So ihr Lieben, nachdem ich
mich erstmal durch die vielen Nachfolgepostings gelesen habe, möchte ich natürlich auch dazu Stellung nehmen:
Bei der Anderen waren weder von seiner Seite,noch von ihrer
Beziehungsabsichten da.So seine Aussage.Glaube ich ihm auch.
Als wir uns kennenlernten,ebenso war aber klar, das wir beide generell betrachtet,keine Fickbeziehung wollten,sondern von vorne herein eine feste,monogame Beziehung wünschten.Beide,wohlgemerkt.
Hier galt es natürlich, und das sehe ich auch ein, herauszufinden, passt das möglicherweise oder halt nicht.Auf beiden Seiten.Tja und da war ich mir wohl weitaus eher sicher,als er.
Wenn man es denn als Wettrennen betrachten würde,wer sticht hier wen aus,müßten die Voraussetzungen gleich sein - sprich, was die "älteren" Rechte angeht, hätte sowohl sie ein Interesse an einer festen Beziehung haben müssen,als auch er.War aber nicht so.
Das Problem ist die Verletztheit. Ich bin z.b sehr wohl in der Lage Sex und Liebe zu trennen. Aber ich wäre aufs äusserte enttäuscht wenn ein Partner mir im nachhinein erzählt das er in der Kennenlernphase andere Frauen gevögelt hat.
Es wäre wohl eher der romantische Gedanke der bei mir zerstört worden wäre. Diese wunderbar leichte und schöne Gefühl das man hat wenn man sich grade verliebt und glaubt das es dem anderen auch so ergeht.
Exakt so isses.Aber auch das ist mein ureigenstes Problem
Denn das war dann offenbar eine Fehleinschätzung meinerseits,
unterstützt allerdings durch seine Bekundungen mir gegenüber,das Zukunftspläneschmieden, etc.pp. die Erwartung, um nicht zu sagen,die
FORDERUNG,dass ich mich sehr klar und deutlich positioniere, den anderen abschieße,reinen Tisch mache.Und dies war KEINE Fickbeziehung,sondern eine Liebesbeziehung,die aber nicht alltagskompatibel war.Weswegen ich ja überhaupt erst (mit Wissen und Billigung des anderen!) wieder auf die Suche nach einem festen Partner gegangen bin.
Was den anderen angeht: Er wußte ebenfalls,das ein neuer Mann in mein Leben getreten ist,das hatte ich selbstverständlich sofortigst kommuniziert.
Habe ich also getan,mich as soon as possible klar positioniert.Und zwar sobald es mir technisch möglich war (ich mache sowas nicht per Mail oder per SMS, sondern persönlich im direkten Gespräch und das konnte erst erfolgen, wenn der andere auch wieder präsent war, was in diesem Falle erst 8 Wochen nach unserem Kennenlernen geschah, weil der andere vorher nicht zu mir kommen konnte,oder ich zu ihm).
Mein neuer Partner ist faktisch gesehen unmittelbar nach dem Kennenlernen (er hatte 5 Wochen Urlaub) bereits quasi "bei mir eingezogen".Eine sehr intensive Zeit des Kennenlernens also.Mir ist bis heute daher schleierhaft,wie er das überhaupt hingekriegt hat,sich mehrfach mit der anderen zu treffen und welche Ausreden da auf den Tisch kamen, um sich für diese Dates "freizuschaufeln".
Ich gehe auch davon aus, dass sie sich in der Anfangszeit entsprechend geäußert hat in Richtung ich dulde keine fremden Göttinnen neben mir.
Klar.Hat auch seine Gründe.
Was um Himmels willen hätte er dann tun sollen, wenn er die Andere durch abruptes Beenden nicht brüskieren will und andererseits die Neue gewinnen will.
Das gab es ja gar nix zu brüskieren.Da sie keine Beziehung wollte.
Mir fairerweise von Anfang an zusagen,das es da noch jemanden gibt? Um mir die Möglichkeit zu geben,okay,damit will ich dennoch lernen,mit dieser Situation umzugehen,oder zu sagen: Klär erstmal deinen Klüngel und dann können wir weitersehen?Oder zu sagen,nee Schätzken, nicht meine Baustelle.Schleich dich von dannen.
Der Grund,warum ich nicht sofortigst meine Klamüsen gepackt und ihn verlassen habe,ist ja grade der, dass wir Gemeinsames aufgebaut, ein schönes Jahr miteinander hatten, und uns nach etlichen Gesprächen klar wurde, wir wollen das nicht wegschmeißen,denn dazu ist es wirklich nicht wichtig genug.
Dennoch denke ich, dürfte es verständlich nachvollziehbar sein, dass ich zunächst einmal zutiefst verletzt war.Denn immerhin lebten wir ja bereits faktisch zusammen in einer Bude,machten
gemeinsam Pläne für das Zusammenziehen.Ich wähnte mich also eben genau darum in einer festen Beziehung.Die auch für ihn gewollt und gewünscht nur eine monogame sein sollte.
vorallem - und jetzt spekuliere ich klarerweise - aber getriggert durch deine überschäumende "Ekel, gelähmt vor Entsetzen etc..."-Reaktion sowie meine eigenen Erfahrungen, dass Menschen, die Ehrlichkeit besonders stark einfordern, sich nicht so selten dann aus der Ehrlichkeit, statt sie wirklich emotional zu schätzen, die abstrusesten Emotionen zusammenbasteln (gefolgt auch von ziemlich beziehungsschädigenden Taten) und letztendlich dem Ehrlichen ein Gefühl vermitteln, besser nicht ehrlich gewesen zu sein, und demnach war seine "lässliche Sünde" des Verschweigens vielleicht nicht völlig fair, aber sehr verstänndlich und verzeihlich und wahrscheinlich hat er durchaus ein "Feeling" für dich und deine "krassen Reaktionen" - und seine Taten haben doch bis dato bewiesen, dass er dich will - so what - warum vertraust du ihm jetzt nicht mehr...
Du gehst davon aus, das er mir das im Nachhinein ehrlicherweise erzählt hat - das war aber nicht der Fall,der Zufall gestalte sich ganz anders.Es war ein dummes Versehen seinerseits.Er sich dann in weitere Lügen verstrickte und vehement abstritt,und erst als als ich nachbohrte,weil ich da Ungereimheiten um die Ohren geklatscht bekam,mit der Wahrheit rausrückte.
Nein,ich habe in dieser Verliebtheitszeit nichts geahnt.Und wäre im Traum nicht darauf gekommen,dass das was nebenbei lief,zu glücklich und voller Vertrauen war ich.Da hat mich mein sechster Sinn (diesmal,denn ich habe seinerzeit bei meinem Ex-Gatten sofort gespürt,da ist ne andere,aber den kannte ich bereits 20 Jahre und habe es an seinem veränderten Verhalten gemerkt) total in Stich gelassen.
Um so tiefer dann für mich der Fall ins Bodenlose.
Zu erkennen, das der Mann, den ich abgöttisch liebe und den ich anbete,eben auch nur ein Mensch ist, mit Fehlern,und nicht der unfehlbare Mann,den ich auf ein Podest gesetzt habe,war für mich die zweite, zutiefst erschütternde Erkenntnis.
Aber heilsam,insofern, dass ich nun wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen bin, in der Realität.
Ernüchterung-statt Euphorie.
Und ich mir die Frage gestellt habe:
Kann ich ihn so annehmen,jetzt, da mein Gott wieder menschlich geworden ist?
JA,kann ich.
Aber es wird ein Weilchen dauern - das kann ich nicht von jetzt auf gleich einfach so aus meinem Kopf auslöschen,schön wäre es,wenn das ginge. ERROR-RESET.Geht nunmal nicht.Dazu sehe ich das alles viel zu plastisch vor meinem inneren Auge,wie einen Film ablaufen,gespickt mit sehr unangenehmen Bildern,die sich da einfach so von einer Sekunde auf die andere unaufgefordert in mein Hirn schieben, denn die Parallelität der schönen Erinnerungen aus diesem Zeitraum ,gepaart mit dem nunmehrigen Wissen um die Einzelheiten der unschönen Dinge,die ich nun leider weiß ist eine automatische.Ergo bleibt mir nur eine Möglichkeit derzeit: DENK BLOSS NICHT AN UNSERE ANFANGSZEIT ,sonst ZACK ! TRIGGER!
Ich muss also schwer daran arbeiten,die Dinge,die sich -aus meiner Sicht- negativ anfühlen, nicht so in die Waagschale zu werfen,dass ich darüber den Blick für all das Positive verliere und tatsächlich die Mücke zum Elefanten mutieren zu lassen.Bei emotionaler Schieflage meinerseits zu dramatisieren liegt mir im Übrigen im Blut.
Wieder mal hat mir das Leben eine Lektion erteilt,die ich LÄNGST hätte kapieren sollen:
Man kann niemals für jemanden die Hand ins Feuer legen,nicht mal für sich selber.
PS: Danke für all die konstruktive Kritik, als auch den Zuspruch.
Ich wäre nicht ich, wenn ich mich damit nicht effizient gedanklich auseinandersetzen und mich bemühen würde, daraus andere Sichtweisen zu erlernen,damit aus Negativem Positives bei rumkommt.