Re: Rücksicht oder: mein Partner hält das aus?!
Ich bin dankbar dafür, wenn mir etwas weh tut, weil ich dann lernen kann, wo es bei mir mal wieder hängt, weil ich dann die Chance habe, besser und kraftvoller mit diesen Gefühlen umgehen zu lernen als vorher.
Ich sehe die Gefahr der Teleologie - geht man von "homo homini lupus" aus mag das stimmen. Dann muss man "Kränkung", Schmerz, etc. in jegliche menschliche Beziehung integrieren bzw. als vorkommend betrachten.
Würde ich zu großen Teilen mitgehen.
Allerdings wird daraus auch schnell der Fehlschluss, dass letzteres nur durch ersteres möglich wäre.
Es wird nicht JEDER Mensch lügen, nur weil man einige Male aus einer Lüge später etwas "besseres" ziehen konnte.
Außerdem relativ: Es hätte auch (noch) schlechter kommen können - geht immer.
Konflikte und Schmerzen einer gewissen Harmonie willen um jeden Preis zu vermeiden wäre für mich also keine Liebe, sondern eine Schonhaltung.
"Schonhaltung" nicht, aber "Liebe" auch nicht.
Wobei letzteres ohnehin eigentlich kein sinnvoller Diskussionsbegriff ist.
Und wer einen anderen schonen will, nimmt ihn aus meiner Sicht nicht für voll und traut ihm nicht zu, damit fertig zu werden, dass ihm auch mal etwas weh tut.
Ja, Angst vor sich, den Reaktionen des Anderen und dem Anderen.
Da gehe ich mit.
Ich setze da mehr auf Rücksicht und die Gemeinsamkeit, dass ein Partner auch die Verpflichtung hat, auf meine Gefühle acht zu geben.
Er kennt sie aber nicht, sie sind disponibel und ändern sich teilweise schnell. Außerdem kennt man Ablehnung meist nicht bis sie auftritt. Wie wenig reden Menschen miteinander? Wirklich aus INTERESSE zielfrei REDEN? Nicht oberflächlich bei Beschreibungen stehen bleiben.
Zu wenig - man muss ja "arbeiten", sich um "Kinder kümmern", "Freizeit leben", Freunde, etc.pp.
Und wenn die Oberfläche irgendwann nicht mehr reicht ist aber nicht mehr zum Bearbeiten da und muss sehr konfliktiv ggf. erst geschaffen werden. Funktioniert wohl eher nicht.
Dass ich mal so ganz und gar keine Dankbarkeit empfinde wenn mein Partner sich da Sachen raus nimmt, die mich verletzen. Ob er nun etwas dafür kann oder eben auch nicht.
Käme für mich darauf an, ob dieser Mensch auch dann noch "für mich da" wäre und mir "hülfe".
Die Handlung selbst zu verteufeln bringt wenig - denn dann muss man sich von anderen Menschen fern halten.