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Rücksicht oder: mein Partner hält das aus?!

Ich kann mir nicht viele vorstellen die Freude daran haben wenn sie verletzt werden.

Nun, ich glaube auch nicht wirklich das der Anstossgeber für diesen Thread in die Hände klatscht und Juchee ruft wenn er verletzt wird.

Aber er begreift das als Chance für sich um daran zu reifen und zu wachsen.

Was mir, zugebenermaßen, irgendwie schwer fällt wirklich zu begreifen.

Ich sehe das nicht (per se) als Problem, solange mein Ich mit dem anderen Ich zusammensein will und umgekehrt. Drei Beteiligte: Ich, Ich und unsere Beziehung.


Und vielleicht ist es das was ich anders sehe? Ich sehe dann nämlich aus Ich und Ich ein wir.

Nicht die Verschmelzung zu einer Art Symbiose, sondern das jetzt das Miteinander und die Gemeinsamkeit eben im Vordergrund stehen sollte.

Und bei dem das Ich eben ein Stück weit zurück tritt!
****aro Paar
23 Beiträge
An wiederholten absichtlichen Verletzungen kann ich weder einen Lernefekt hoch eine Chance erkennen.
An wiederholten absichtlichen Verletzungen kann ich weder einen Lernefekt hoch eine Chance erkennen.
Wenn ein anderer Mensch mich wiederholt und absichtlich verletzt, dann könnte ich sehr viel über meinen Selbstwert lernen.
*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
Das eine ist: Man kennt sich. Man weiß, was der andere mag (Kein scharfes Essen, also nehm ich das Chili nur über meinen Teller und nicht über den Topf), kein Hochsee-Abenteuerurlaub,...), also redet man jedes Jahr drüber, wie beide auf ihre Kosten kommen.... das ist für mich Rücksicht, die dringend notwendig ist.

ABER bei wesentlichen Dingen (ich hab keine Lust auf dich; ich fühle mich von dir allein gelassen, mich nervt fürchterlich, dass jeder zweite deiner Sätze mit "Mama sagt...." beginnt, ...) sind klare Worte und ein richtiger Streit wesentlich hilfreicher als "Rumgeeier". Auch wenn der Streit im ersten Moment sehr verletzt.

Ich hatte im vergangenen Jahr gleich einige solcher Erlebnisse, bei denen mir sehr nahestehende Menschen ein Gesicht gezeigt haben, das ich nie hinter ihrer Fassade vermutet hätte. Und mir geht es genau so wie Antaghar: Ich bin dran gewachsen. Ich habe gelernt, dass ich machen kann was ich will, und bei diesen Menschen immer noch die Arschlochkarte haben werde. Also hab ich gemacht was ich wollte, und nicht mehr das, was ich aus Rücksicht auf diese Menschen gemacht hätte, und siehe da: Ich bin ihnen zum einen dankbar, weil ich etwas über mich gelernt habe, ich weiß sie jetzt besser einzuschätzen ohne ihnen Verachtung oder sonstige negative Gefühle entgegenbringen zu müssen (ok, manchmal bin ich noch immer erstaunt und auch wütend), ich habe einen uralten Glaubenssatz über mich loslassen können, ich bin entspannter.

All das wäre nicht passiert, wenn mir nicht genau in die Stelle, an der ich verletzbar bin, noch das mentale Messer gerammt worden wäre.

Und alles andere wäre falsche Rücksicht. Denn innerlich gärt es und brodelt und bricht dann aus. Also lieber raus damit, so dass man damit umgehen kann.
Hallo @ amarintha
Ohne alle Beiträge zu Deiner Fragestellung gelesen zu haben und der Gefahr laufend, etwas bereits Geschriebenes zu wiederholen, möchte ich aus meiner Sicht antworten:

Ich kenne den psychotherapeutischen Ansatz, den @ Anthagar hier vertritt - halte ihn dennoch nicht für alle Situationen geeignet.

Überhaupt ist mir beim Querlesen der Kommentare aufgefallen, dass Deine Frage oft zu undifferenziert betrachtet wird - nämlich nur
"gnadenlos/schonungslos offen" oder "in Watte packen" -
also entweder schwarz oder weiss.

Doch das Leben ist nicht nur schwarz oder weiss -
es gibt unzählige Nouancen dazwischen ... und genau so ist jeder einzelne Mensch gestrickt und jede Partnerschaft hat ihre ganz persönliche Melodie.

Deshalb würde ich immer abwägen, ob das, was ich meinem Partner zutraue, tatsächlich von ihm getragen werden kann.

Das heisst - ich würde versuchen herauszufinden, ob seine erwartete Mithilfe meinerseits z.B. aus Bequamlichkeit erfolgt und er ein/dieses Problem sehr gut allein meistern kann - oder tatsächlich ein
partnerschaftliches Verhalten gefordert ist, d.h. ich ihm meine Unterstützung gebe - sofern ich dazu in der Lage bin.

Denn - nicht immer ist ein Partner in der Lage, wirklich zu helfen.
Das gilt z.B. bei allen Drogenproblemen und den Folgen, die sich
auch auf das Verhalten des Partners auswirken.
Ich denke hier z.B. an Alkoholiker.
Nimmt der Partner auf die Probleme des Alkoholikers Rücksicht,
unterstützt ihn gar dabei (in dem er z.B. beim Arbeitgeber anruft und den Ausfall seines Partner mit "Krankheitentschuldigt"- statt dass dieser es selbst macht).
Da sich Alkoholmissbrauch auch im Verhalten des Alkoholkranken äussert, leidet darunter die Partnerschaft -
trotzdem kann nur der Kranke selbst etwas daran ändern, in dem er sich entschliesst, z.B. einen Entzug zu machen.
D.h. die beste Hilfe des Partners wäre hier tatsächlich, nichts zu tun bzw. keine Hilfe zu leisten.

Es gibt jedoch zig andere Situationen, in denen ein Partner [b- ]manchmal zunächst, manchmal dauerhaft - unserer Hilfe bedarf.
Möglicherweise ist er sich seiner - für uns destruktiven - Verhaltensweise gar nicht bewusst, also liegt es an uns, ihm einen gangbaren Weg aufzuzeigen.
Das gelingt am Besten in einer offenen Aussprache, die möglichst in einer ruhigen Atmosphäre erfolgen sollte.

Nun bin ich nicht so naiv, anzunehmen, dass dies immer gelingt.
Wie oft gibt ein Wort das Andere und eine Angelegenheit schaukelt sich hoch - oft so sehr, dass am Ende der Auseinandersetzung keiner mehr weiss, worum es anfangs ging - es ging dann nur noch darum, die Verletzung heimzuzahlen - wiederum aus eigener Verletzung heraus.

Das ist menschlich und Beide sollten das, was in der Hitze des Gefechts an-bzs,. ausgesprochen wurde, entsprechend zuordnen, aber unbedingt nach einer Zeit, in der sich die Gemüter beruhigt haben, in Ruhe drüber sprechen.

Grenzen aufzuzeigen halte ich nicht nur in einer Partnerschaft, sondern in jeder zwischenmenschlichen Kommunikation für erforderlich - um mich vür Übergriffen zu schützen, aber auch um dem Anderen klar zu signalisieren, wie er mit mir umgehen darf und wo "Schluss mit lustig" ist.

Ich hoffe, nicht am Thema vorbei geschrieben zu haben und
wünsche uns, dass wir nicht nur mit dem Verstand begreifen, sondern auch mit dem Herzen.

Lieben Gruss
Luna
Meine Meinung:
"Wer den anderen nicht verletzen will, verletzt sich selbst".

Stimmt!

Wenn Dein Dich liebender Partner Dich verletzt, tut er dies wahrscheinlich nicht mit Absicht, sondern weil er etwas für sich tut. Wohlgemerkt `für sich´! Nicht gegen Dich!
Es ist also quasi ein Kolateralschaden.

Wie kann es sein, dass etwas, das für sie/ihn gut ist, für Dich schlecht ist? Nun, weil ihr verschiedene Menschen seit und auch bleiben solltet, wenn Eure Beziehung und vor allem die Liebe auf Dauer Bestand haben soll.

Wahrscheinlich seid ihr in der Vergangenheit Kompromisse eingegangen und habt Euch aufeinander zu bewegt. Wahrscheinlich dachtet Ihr, das sei das Rezept für eine glückliche Beziehung. Dadurch habt Ihr Euch aber von Euch selbst entfernt. Dein Dich verletzender Partner versucht genau das für sich nun rückgängig zu machen.

Love is a battlefield! Dein Partner liebt sich selbst mehr als Dich. Und das ist auch gut so. Liebe Dich selbst mehr als ihn und ihr habt eine Krise überwunden und eine wahrscheinlich unzerbrüchliche (große) Liebe fürs Leben!

Viel leichter gesagt als getan! *smile*
Aber Rücksicht heißt für mich nicht gut meinen, es heißt einfach das ich mir zutraue einen langjährigen Partner so weit zu kennen um zu wissen das er dieses oder jenes einfach nicht ab kann.

Ob er dies nun verbal irgendwann mal geäussert hat oder eben durch seine Art und Weise wie er etwas angeht oder erledigt, ist dabei für mich eher von untergeordneter Rolle.

damit nimmst du ihm aber die möglichkeit, sich auch mal anders zu entscheiden*nachdenk*

weil er ja nicht weiss, daß du im vorfeld schon entschieden hast, wie er tickt.
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****nta:
Und vielleicht ist es das was ich anders sehe? Ich sehe dann nämlich aus Ich und Ich ein wir.

Nicht die Verschmelzung zu einer Art Symbiose, sondern das jetzt das Miteinander und die Gemeinsamkeit eben im Vordergrund stehen sollte.

Und bei dem das Ich eben ein Stück weit zurück tritt!

Das ist ja auch legitim und sinnvoll, solange es dir damit gut geht. Wer keinen Leidensdruck verspürt, muss nichts ändern. Und selbst wer Leidensdruck verspürt, muss das nicht. (Nur eben mit den Konsequenzen leben.) Allgemein gesprochen, nicht auf dich oder jemand anderen bezogen.

Symbiose war und ist, zum Teil, auch immer noch mein Ideal einer Beziehung. Wobei es mehrere Formen der Symbiose gibt und ich die "Protokooperation" meine.

******dia:
Protokooperation (Allianz): Lockerste Form einer Symbiose: Beide Arten ziehen zwar einen Vorteil aus dem Zusammenleben, sind aber ohneeinander gleichwohl lebensfähig.

In meinen Augen hat das "Ich" in einer gesunden (zwischenmenschlichen) Beziehung (jeder Art) auch automatisch den Gegenüber im Blick. Der entscheidende Punkt ist und bleibt in meinen Augen das beidseitige Commitment, die Entscheidung für- und das miteinander. Dass jeder das Interesse hat dem Gegenüber bei seiner Entwicklung zu helfen. Was mitunter mit Eigeninteressen, -bedürfnissen, -mustern etc. zusammenhängt. Von daher kann ich nur empfehlen das zu kommunizieren. Nicht, dass es nur so funktionieren kann, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen geht es nicht ohne. Und selbst mit kommt es noch zu genug Missverständnissen.

Ich denke auch es gilt zu unterscheiden zwischen einer "rücksichtsvollen/wohlwollenden Haltung" und "rücksichtsvollen Handlungen". Vorgetäuschte Orgasmen zum Beispiel. Frau denkt sich möglicherweise, dass man(n) das braucht, das Gefühl es ihr zu besorgen, ein superguter Stecher zu sein usw. usf., obwohl er es ihr nicht bringt. (Sex ist ein Zusammenspiel, schon klar.) Denn es könnte ihn ja in seinem Ego verletzen und er sie daraufhin verlassen, was wiederum sie verletzt.

Was ich sagen will: Wenn mich etwas stört, kommuniziere ich es. (*Versuche es zumindest, ist das immer noch ein Lernprozess und stehe ich wohl immer noch am Anfang.) Dass ich dabei - außer, es ist gerade eine eskalierte Situation, aber selbst da - Rücksicht nehme, versteht sich (für mich) von selbst und ist aber eher eine grundlegende Sache menschlichen Miteinanders. Gegenseitige Achtung und Respekt. Wer das nicht aufbringt (Ein Beispiel, das mir spontan einfällt und bei dem ich das so sehe: Probleme mit erektiler Dysfunktion in der Beziehung ), mit dem führe ich keine Partnerschaft, geschweige denn lasse ich die Person sich in meinem (näheren) sozialen Umfeld bewegen.

Nicht mehr.
Wobei ich sagen muss, dass damit (fast zwangsweise) einher geht, dass ich mich nicht mehr in Kreisen von Menschen bewege, die ich nicht respektieren und achten kan/will respektive meine Achtung und mein Respekt vor Menschen im Allgemeinen gestiegen ist. Allen voran die Achtung und der Respekt mir selbst gegenüber. (Spannende Sache *lach* )

Wenn jeder an seinen Gegenüber denkt, ist an alle gedacht. Da das aber nicht jeder tut, und selbst wenn, dann wohl kaum immer und überall, ist es ganz hilfreich in erster Linie an sich zu denken. Was wiederum nicht heißt, dass der Gegenüber nicht bedacht wird. Im Gegenteil.

Ich finde die Frage "Was möchte ich?" (auch hier) entscheidend. Und je nachdem, wie die Antwort darauf lautet, handle ich nach ihr. Rücksicht auf meine Kosten... kommt vor, wobei ich heute eher mein Bedürfnis unter Berücksichtigung des meines Gegenübers kommunizieren und schauen würde, wie ich Rücksicht nehmen kann, ohne Rücksicht zu nehmen.
Wenn Dein Dich liebender Partner Dich verletzt, tut er dies wahrscheinlich nicht mit Absicht, sondern weil er etwas für sich tut. Wohlgemerkt `für sich´! Nicht gegen Dich!
Es ist also quasi ein Kolateralschaden.

Wie kann es sein, dass etwas, das für sie/ihn gut ist, für Dich schlecht ist?

Nehmen wir das klassische Beispiel: Weil es so schön passt. Er geht fremd weil es ihm gut tut. Aber mir tut es dann auch gut oder wie?

Das verletzt mich aber massiv und halte ich auch keineswegs für besonders liebevoll.

Wahrscheinlich seid ihr in der Vergangenheit Kompromisse eingegangen und habt Euch aufeinander zu bewegt. Wahrscheinlich dachtet Ihr, das sei das Rezept für eine glückliche Beziehung. Dadurch habt Ihr Euch aber von Euch selbst entfernt. Dein Dich verletzender Partner versucht genau das für sich nun rückgängig zu machen.

Und was die Mutmaßungen über mich und meinen Partner betrifft: ich habe keinen. Nicht jeder Thread hier ist dazu gedacht grade reale Probleme lösen zu wollen*zwinker*

damit nimmst du ihm aber die möglichkeit, sich auch mal anders zu entscheiden*nachdenk*

weil er ja nicht weiss, daß du im vorfeld schon entschieden hast, wie er tickt.

Also, wenn ich genau weiß das ein Partner es überhaupt nicht schätzt angelogen zu werden, egal bei welchen Dinge, dann wird er sich nicht eines Tages überlegen doch lieber angelogen zu werden, oder?

Menschen sind durchaus wandelbar. Aber manches ändert sich nun mal eben nicht.

Nachdenklich stimmt mich das Rücksicht offenbar etwas ist das man als eine Art Bevormundung gegenüber einem Partner empfinden könnte. So nach dem Motto: Du hast mich nicht wie einen Erwachsenen behandelt oder ähnliches. Das ist keine Wertung irgendeines Postings, ich meine nur das so unterschwellig zu lesen.

Und ich denke wirklich darüber nach.

n meinen Augen hat das "Ich" in einer gesunden (zwischenmenschlichen) Beziehung (jeder Art) auch automatisch den Gegenüber im Blick.

Das wäre natürlich das Ideal, scheint mir aber nicht so häufig gegeben. Mein Eindruck ist er das dieses Ich oft Dinge auf den abwälzt mit diesem Hintergedanken: Der ist ja groß und packt das schon?!
Nachdenklich stimmt mich das Rücksicht offenbar etwas ist das man als eine Art Bevormundung gegenüber einem Partner empfinden könnte. So nach dem Motto: Du hast mich nicht wie einen Erwachsenen behandelt oder ähnliches. Das ist keine Wertung irgendeines Postings, ich meine nur das so unterschwellig zu lesen.
Bei mir kannst du das sogar ganz offen lesen. Für mich ist FALSCHE Rücksicht, weil der Partner GLAUBT und sich ANMASST, meine Sicht, meine Gefühle und Meinung zu kennen, definitiv Bevormundung. Hier wurde schon gesagt: ich kann meine Meinung ja auch ändern.

Nehmen wir das klassische Beispiel: Weil es so schön passt. Er geht fremd weil es ihm gut tut. Aber mir tut es dann auch gut oder wie?

Das verletzt mich aber massiv und halte ich auch keineswegs für besonders liebevoll.
Natürlich verletzt dich das. Ja und? Es verletzt dein Ego, dass er jemand anderen in dem Moment körperlich, möglicherweise auch geistig bevorzugt.
Es ist aber doch an dir, dann deine Konsequenzen zu ziehen und gut ist es.
Natürlich verletzt dich das. Ja und? Es verletzt dein Ego, dass er jemand anderen in dem Moment körperlich, möglicherweise auch geistig bevorzugt.

Woher weißt Du denn das es mein Ego ist das man verletzt?

Ich darf Dir versichern, mein Ego war das letzte an das ich damals gedacht habe!



Und ja, ich kann dann meine Konsequenzen ziehen. Allerdings ändert das grade mal nichts an meiner Sicht das mir nicht immer gut tut was dem Partner gut tut.



Bei mir kannst du das sogar ganz offen lesen. Für mich ist FALSCHE Rücksicht, weil der Partner GLAUBT und sich ANMASST, meine Sicht, meine Gefühle und Meinung zu kennen, definitiv Bevormundung. Hier wurde schon gesagt: ich kann meine Meinung ja auch ändern.

Stimmt, ich hatte es auch gelesen.
Also, wenn ich genau weiß das ein Partner es überhaupt nicht schätzt angelogen zu werden, egal bei welchen Dinge, dann wird er sich nicht eines Tages überlegen doch lieber angelogen zu werden, oder?

so war das auch nicht gemeint *zwinker*
Es ist in sehr seltenen Ausnahmefällen angemessen, eine Frage zu stellen, die auf eine einfache Alternative hinausläuft. Wenn hier gefragt wird „Rücksicht oder: mein Partner hält das aus?!“ gibt es ja nicht nur die beiden Antworten „Rücksicht!“ oder „ Mein Partner hält das aus.“ Es kommt halt drauf an.

Was unter Rücksicht verstanden wird, kommt auf denjenigen an, dem diese Frage gestellt wird. Ebenso hängt es vom Einzelnen ab, was er vom Aushaltevermögen seines Partners hält. Eine Beziehung besteht allerdings gerade aufgrund des Wissens der beiden über des Anderen Art von Rücksichtnahme und Aushaltevermögen. Ich bin also mit meinem Partner zusammen gerade wegen seiner ganz eigenen Form der Rücksichtnahme bzw. seiner ganz eigenen Art, bestimmte Dinge offen anzusprechen, weil er sie für die Beziehung wichtig hält. Und aus demselben Grund hat er sich für mich entschieden.

Mit der Zeit ergeben sich für die Beziehung neue Herausforderungen, die möglicherweise mit einer anderen Art der Rücksicht und einer anderen Vorstellung des Aushaltevermögens angegangen werden. Man ist eine gewisse Zeit als Paar unterwegs und hält vielleicht die Zeit für gekommen, ein paar Fragen zu stellen, die jetzt als anstehend gesehen werden.

Ich halte somit diese Frage für viel zu allgemein.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Ein Beispiel
Eben habe ich hier in einem anderen Thread etwas gelesen, das den zentralen Punkt besser beschreibt, als ich es könnte:

"Das setzt aber sicher voraus, dass man nicht bei jeder eigenen Verletzung emotionaler Natur gleich laut nach Rücksicht seitens des Partners ruft, aber genauso Empathie, sich nicht bzgl. der Emotionalität des Partners nur wie der Elefant im Porzellan-Laden aufzuführen." (ER_Win)

Genau das ist der Weg, den ich meine.

Ich rede also gewiß nicht der Rücksichtslosigkeit das Wort, aber auch nicht der Bemutterung und Bevormundung. Und nein, ich rede hier nicht von einem "therapeutischen Ansatz", denn ich bin in einer Partnerschaft ganz sicher nicht der Therapeut meines Partners.

Manchmal kann man einen kaputten Zahn nicht dadurch heilen, dass man ihn schont und in Watte packt, sondern indem man ihn richtig behandelt (was verdammt weh tun kann). Dann ist er geheilt.

Soll man ihn aus Rücksicht gegenüber dem Betroffenen lieber nicht behandeln? Soll der Zahnarzt sich von seinem Patienten abwenden und lieber sagen: "Tut mir leid, ich kann Ihnen einfach nicht weh tun, weil ich Sie so gern hab! Ich nehme lieber Rücksicht auf Sie und tue Ihnen nicht weh."?

*

Zum besseren Verständnis ein Beispiel aus dem realen Leben in meinem Umfeld:

Ein befreundetes Paar hat fast das gleiche Problem gehabt, das hier bereits angeführt wurde:

Aus irgendwelchen Gründen stand er auf manche BDSM-Praktiken, eine "normale" Sexualität allein hat ihm zwar durchaus gefallen, aber nicht wirklich rundum beglücken können. Seine Frau jedoch dachte nicht mal im Traum daran, für ihn die Domina zu spielen, zumal sie von einer Freundin wusste, dass man das ohnehin nicht spielen kann.

Er sagte ihr allerdings klar und deutlich, dass er doch sehr unter diesem Mangel leide, dass er deshalb immer wieder in Versuchung gerate, doch mal heimlich fremzugehen (was er aber garantiert nicht wolle), dass er wirklich ernsthafte Schwierigkeiten habe, für alle Zeiten darauf verzichten zu müssen, weil er ihr ja treu sein und nicht wehtun wolle. Und so verbiege er sich zwar aus Liebe zu ihr, aber er leide doch ziemlich darunter.

Klar nahm er dabei in Kauf, dass ihr das weh tut, und das hat es dann auch. Doch es führte zu ehrlichen, offenen Gesprächen.

Und weil die Frau ihren Mann ebenso aufrichtig und von ganzem Herzen liebte wie er sie, wollte sie gerne einen guten Weg finden, wie sie ihm diese für sie so beglückenden Erfahrungen ermöglichen könnte. Dummerweise war sie sehr eifersüchtig, und natürlich wollte sie ihn auch nicht verlieren.

Sie kamen auf die Idee, dass sie einfach mal mit ihm gemeinsam ein Domina-Studio aufsucht und sich informiert, wie so etwas abläuft. Und dass er sich dort einmalig das "holen" darf, wonach er sich so sehr sehnte. Und da zeigte sich dann, dass sie mit ihrer anfänglichen Angst und Eifersucht konfrontiert weit besser damit umgehen konnte, als sie dachte. Es war zwar schmerzhaft, aber bei weitem nicht so schrecklich, wie sie befürchtet hatte.

Seitdem besucht er einmal im Monat dieses Studio, mittlerweile manchmal auch ohne ihre Begleitung. Sie hat gelernt, mit Angst und Eifersucht weit gelassener umzugehen - und beide sind seit etwa drei Jahren sehr, sehr glücklich.

Sie hätte vieles lernen können, wenn er sie aus Rücksicht verschont und still vor sich hin gelitten hätte, ja sioch verbogen hätte - bis vielleicht eines Tages doch die Beziehung zerbrochen wäre. Und ihr hat er die große Chance geschenkt, etwas Wichtiges dazu zu lernen und daran zu wachsen. Sie spürt mittlerweile so gut wie keine Eifersucht und gar keine Verlustangst mehr, wenn er dieses Studio besucht. Es ist jetzt eher so, dass sie sich freut, wenn er dann vor Glück strahlend nach Hause kommt. Und er kann nun den Sex mit ihr freier und entspannter genießen, weiß er doch, dass er einmal im Monat das bekommt, wonach er sich sehnt.

Da sind zwei Menschen an einem Problem gereift und gewachsen. Und das wäre nicht passiert, wenn er ihr nicht gesagt hätte, wie sehr er unter der Situation leidet und wie schwer es ihm fällt, sich seine Sehnsüchte ihr zuliebe zu verkneifen.

Hätte er sie aus Rücksichtnahme geschont, wäre es keineswegs sicher, dass es diese glückliche Paar (ich sehe sie immer wieder mal und spüre ihr Glück förmlich) wirklich noch als Paar gäbe ...

(Der Antaghar)
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****nta:
Das wäre natürlich das Ideal, scheint mir aber nicht so häufig gegeben. Mein Eindruck ist er das dieses Ich oft Dinge auf den abwälzt mit diesem Hintergedanken: Der ist ja groß und packt das schon?!

Wen interessiert die Häufigkeit?
Oder sagen wir: Mich nicht mehr. Wenn ich für mich genug Menschen finde, die mit mir dieses Ideal leben oder es zumindest versuchen wollen, kann meinetwegen - übertrieben gesagt - der Rest der Menschheit zugrunde gehen. Was natürlich auch nicht ganz stimmt, meldet sich dann mein philantropischer Anteil (Menschenfreund), der sagt, man müsse die Welt doch ein bisschen besser und lebenswerter machen. Was aber wiederum dann mit der Gefahr des Helfersyndroms einher geht (Eine Welt retten, die gar nicht gerettet werden muss/will.). Von demher...

Ich denke, hier kommt die Ambivalenz zwischen "Du armes, kleines Tuk-Tuk, ich muss dir helfen." und "Du bist groß und stark genug das alleine zu schaffen.". Ich sage ja nicht, dass Rücksichtnahme und Unterstützung schlecht oder unangebracht sind (Erst gestern eine großartige Folge HIMYM zu dem Thema gesehen.), im Gegenteil, aber kommt es doch auf das rechte Maß drauf an.

Was das "Fremdgehen" angeht, fehlt da nicht nur Rücksicht, sondern jeglicher Anstand und Respekt. Zumindest, wenn sexuelle Exklusivität vereinbart war/ist. Und selbst wenn nicht, zähle ich es ebenso als Verrat. Und bei Verrat oder verräterischem Handeln hört bei mir... nicht jegliche Rücksichtnahme auf.

Deswegen: Partnerwahl und klare Kommunikation. Klar ist das vorher immer so einfach zu sagen, aber... ich will nicht sagen, dass ich in einen Jubeltaumel ausbrechen würde, würde mich (m)eine (gegenwärtig nicht vorhandene) Partnerin "betrügen", aber (je nach "Schweregrad") offen für ihre Erklärungen sein.
Wobei fremdgehen und betrügen ja solch wertende Begriffe sind. Ich verallgemeinere es auf "Lässt ein Mensch gemeinsam getroffene Vereinbarungen nicht nur unberücksichtigt, sondern verletzt sie, nehme ich (idealerweise) so viel Rücksicht, dass er auf mich Rücksicht nehmen kann, so dass wir in eine Spirale der gegenseitigen Rücksichtnahme (wieder-)eintreten und daraus lernen können.".

Tut mein Gegenüber das nicht, sondern windet sich in Ausflüchten, Rechtfertigungen und Lügen (Just from my point of view, versteht sich.), nehme ich selbst darauf je nach Beziehungsbedeutsamkeit Rücksicht. Wenn mittel- bis langfristig keine Berücksichtigung meiner Bedürfnisse/Person erfolgt: Auf Wiedersehen. Dass empfinde ich keineswegs immer als schön, einfach oder leicht, aber gilt die Rücksichtnahme in erster Linie einem selbst. Sollte sie aus meiner Sicht zumindest. Gleichzeitig sollte sich jeder bewusst sein, dass, wenn er andere nicht berücksichtigt, nicht erwarten muss, dass sie ihn berücksichtigen. Beziehungsweise die Wahrscheinlichkeit recht gering ist, dass das der Fall ist. Zumindest in "erwachsenen Beziehungen auf Augenhöhe".

Wer Menschen berücksichtigt, die ihn nicht berücksichtigen... mir ist das mittlerweile schlichtweg zu blöd.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Amarinta
Mein Eindruck ist er das dieses Ich oft Dinge auf den abwälzt mit diesem Hintergedanken: Der ist ja groß und packt das schon?!

Ob das gleich ein Abwälzen von Dingen sein muss?

Vielleicht ist es auch nur Zutrauen?

Ich freue mich und fühle mich besonders wohl, wenn mir jemand etwas zutraut. Und ich fühle mich überhaupt nicht wohl, wenn z. B. meine Partnerin von mir denken würde: "Das kann ich meinem Mann nicht zumuten, das hält der doch niemals aus."

(Der Antaghar)
*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
In einem anderen Thread, ich weiß nicht mehr welcher es war, schrieb der User LaufenderRitter sinngemäß: Wichtig ist, dass man die Grenze respektiert: Das bin ich und das bist du. Das Sich Abgrenzen ist wichtig. Auch dabei hilft es: Für sich zu sorgen und dem anderen Rücksicht entgegenzubringen - wenn er es braucht.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Oft
macht nur der Ton die Musik. Ich möchte Rückmeldungen haben zu meinem Verhalten, aber wenn eine mir nahestehende Person nach der Christmette zu mir sagt Das nächste Mal ermorde ich dich, wenn du wieder so falsch singst, und das mit Wut sagt, ist das etwas Anderes, als wenn man mir sagt, ich solle beim Singen vorsichtig sein, weil nicht jeder Ton ein Treffer war.

Das ist meiner Meinung nach zerstörerisch für eine Beziehung. Und mögen viele Dinge gewesen sein, die ihr nichts anhaben konnten, dann geht es schief, sobald die Partner nicht mehr sachlich miteinander reden.

Noch etwas Anderes beschäftigt mich seit langem, nämlich wie man mit Schüben einer geistigen Krankheit bei sonst unauffälligem Verhalten umgehen soll. Ich weiß genau, das könnte das berufliche Aus für die Person bedeuten, würde ihr aber gerne aus dieser Krankheit helfen.Nur haben es solche Krankheiten an sich, dass den Betroffenen die Krankheitseinsicht fehlt, sie sich also weigern sich helfen zu lassen. Damit komme ich nicht klar.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Die Norm die ultimative Antwort
Du suchst mit dieser Frage doch eine Antwort auf die Frage; "Wie sollte ich mich verhalten? Womit sollte ich mich abfinden, wo sollte ich Grenzen setzen usw."?

In einer zweierbeziehung gibt es keine Antwort auf diese Fragen. Es gibt nämlcih keine OBJEKTIVEN Regeln. Die Regeln sind Subjektiv und werden von nur zwei Leuten gemacht. Das ist ein ständiger Prozess in dem zwei Ich-Strukturen versucht für sich das jeweils beste raus zu holen. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Ichs haben verschiedene Dinge erlebt, verschiedene Wünsche, vieles ähnelt und manches ist gleich. Das es das OBJEKTIV richtige oder falsche nicht gibt bedeutet, dass du dir keine Sorgen ums geliebt werden machen musst eigentlich. Das ist eine großartige Sache! Du kannst objektiv totalen blödsinn reden, objektiv höchst fragwürdiges tun und der andere entscheidet ob er dich liebt oder nicht. Also,... ganz locker lassen, du kannst im Grunde nichts falsch machen, aaaaber der andere im Grunde auch nicht. Wenn man von den Ausnahmen der Gewalt, Unterdrückung und Sadismus etc. absieht (selbst Sadismus kann ja super sein wenn das der anderen Ich-Struktur sehr gelegen kommt) ist das nur etwas zwischen diesen Ichs.

Also wenn dir etwas nicht passt, und du spürst, dass ihn das verletzt, du ihn nicht verletzen willst, dann tue es nicht oder heimlich. Ganz einfach. Wenn Heimlich mit Schuldgefühlen verbunden ist, dann tue es nicht. Tue was du willst. Und sollte er etwas tun was dir nicht gefällt, such dir einen der die Dinge so tut wie du sie dir vorstellst.

Das ist der Garant um nicht zu wachsen.

Wachstum ist etwas anderes. Wenn du also wachsen willst wirds kompliziert. *g*

Es gibt den Glauben, alles was mir weh tut ist ein Fingerzeig auf meinen wunden Punkt. Das ist TEILWEISE richtig. Es gibt leute, die versuchen über die Bearbeitungen ihrer wunden Punkte ein "Ich" zu bekommen, was nicht mehr verletzt werden kann. Eines das erfüllt ist.

Das ist unmöglich!!!

Das Ich in seiner Struktur ist wie ein schwarzes Loch, dass nur schlucken kann und immer weiter wächst. Der einzige Weg um dem Leiden zu entsagen ist, diesem ich, der eigenen Identität zu entsagen. Das aber führt vom Thema weg und ist eine ganz andere Sache.

Solange du das also nicht schaffst wirst du mit diesen Konflikten leben. Du wirst mal den Egoistischen Weg gehen, mal den Wachstums weg des Ichs.

Was Antaghar sagt ist richtig, aber nur als Konzept reines Gift. Damit meine ich, du musst das leben, nicht als ideal denken und dich versuchen dazu zu trimmen. Wenn du es nicht leben kannst, mache daraus kein Konzept dem du folgst. Was er beschreibt ist ein Stand (nicht weiter als du, nicht weniger weit als du, einfach sein Stand) im Leben zu der er gelangt ist, mit viel denken, Arbeit, Fleiß usw. Lebe deine eigenen Vorstellungen (deinen eigenen Stand) und wenn das nicht funktioniert, schau warum es nicht funktioniert, vertraue auf dein Gefühl für Richtig und Falsch! Wenn du damit auf die Nase fällst, schau warum es passiert ist, und ob es an einem bestimmten Punkt deiner Glaubenssysteme liegt.

Aus deinem Geschriebenen höre ich ein Glaubenssystem; "Mann muss richtig handeln, man soll den anderen nicht weh tun wenn man ihn liebt!" Dieses Glaubenssystem hat seine Stärken und Schwächen. Stärke ist, sie hat viel Raum für Mitgefühl, Liebe, Harmonie, Geborgenheit. Schwäche ist sie bietet nicht viel Raum für Freiheit, Entfaltung, Konfllikt und Entwicklung. Sie ist was sie ist, ein Glaubenssystem. Das bist nicht du, das ist nicht deine Identität, das ist lediglich etwas, was sich nach zig Jahren im Leben so ergeben hat. Das Gute ist aber du kannst dich davon frei machen wenn du möchtest, du hast die Wahl, sobald du erkennst, dass das ein Glaubenssystem ist und nicht du. Denn Du kannst dir auch ein anderes Glaubenssystem zulegen. Wenn du den Wust an Glaubenssystemen erstmal bewusst siehst, welche du als dein Ich definierst und erkennst, dass sie eben NICHT dein ich sind, sondern banale Glaubenssystem, Lösungen, die das psychische Ich für dich entwickelt hat, dann musst du sie nicht länger mit dir rum tragen wenn sie dir eine Last sind.

Erkenne dass du eigentlich frei bist, dass deine Abhängigkeiten und so leicht verletzlichen Gefühle oft nur aufgrund von den Nachteilen von deinen wirksamen Glaubenssystemen entstehen. Damit wirst du dich davon lösen können (nur wenn du möchtest, das entscheidest auch du und jedes Glaubenssystem ist ok eigentlich, gut schlecht ist nicht die Art wie man denken sollte) und wirst die damit verbundenen Verletzungen nicht erleben. (Dafür dann andere, da jedes Glaubenssystem Nachteile hat)

Wenn ein Partner einen verletzt weil er so ist wie er ist, dann ist das ganz normal, wegen der Logik des Ichs und seines Glaubens, er wäre der Mix aus genau diesen Glaubenssystemen. Dein Unterbewusstsein holt sich die Verletzung vom Partner mit absicht ab. Der Partner ist im Grunde nur der Spiegel in dem Moment deiner tiefsten inneren Realität, Verfassung.

Du musst nichts erdulden wenn du verletzt bist. Wichtig ist nur, dass du dir bewusst bist, dass die Verletzung nichts ist, was sich komplett deines Einflusses entzieht. Sei dir Bewusst, dass der andere auch seine Glaubenssysteme hat, denen er auch nur schwer entkommen kann. Entscheide dann aus diesem Bewusstsein, dass eine Partnerschaft, so wie du sie dir Vorstellst eben eine Vorstellung und ein Mix aus Glaubenssystemen ist. So kannst du richtig frei werden von vielem was einem wirklich zu schaffen machen kann.
**ja Paar
331 Beiträge
...

Ich hab nen guten Teil des Threads gelesen und na ja, hab mal auf den Rest verzichtet am Ende. Warum? Weil ich den Eindruck habe, dass die Frage eigentlich soweit hinreichend geklärt worden ist und die Diskussion hier nur noch um schlecht formulierte Ausdrücke kreist.

Wenn ich mal kurz zusammenfassen darf:

Anthagar ist der Meinung, man solle den Partner respektvoll behandeln.

Amarinta ist der Meinung, man solle den Partner respektvoll behandeln.

Soweit alles richtig? Yo. Geht also um die Definition des Wortes "Respekt".

Was also ist Respekt? Was gehört dazu? Auch da sehe ich bei beiden Positionen viele Gemeinsamkeiten. Korrigiert mich, wenn ich das falsch sehe:

Offenheit. Ehrlichkeit. Vertrauen. Rücksichtnahme. Wertschätzung. Soweit würden mir beide Parteien zustimmen (unvollständige Liste, klar, aber darum gehts auch nicht.)?

Wunderbar.

Wenn man es noch genauer einkreist sind es, denke ich, die Positionen Rücksichtnahme/Ehrlichkeit und Wertschätzung. Und ihr beide habt sie miteinander verknüpft: "Ich kann nur denjenigen wertschätzen, der mir auch zutraut, unangenehme Dinge zu (er)tragen oder zu hören". Jetzt wäre es spannend. Ihr beide würdet diesen Satz unterschreiben? Wunderbar!

Falls dem nicht so ist, hat man nun besser eingekreist, worum es geht. Falls beide das auch so sehen (und davon geh ich nun mal aus), dann hat es NUR NOCH WAS MIT DER FORM / ART zu tun, Unangenehmes zu sagen!

Die Frage lautet also nicht "Rücksicht oder: Mein Partner hält das aus?" sondern "Was ist eurer Meinung nach das beste Verhalten, wenn unangenehem Themen auf den Tisch kommen" Oder, weil mir das aufgefallen ist, "(Wie) Kann man verletzende Dinge nicht nur negativ, sondern irgendwie auch positiv sehen?" oder "Habe ich als Partner ein Recht auf Nicht-wissen" oder oder oder.

Wie so häufig bei Diskussionen, die sich im Kreis drehen, ist die Ursprungsfrage nicht deutlich genug gestellt (stellt man manchmal auch erst im Laufe des Gesprächs fest) oder, um einen ganz ganz typischen Fehler aufzuzeigen, der von vorneherein eine Diskussion "falsch" lenkt: Sogenannte "false dychotomie" (mir fällt grad nur der engl Begriff ein). Also im Prinzip "Weiß oder schwarz?" "Fisch oder Fleisch?" "Moralischer Glaube oder unmoralischer Atheismus?" "Moralischer Atheismus oder unmoralischer Glaube?" usw. usw. Man impliziert damit, es gäbe nur 2 mögliche Antworten, wovon eine richtig und eien falsch ist und vergisst, dass es zwischen schwarz und weiß eine ganze Farbpalette gibt!

Hier muss ich mit meiner Kritik bei dir auch leider ansetzen, Amarinta: Versuch doch, Meinungen/Dinge nicht zu überspitzen, nur um leichter gegen sie vorgehen zu können (Strohmann-Argumentation) - auch wenn ich zB NICHT glaube, dass du das mit Absicht/bewusst machst, sondern vielmehr, dass dein Gehirn das so versucht einzuordnen, weil es so einfacher zu verstehen ist/einfacher ins bisherige Weltbild reinpressen kann/sich selbst bestätigen kann. Stelle Gegenfragen ein bißchen bewuster, weniger aus dem Gefühl heraus, mehr mit "schieb ich das zu sehr in die eine oder andere Richtung?", neutraler. (Gilt natürlich für alle, ist mir aber direkt bei der Ursprungsfrage und dann bei 3 Postings hintereinander aufgefallen). Dazu gehören auch Formulierungen wie "abwälzen", die, alleien durch diese Wortwahl, schon negativ besetzt sind. Anthagar hat ganz zurecht darauf hingewiesen, dass "zutrauen" auch gut reinpasst - wenn man mal von einer "guten" Beziehung ausgeht. Klar, manchmal ist es auch der umgekehrte Fall und schlechte Dinge werden "zu schön" beschrieben. Deshalb lieber neutral.

Formulier mal GANZ GENAU, mit möglichst wenigen Worten, was du genau meinst oder nicht verstehst oder auch wo du absolut mit einverstanden bist und ab welchem Punkt sich Unterschiede auftun - und dann kann man viel genauer einkreisen, was eigentlich das Verständnisproblem von allen hier eigentlich ist.

Ich hoffe, der Beitrag war konstruktiv, so war er zumindest gemeint (auch wenn ich am Anfang etwas genervt war ob des ständigen "zu-sehr-in-die-eine-oder-andere-Ecke-schieben" *g* )

Grüße

Soja

Und nen guten Rutsch *g*
******167 Paar
555 Beiträge
Partnerschaft,
ob sie nun sexueller Natur ist, freundschaftlich geprägt, im Job, als Team im Sportverein usw. ist und bleibt eine Partnerschaft und eine gemeinsame Sache!
Nachzufragen, ob der Partner oder in wie weit ein anderer Mensch meine Egoismen ERTRÄGT (allein diese Formulierung) ist in unseren Augen, im wahrsten Sinne des Wortes asozial!
Entweder man geht bewusst eine Partnerschaft ein und lebt, mit Kompromissen in ihr, oder man lebt solitär, bzw. beendet diese Gemeinschaft, wenn die eigenen Interessen und Bedürfnisse konträr zu denen des Partner sind!
Natürlich hat jeder seine eigene Identität und seine Wünsche, die nie eine 100 prozentige Deckung, mit wem auch immer, erreichen werden. Aber kein Mensch darf auch nur ansatzweise darüber nachdenken, wie eine ihm nahe stehende Person sein eigenes Handeln "erträgt"!!!
Sorry, mega "No Go"!!!
Offene Beziehung, wenn beide dafür sind: JA!!!
Aber jemanden, den man sogar liebt, möglicherweise psychisch quält und
foltert, ist schlimm und für den betroffenen eine extrem verletzende Tortur!!!
*********r_by Mann
546 Beiträge
naja, ganz so einfach ist es ja nicht!

Wenn mein Partner mein Handeln nicht erträgt kann es auch sein, dass ich etwas tue, was vollkommen harmlos ist, real gesehen, woraus sie sich aber mit Mühe einen Schuh bastelt und dann in diesen Schuh, der mit der Realität nichts zu tun hat schlüpft um sich selbst weh zu tun, sich schlecht zu fühlen usw. und dann mir sagt, dass ich diesen Schuh ihr aufgezwungen hätte.

Die Realität der TE, dass sie eine SM Neigung besitzt sollte eigentlich ihren Partner der diese Neigung nicht teilt nicht verletzen. Also hätte sie ihm das theoretisch ganz leicht sagen können, denn es ist erstmal eine ganz neutrale Tatsache.

Das daraus Probleme für den Partner entstehen, "oh, ich kann ihr das nicht geben, sie wird mich verlassen, ich genüge ihr nicht usw!" sind diese Schuhe, die man sich da bastelt und schlüpft. Denn erstmal sagt das ja garnichts aus, dass sie eine SM-Neigung hat. Sie hat das während der Partnerschaft nicht ausgelebt und konnte damit gut fahren. Aber wenn der Partner ein unsicheres Ich hat, welches durch Glaubenssysteme die Unsicherheit als Bestandteil haben gestützt ist, WIRD er sich diese Schuhe anziehen.

Da ist die Frage wirklich nicht unangebracht, ob man den Partner nicht verletzen sollte um ihn zu stärken, sein Potential zu fördern. Sonst gibt man ihm die Chance ja nicht zu erkennen, dass er völlig sicher sein kann, dass er sich viel zu viele sorgen macht.

Das blöde ist, es gibt kein Referenzmuster von richtig und falsch in der Beziehung, das ist einerseits ein Drama, auf der anderen Seite ja auch etwas höchst aufregendes.
ich habe jetzt keinen parnter...aber ich gehe davon aus,das ich möchte wenn mein gegenüber was bewegt/belastet dann soll er das auch los werden,natürlich wird im ruhigen ton gesprochen und wie ich finde, einmal alles klar ausgesprechen.......das es nicht zu wiederholten gesprechen kommt....es sollte einmal klar ausgesprochen werden......
********lack Frau
19.364 Beiträge
@ Amarinta

Ich habe festgestellt, daß eine Verletzung auch an eine bestimmte Person gebunden ist und das Ganze in der Vergangenheit ruht.
Klärt man dann den Partner/in auf, wird er/sie diese Verletzung m.E. auch nicht wiederholen. Er/sie konnte ja von der "Verletzung" nichts wissen.
Anders sehe ich es, wenn man über den Kopf des Anderen eine Entscheidung für sich selbst trifft, die aber Auswirkungen auf das "WIR" haben.
In Sachen Sex geht man oftmals davon aus, daß derjenige, der Sex mit mehreren Partnern haben möchte, eine andere Stufe der Entwicklung habe. So liest es sich zumindest für mich.
Wenn aber beide den Wunsch hatten und den auch zum Ausdruck gebracht haben eine monogame Beziehung zu führen, dann sollte man erst einmal den Mut und den Respekt aufbringen, den Partner/in einzubeziehen und ein Gespräch führen, statt heimliche Alleingänge zu tun. Man kann aber nicht davon ausgehen, daß der Partner/in dies als Herausforderung zum Wachsen ansieht. Wachse an der Tatsache und stelle deine Vorstellung von Partnerschaft hinten an, damit der andere seine Vorstellung leben kann, obwohl es verletzt?
Das wird nicht funktionieren.

Für mich ich jede Form einer Beziehung richtig! Aber es sollten dann auch alle Beteidigten dies so sehen.
Für fragwürdig halte ich es schon, wenn man einer Form die Wertigkeit abspricht, nur weil man selbst eine andere Form bevorzugt. Die Aussage, daß alle Menschen nicht monogam leben wollen, weil der Mensch nicht dafür geschaffen ist, ist einfach falsch und deswegen hat das auch nichts mit "wachsen" zu tun.

Liebe Grüße

WiB
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
es kommt doch wohl auf den rahmen und das maß an.

wenn mein partner dauerhaft etwas tut, was mich verletzt, dann trenne iich mich von ihm.

und wenn ich bestimmte dinge brauche, um glücklich zu leben, diese meinen partner aber verletzen, dann passt es wohl auch nicht mit der partnerschaft.

bedingungslos eigene interessen durchzusetzen ohne rücksichnahme -
das kann auf dauer sehr einsam machen.

partnerschaft beutet für mich auch die bereitschaft kompromisse einzugehen. rücksicht zu üben und glechzeitig die eigenen interessen
nicht aufzugeben.

wenn die bedürfnisse so unterschiedlich sind wie wasser und feuer, dann muss man sich eben trennen.

ich persönlich möchte keinen partner, der mich verletzt damit ich an ihm wachsen kann. - und bedanken möchte ich mich auch nicht für die verletzungen, an denen ich geachsen bin.

ich würde ach niemals meine kinder absichtlich verletzen, damit sie sich entwickeln. solche verletzungen passieren im leben und ja man kann daran auch wachsen.

rücksicht üben bedeutet nicht, eigene interessen gänzlich aufzugeben.
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