@ swingerpaar69:
Interessante Sichtweise. Ich würde es genau andersherum deuten.
Zumindest was das Finden angeht. Mich sprechen Frauen im Club an, die würden dies in einem Straßencafe oder in der Supermarkt-Schlange nie tun - zu alt, zu fett und insgesamt zu langweilig. Ein
"Hallo? Wie heißt du?" ist ihr Eisbrecher für einen Flirt. Mehr Gesprächsthemen haben sie meistens nicht und warten darauf, dass ich sie nun unterhalte und umgarne... Wenn ich dann das Gespräch nicht am Laufen halte, ist die Geschichte schnell vorbei. Meistens mache ich aus purer Langeweile bis zu einem kritischen Punkt mit...
Umgekehrt jedoch genauso: Ich spreche Frauen an, die ich außerhalb der Clubwelt niemals ansprechen würde. Gutaussehend, schlanker und vom Attraktivitätslevel weit über mir angesiedelt. In freier Wildbahn würde ich mir (und habe ich auch schon) einen freundlichen Korb von solchen Frauen fangen. Im Swingerclub klappt es meistens, weil viele auf Flirten fokussiert sind.
Was das Gefunden werden angeht, gebe ich euch Recht. Bis mich einmal die Frau oder das Paar anspricht, was in mein Raster passt, vergehen viele Clubbesuche.
ABER - und nun wieder zum Ausgangsthema zurück -
das ist Spezielle an einem Swinger, dass er seine eigenen Ansprüche zurückstellen kann, weil er ein Ziel vor Augen hat.
Wenn ich sage, ich hatte schon 7 Flotte Dreier mit zwei Frauen, dann muss ich eine kleine Fußnote setzen: Davon war jedoch nur eine Konstellation dabei, wo ich beide Frauen als rattenscharf bezeichnen könnte. Ansonsten war mindestens eine Frau dabei, die in meinen Augen eher unattraktiv war. Aber solche Gedanken kann ich hintenanstellen, weil mir der FFM in dem Augenblick wichtiger als mein Ästhetik-Empfinden ist.
Und diese Grundeinstellung ist für einen Swinger vermutlich recht wichtig.
@ GlatzeIstSexy
Da unterscheiden sich Paare und Singles auch nicht sonderlich. Ein Paar muss untereinander Kompromisse eingehen, um dem Anderen etwas gönnen zu können. Da muss der Eine seine Bedürfnisse auch einmal hintenanstellen, um dem Anderen ein schönes Erlebnis gönnen zu können.
Ein Single hingegen muss Kompromisse eingehen, um nicht nur von schönen Erlebnissen zu träumen, sondern um sie auch umsetzen zu können. Umso länger ich Swinger bin, umso weniger gibt es ein klares Raster, welche Frau mir gefällt. Ob sie nun 18 oder 55 Jahre alt? Um sie nun Topmodel-Maße hat oder eine Wuchtbrumme ist? Ob sie nun eine gebildete Professorin ist oder ein wortkarges Dummchen ohne Schulabschluss ist? Irgendwann verschwimmt das alles, und vieles ergibt sich aus dem Augenblick heraus.
Ein mulmiges Gefühl, was du beschreibst, kenne ich auch. Vielleicht nicht 1:1 das Gleiche wie du, aber ich weiß, was du meinst. Ich habe dieses mulmige Gefühl auch. Immer noch. Jedes Mal, wenn ich den Club betrete. Jedes Mal, wenn ich eine fremde Frau anspreche. Jedes Mal, wenn ich etwas ausprobiere, was ich vorher noch nie gemacht habe.
Nicht immer stellt es sich nachher als schön heraus. Nicht immer bin ich glücklich nach Hause gefahren. Nicht immer konnte ich am nächsten Morgen in den Spiegel schauen. Manchmal hing ich auch über der Kloschüssel.
Musste das gestern wirklich sein?, habe ich mich schon mehrfach gefragt. Das gehört zum Swingerleben eben dazu. Man probiert vieles aus, macht viele Erfahrungen. Manchmal lernt man etwas aus seinen Fehlern und Triumphen, manchmal auch nicht. Dann rennt man immer wieder vor die gleiche Mauer.
Doch ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, das jede Mauer irgendwann irgendwo durchlässig wird. Ob man schmerzfrei davon kommt und ob man danach wieder auf die andere Seite zurückkehren kann, hängt von der Mauer und von einem selbst ab.