Man kann von einer Giraffe oder einem Fisch nicht erwarten, dass sie einen Baum besteigen. Das wäre keine Herausforderung, sondern eindeutig schon fast eine Verarschung oder Überforderung

*lach* Ich hab grade so richtig lauthals lachen müssen. Da erschien ein sehr lustiges Bild vor meinem geistigen Auge.

Danke, deutlicher kann man das eigentlich gar nicht klar machen was Überforderung wäre.
******mes Mann
744 Beiträge
Man kann das eine nicht vom anderen trennen
Ami schrieb -Ich bin fast der Meinung das die Persönlichkeit dabei wohl eine genau so große Rolle spielt wie der Punkt an dem man grade steht. - und genauso isses.
Auch das Schmetterlingsbeispiel von Antaghar ist zur Beleuchtung gut geeignet für diejenigen, die nicht länger im Loch am Boden hocken wollen.
Wobei dies einsichtig erweitert werden könnte:

Lass Kinder in einer sterilen Umgebung wohl behütet aufwachsen und du wirst feststellen müssen, dass die ersten Stürme des Lebens in eigener Verantwortung nicht bewältigt werden können.

Das in der Regel Menschen mit längerer Paarerfahrung gefestigter sind als diejenigen, die Schmetterlinge im Bauch für immer für sich generieren wollen, ist ebenfalls sonnenklar.

LG
Horst
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Fördern durch fordern
ist einer der wichtigsten pädagogischen Grundsätze. Ich habe das in Elterngesprächen oft am Beispiel des Hochspringers verdeutlicht. Es motiviert kaum zu mehr Leistung, wenn man die Stange so legt, dass er mit einem Hüpfer darüber kommt, aber erst recht nicht, wenn man sie so legt, dass er mutlos aufgibt. Die Kunst ist also, die Stange immer so zu legen, dass er sie gerade noch überspringen kann.

Mein 10 Jahre jüngerer Bruder ist für mich das beste Beispiel: während ich schon als Kind im Geschäft meiner Eltern hart gefordert wurde und Schule, dann Studium nur nebenbei und auch gegen den Willen meines Vaters möglich waren, biss ich mich durch, bis ich mein Ziel erreicht hatte. Mein verhätschelter Bruder dagegen hatte zwar eine ruhige Kindheit, schaffte aber schon den einfachsten Schulabschluss nicht und brachte beruflich nie ein Bein auf den Boden.

In Partnerschaften muss man sich immer fragen,was tut gut, was weniger oder gar nicht. Ich kenne allerdings Natur-D/S- Partnerschaften (das heißt die leben D/S ohne Nachdenken darüber selbstverständlich) in denen er seit Jahrzehnten den Pascha spielen kann und beide fühlen sich in ihren Rollen äußerst wohl.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Ich weiß nur, dass ich schon mit der Holzhammer-Methode bearbeitet worden bin - und ich diesen Konflikt brauchte, um an ihm zu wachsen und mich selbst zu "finden" - wenn ich das überhaupt schon so sagen kann -, als auch gerne mit der Holzhammer-Methode arbeite, um meine Standpunkte zu vertreten und dem anderen klar zu machen, was ich meine, fühle, denke. Wer mir nicht wichtig ist, mit dem brauche ich keine Konflikte auszutragen....

In meiner Beziehung hat jeder von uns seinen gewaltigen Holzhammer weit weggelegt, da wir nicht wissen wollen, wer von uns beiden den größeren Holzhammer besitzt und damit dementsprechend zuschlagen kann. Mit Sicherheit haben wir beide gleichermaßen sehr viel Macht und damit eine verwüstliche Schlagkraft um dem anderen jeweils zu zeigen, wo der Hammer hängt und vor allem was dieser ausrichten kann.

Würden wir beide den Hammer gegenseitig ansetzen, würde nach einer kurzen Entladung nichts weiter übrig bleiben als zwei Verlierer.

Daher schauen wir beide genauer hin und gehen in unserer Empathie behutsam an die Grenzen des anderen ihn möglichst nicht zu überfordern, vielmehr zu fordern und zu fördern und das so konsequent, dass selbst die Entwicklung des anderen eines Tages gegen einen selbst gerichtet werden könnte.

Ich habe in meinem Leben genug Holzhammer-Methoden erfahren um zu erkennen, wann diese aus Liebe geschieht und wann diese dazu dient den Willen des anderen zu brechen um für sich selbst möglichst viele Vorteile rauszuholen.

Meine Partnerschaft beruht darauf gewaltige Holzhammerschläge auszuhalten, diese jedoch nicht anzuwenden oder auszuteilen damit der andere möglichst schnell über sich hinaus wächst, wenn der andere sein Entwicklungstempo nicht an das eigene anpasst.

Auch wenn wir in unserer Entwicklung langsamer voranschreiten als andere in ihrer Beziehung, ist es mir sehr wichtig meinen Partner in seinen Bedürfnissen nicht zu übergehen wie auch ich in meinen Bedürfnissen von meinem Partner nicht übergangen werden möchte.

Gerade in einer wertvollen Partnerschaft ist mir das Tempo der Entwicklung nicht so wichtig, Grenzen zu überschreiten um zu sehen wie weit sich der Einzelne entwickelt und was er alles aushält als an die Grenzen zu gehen und damit individuell zu fordern wie auch damit zu fördern.

Ich schreibe hier über mich selbst und meine Beziehung ohne über andere Vorgehensweisen urteilen oder werten zu wollen.
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