@Predators
Wow, ganz schön harter Tobak
. Aber bei einigen Stellen triffst du vermutlich schon einen Nerv bei mir und deshalb ist für mich dein Beitrag auch sehr wertvoll. Ich werde darüber nachdenken.
Wenn ich das so lese, dann sehe ich vor mir einen Mann, dessen Bestimmung es ist, dein Ego zu befriedigen. Es genügt dir nicht, dass er dies in seinen Worten und Taten vollbringt, nein, du möchtest auch noch sein Denken und Empfinden beherrschen.
Hmm, ist das so? Gibt mir zu denken. Natürlich möchte ich meinen Mann "frei" sein lassen, keine Marionette neben mir haben. Ich möchte auch nicht sein Denken und Empfinden beherrschen, so würde ich das nicht ausdrücken. Aber ich stimme dir insofern zu, als dass ich mir wünschen würde, dass sein Denken und Empfinden auf mich gerichtet sind. Es ist ein Wunsch, und kein Zwang.
Du machst ihm keine offenen Vorwürfe, aber lässt ihn schon erkennen, dass es dir missfällt, wenn er ungezwungen spielt. Sein Vorschlag, es sein zu lassen ist für dich nicht zielführend. Denn damit hast du ja noch immer nicht die Kontrolle über sein Begehren. Begehren ist nicht etwas, das über die kognitive Schiene läuft, es ist eher so etwas wie Hunger und Durst. Ich kann nicht bewusst entscheiden, dass ich Hunger habe, ebenso wenig kann ich den Hunger leugnen. Allerdings muss ihm nicht nachgeben, und ich entscheide immer noch, wie ich ihn stille. Das ist bewusste Entscheidung.
Auch hier... teilweise stimmen deine Bemerkungen. Aber was heißt, "die Kontrolle über sein Begehren"?. Nein, ich will nicht die Kontrolle, aber ich will und brauche sein Begehren für mich. Dazu zwinge ich ihn nicht und ich würde ihn auch frei lassen, wenn sein "Hunger" und sein "Durst" nicht in der Beziehung zu mir gestillt werden könnte. Neben seinen Hunger und Durst stelle ich meinen Hunger und meinen Durst. Beides empfinde ich als gleichwertig.
Du wirst also sein Begehren nur über einen Umweg kontrollieren können, nämlich derart, dass er sich sofort schuldig fühlt wenn er Begehren empfindet.
Wenn dir dieser Dressurakt gelungen ist, dann hast du dem Adler tatsächlich die Flügel gestutzt.
Au weia...
Und nun wird mir auch klar, warum du diejenige bist, die nicht von den Clubbesuchen lassen will (was für ihn ja offenbar kein Problem ist).
Was nutzt eine solche Dressur, wenn es kein Publikum gibt, dem dein Ego sie vorführen kann?
Ein Publikum brauche ich wirklich nicht dafür. Aber was für einen Wert hätte sein Begehren, seine Liebe für mich, wenn er nicht in Versuchung geführt werden darf? Es stimmt, die Erfüllung für mich wäre, wenn wir bei Clubbesuchen oder Abenteuern mit anderen Paaren einen schönen erotischen Weg finden würden, der uns beiden gut tut und bei dem er sich nichts verkneifen muss und ich nicht über meine Grenzen gehen muss. Diesen Weg finden wir nicht alleine im Schlafzimmer.
Das klappt natürlich nicht, wenn einer mehr an sich denkt, und da sind wir wieder beim Adler, dem die Flügel gestutzt wurden.
Was auch immer dich an dem Adler fasziniert hat, und wie sehr es deinem Ego schmeichelt, dass er dich anbetet, wenn du erst mal einen Pinguin aus ihm gemacht hast, wird auch dein Ego nicht mehr so viel davon haben. Hier beisst die Katze sich in den Schwanz nicht wahr?
Wäre es so wie du sagst, dann ja. Aber in unserer Beziehung ist es wahrlich nicht so, dass ich mehr an mich denke als an ihn. Eine Beziehung besteht ja aus mehr als nur aus Sex und Erotik. Ich will das nicht näher ausführen, aber in vielen Bereichen unserer Beziehung gebe ich aus unterschiedlichen Gründen mehr als er. Geht auch nicht anders. Dass ich dann in unserer Erotik einfach gesehen werden will, dass verstanden wird, dass ich ihn nicht überall hin folgen kann, führe ich nicht auf mein Ego zurück, sondern auf ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein und Selbsterhaltung.
Dein Problem ist nicht die Frage, ob du für die Swingerei geeignet bist, und ich glaube das weißt du auch.
Bis zu einem gewissen Punkt gebe ich dir recht und deshalb finde ich deinen Beitrag auch sehr wertvoll. Gerade wenn ich mich manchmal im Kreis drehe mit meinen Gedanken, werde ich versuchen, an einige Punkte deiner Mail zu denken.