Ich schreibe Reisereportagen und bin dabei mit dem Motorrad meist am Ende der Welt unterwegs. Von daher gehört die Spiegelreflex bei mir auch zur Grundausstattung.
Zweimal im Jahr biete ich Vorträge zu meinen Reisen an. Das, was früher die klassische Diashow war, ist mittlerweile zur Multimedia-Show geworden, weil manche Momente mit einem Foto nicht transportiert werden können.
Wenn man z.B. auf einer wackeligen Hängebrücke einen reißenden Fluß überquert, dann sind das Momente, die sich in die Seele einbrennen, an denen man den Besucher solcher Voträge gern teil haben lässt. NIcht, weil es besonders romantisch ist, sondern weil es Teil des Abenteuers ist, weshalb ich so etwas tue.
Deshalb habe ich vor drei Jahren angefangen, mit Action-Kameras zu arbeiten. Die ersetzen die Spiegelreflex nicht, das könnten sie auch nicht, aber die sind wunderbar dafür geeignet, um die Bilder zu ergänzen.
Jedenfalls hab ich viel positives Feedback, seit ich die Bilder mit kleinen Videosequenzen ergänze.
Was - für mich - bei der GoPro noch ein toller Nebeneffekt ist, das ist die Möglichkeit der Zeitrafferaufnahme. So kann ich z.B. das Ende des Tages, einen wunderbaren Sonnenuntergang oder das Vorbeiziehen einer markanten Wolkenformation ganz automatisch aufnehmen. Einfach die Kamera auf ein Stativ - hier reicht sogar ein GorillaPod, auf Zeitraffer gestellt und schon habe ich einen wunderbaren Showdown für meinen Vortrag.
Es gibt von der Gopro verschiedene Grundpakete, die sich vom beigepackten Zubehör unterscheiden. Obwohl Moppedfahrer habe ich mich nicht für das Helmet-Paket entschieden, sondern für das Motorsport-Paket.
Da ist z.B. ein Saugfußhalter dabei, mit dem Du die Kamera außen am Auto an jeder glatten Fläche sicher befestigen kannst. Weiterhin noch etliche Klebefüße für gerade oder gewölbte Flächen, um die Kamera z.B. am Helm zu befestigen - das wäre für Dich vermutlich zum Fallschirmspringen ideal, beim Kajakfahren oder auch auf dem Surfbrett.
Die Surf-Edition hat halt einen Fuß mit besonders großer Grundfläche dabei. Gut, ich bin kein Surfer, aber ich behaupte mal, die Klebefüße der Motorsport-Edition würden da auch halten. Am Autokotflügel hält das Ding die Kamera damit auch bei 160km/h sicher.
Wenn man das Display-Modul dazukauft, dann gibt es dazu ein Sortiment von 4 Rückwänden, weil das Außengehäuse dafür ja tiefer sein muß, um das Display aufnehmen zu können. Hier macht in Deinem Fall wohl auch das wasserdichte am meisten Sinn
Es gibt auch eine dicke Rückwand, die anstatt des Displays eine Auftriebshilfe eingebaut hat, da würde ich persönlich aber eher auf irgendeinen Schwimmkörper zurückgreifen, den ich zusätzlich am Gehäuse befestigen würde.
Mit Display oder Zusatzakku wird das Außengehäuse um einen Zentimeter tiefer und auch spürbar schwerer. Wenn Du das Ding am Helm hast und damit aus dem Flieger hüpfst, dann würd ich da wohl eher drauf verzichten, denn im Vergleich zur Fingercam hat die GoPro einen CW-Wert wie eine Schrankwand, was im freien Fall vermutlich den Helm nach hinten zieht.
Es gibt aber auch einen Brustgurt, der für so eine Anwendung vielleicht besser geeigent ist. Kann man auch einfach selber bauen.
Das einzige Problem beim Einsatz im Feuchten ist - und das ist ein kleiner Vorteil bei den Konkurrenz-Systemen, die kein extra Gehäuse haben - dass das Gehäuse innen beschlägt.
Dafür gibt es aber Trocken-Pads, die man links und rechts zwischen Kamera und Gehäuse schieben kann, die die Feuchtigkeit aufnehmen. Diese lassen sich auch ein paarmal trocknen und wiederverwenden. Allerdings leidet die Tonqualität ein wenig dadurch, weil durch das Pad das Mikro abgedeckt wird.
Die Tonqualität ist aber eh das größte Problem beim Drehen von Videos. Meistens gibt es unschöne Windgeräusche bei Kameras mit eingebautem Mikrofon - da kann die GoPro wiederum Punkten. Weil das Mikrofon innerhalb des Gehäuses liegt, wird das Windgeräusch größtenteils eliminiert. Das ist mit Sicherheit ein Vorteil beim Fallschirmspringen. Bei der Fingercam, die ich vorher hatte, war die Tonspur bei solchen Aktionen unbrauchbar.
Wenn ich wirklich gute Akustik brauche, dann habe ich dafür zusätzlich noch ein gutes digitales Aufnahmegerät dabei. Das ist auch die Grundlage, wenn man Atmos aufnehmen will - aber das ist für Deinen Einsatzbereich eher nicht üblich.
Für die von Dir genannten Einsatzbereiche kann ich Dir die GoPro vorbehaltlos empfehlen - aber bestell Dir gleich mal ein paar Trockenpads dazu.
Fred