Die Norm die ultimative Antwort
Du suchst mit dieser Frage doch eine Antwort auf die Frage; "Wie sollte ich mich verhalten? Womit sollte ich mich abfinden, wo sollte ich Grenzen setzen usw."?
In einer zweierbeziehung gibt es keine Antwort auf diese Fragen. Es gibt nämlcih keine OBJEKTIVEN Regeln. Die Regeln sind Subjektiv und werden von nur zwei Leuten gemacht. Das ist ein ständiger Prozess in dem zwei Ich-Strukturen versucht für sich das jeweils beste raus zu holen. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Ichs haben verschiedene Dinge erlebt, verschiedene Wünsche, vieles ähnelt und manches ist gleich. Das es das OBJEKTIV richtige oder falsche nicht gibt bedeutet, dass du dir keine Sorgen ums geliebt werden machen musst eigentlich. Das ist eine großartige Sache! Du kannst objektiv totalen blödsinn reden, objektiv höchst fragwürdiges tun und der andere entscheidet ob er dich liebt oder nicht. Also,... ganz locker lassen, du kannst im Grunde nichts falsch machen, aaaaber der andere im Grunde auch nicht. Wenn man von den Ausnahmen der Gewalt, Unterdrückung und Sadismus etc. absieht (selbst Sadismus kann ja super sein wenn das der anderen Ich-Struktur sehr gelegen kommt) ist das nur etwas zwischen diesen Ichs.
Also wenn dir etwas nicht passt, und du spürst, dass ihn das verletzt, du ihn nicht verletzen willst, dann tue es nicht oder heimlich. Ganz einfach. Wenn Heimlich mit Schuldgefühlen verbunden ist, dann tue es nicht. Tue was du willst. Und sollte er etwas tun was dir nicht gefällt, such dir einen der die Dinge so tut wie du sie dir vorstellst.
Das ist der Garant um nicht zu wachsen.
Wachstum ist etwas anderes. Wenn du also wachsen willst wirds kompliziert.
Es gibt den Glauben, alles was mir weh tut ist ein Fingerzeig auf meinen wunden Punkt. Das ist TEILWEISE richtig. Es gibt leute, die versuchen über die Bearbeitungen ihrer wunden Punkte ein "Ich" zu bekommen, was nicht mehr verletzt werden kann. Eines das erfüllt ist.
Das ist unmöglich!!!
Das Ich in seiner Struktur ist wie ein schwarzes Loch, dass nur schlucken kann und immer weiter wächst. Der einzige Weg um dem Leiden zu entsagen ist, diesem ich, der eigenen Identität zu entsagen. Das aber führt vom Thema weg und ist eine ganz andere Sache.
Solange du das also nicht schaffst wirst du mit diesen Konflikten leben. Du wirst mal den Egoistischen Weg gehen, mal den Wachstums weg des Ichs.
Was Antaghar sagt ist richtig, aber nur als Konzept reines Gift. Damit meine ich, du musst das leben, nicht als ideal denken und dich versuchen dazu zu trimmen. Wenn du es nicht leben kannst, mache daraus kein Konzept dem du folgst. Was er beschreibt ist ein Stand (nicht weiter als du, nicht weniger weit als du, einfach sein Stand) im Leben zu der er gelangt ist, mit viel denken, Arbeit, Fleiß usw. Lebe deine eigenen Vorstellungen (deinen eigenen Stand) und wenn das nicht funktioniert, schau warum es nicht funktioniert, vertraue auf dein Gefühl für Richtig und Falsch! Wenn du damit auf die Nase fällst, schau warum es passiert ist, und ob es an einem bestimmten Punkt deiner Glaubenssysteme liegt.
Aus deinem Geschriebenen höre ich ein Glaubenssystem; "Mann muss richtig handeln, man soll den anderen nicht weh tun wenn man ihn liebt!" Dieses Glaubenssystem hat seine Stärken und Schwächen. Stärke ist, sie hat viel Raum für Mitgefühl, Liebe, Harmonie, Geborgenheit. Schwäche ist sie bietet nicht viel Raum für Freiheit, Entfaltung, Konfllikt und Entwicklung. Sie ist was sie ist, ein Glaubenssystem. Das bist nicht du, das ist nicht deine Identität, das ist lediglich etwas, was sich nach zig Jahren im Leben so ergeben hat. Das Gute ist aber du kannst dich davon frei machen wenn du möchtest, du hast die Wahl, sobald du erkennst, dass das ein Glaubenssystem ist und nicht du. Denn Du kannst dir auch ein anderes Glaubenssystem zulegen. Wenn du den Wust an Glaubenssystemen erstmal bewusst siehst, welche du als dein Ich definierst und erkennst, dass sie eben NICHT dein ich sind, sondern banale Glaubenssystem, Lösungen, die das psychische Ich für dich entwickelt hat, dann musst du sie nicht länger mit dir rum tragen wenn sie dir eine Last sind.
Erkenne dass du eigentlich frei bist, dass deine Abhängigkeiten und so leicht verletzlichen Gefühle oft nur aufgrund von den Nachteilen von deinen wirksamen Glaubenssystemen entstehen. Damit wirst du dich davon lösen können (nur wenn du möchtest, das entscheidest auch du und jedes Glaubenssystem ist ok eigentlich, gut schlecht ist nicht die Art wie man denken sollte) und wirst die damit verbundenen Verletzungen nicht erleben. (Dafür dann andere, da jedes Glaubenssystem Nachteile hat)
Wenn ein Partner einen verletzt weil er so ist wie er ist, dann ist das ganz normal, wegen der Logik des Ichs und seines Glaubens, er wäre der Mix aus genau diesen Glaubenssystemen. Dein Unterbewusstsein holt sich die Verletzung vom Partner mit absicht ab. Der Partner ist im Grunde nur der Spiegel in dem Moment deiner tiefsten inneren Realität, Verfassung.
Du musst nichts erdulden wenn du verletzt bist. Wichtig ist nur, dass du dir bewusst bist, dass die Verletzung nichts ist, was sich komplett deines Einflusses entzieht. Sei dir Bewusst, dass der andere auch seine Glaubenssysteme hat, denen er auch nur schwer entkommen kann. Entscheide dann aus diesem Bewusstsein, dass eine Partnerschaft, so wie du sie dir Vorstellst eben eine Vorstellung und ein Mix aus Glaubenssystemen ist. So kannst du richtig frei werden von vielem was einem wirklich zu schaffen machen kann.