@Versus
Diese von dir angesprochene Problematik müsste einen eigenen Thread haben, weil es ein Problem aufzeichnet welches symptomatisch für unseren Staat ist.
Ich will dazu auch kurz Stellung nehmen, hoffe aber, dass dadurch der Thread nicht abdriftet und in einer Contergandiskussion endet.
Ich habe auch 1960 mein erstes Kind bekommen, also mitten in der Zeit als werdenden Müttern das angeblich harmlose Mittel Contergan verabreicht wurde. Ich kann mir gut vorstellen, wie das bei den Ärzten abgelaufen ist. Frage: Na, wie geht es
uns denn heute? Frau sagt, na ja, es zwackt und hier und da, und ja, schlafen kann ich auch nicht mehr so gut, und sie verließ die Praxis mit dem Gefühl, der Arzt wird es schon richtig gemacht haben mit dem mitgegebenen Medikament.
Wenn Ärzte schon damals so beworben worden sind von der Pharmaindustrie wie heute und sie ihr damaliges Handeln zu heute vergleichen, frage ich mich, ob sie etwas aus dem Contergan Skandal gelernt haben. Ich habe da so meine Zweifel. Und der Patient? Aufgeklärt wie nie, schluckt er immer noch alles was ihm der Arzt verschreibt oder mitgibt?
Wer krank ist sucht Hilfe und greift wohl immer noch nach jedem "Strohhalm" den ihn die Pharmaindustrie an die Hand bzw. Gesundheit gibt.
Wie sicher sind unsere Medikamente? Immer wieder werden welche vom Markt genommen, weil sie Schädigungen hervorriefen, die angeblich nicht absehbar waren oder sind, auch wenn wir als Folge des Medizinskandals in Deutschland heute eines der strengsten Arzneimittelgesetze der Welt haben.
Ich habe mir gestern den im Fernsehen ausgestrahlten Film, der sich auf den Contergan Fall bezog, angesehen. Mir hat die Machart des Filmes nicht gefallen, zu schnelle Schnitte, dadurch kamen keine richtigen Dialoge zustande, die Handlungsstränge stolperten von einer Szene in die andere, aber scheinbar ist das szenisch so erwünscht gewesen. Die Darsteller waren glaubhaft und der Gipfel des Films, das Aushandeln einer Entschädigung weil Verjährung drohte, war allerdings der zweite Skandal.
Und, dass der Staat heute diese Hungerrenten zahlt (ohne dass sich die Firma Grünenthal daran beteiligt), nicht alle erhalten ja ca. 500 €, ist der dritte Skandal angesichts des Reichtums der Familie und der guten Bilanz der Firma Grünenthal.
Ich weiß nicht wie weit es hier bekannt ist, dass Contergan /Thaliomid heute in der Krebstherapie erfolgreich eingesetzt wird und sich der einstige Centpreis von Contergan/Thaliomid heute so um 150 € bewegt. Aber diese Ausführungen würden jetzt zu weit führen, sind aber eigentlich gesellschaftspolitisch so brisant, dass ich mich wirklich wundere, dass die Gesundheitspolitik da nicht regulierend eingreift.
Ja,
@****us und da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz, oder der Kreis schließt sich. Unsere Politiker sind nur noch Selbstzweck, und wer die parlamentarische Woche verfolgt hat, weiß auch, dass sich unsere Volksvertreter mal en passant die Diäten erhöht haben, ohne dass sie ihre eigentlich damit einhergehende Rentenanpassung noch immer nicht von ihren Diäten bezahlen.
Schmiergeldzahlungen sind nach meiner Info inzwischen aber nicht mehr steuerlich absetzbar?