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Warum "beichten"?

.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Eine Beichte schiebt die Verantwortung für die Beziehung zu dem, der betrogen wurde.

Ich muss schon sagen, die "Beziehung" wird hier und in anderen Threads sehr oft mit einem hohen Marktwert gehandelt, idealisiert.

Wer kann Verantwortung für die Beziehung übernehmen ?

Und wieso dann erst fremdgehen und dann "beichten".
Warum nicht erst das Gespräch suchen.

Stimmt. Dann ist es kein Fremdgehen mehr und die anschließende Beichte fällt auch weg.
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
Wo bleibt da die Ehrlichkeit und wie soll man da ein Vertrauen aufbauen.

Ich denke viele Menschen haben einfach ein falsches Bild von dem was Ehrlichkeit in einer Beziehung bedeutet und vor allem was Vertrauen bedeutet.

Wie bei so vielen Dingen im Leben gibt es nicht immer nur schwarz oder weiß, nicht den absolut treuen Partner und nicht das immer gerechtfertigte Vertrauen.
Wer Ehrlichkeit fordert, der muss auch bereit sein in allen Dingen aufrichtig zu Ehrlich zu sein. Das Problem was in vielen Beziehungen auftaucht ist, dass diese Ehrlichkeit immer nur von anderen Partner eingefordert wird, man selbst jedoch immer so agiert, dass man sich selbst ins rechte Licht rücken kann.

Die Ehrlichkeit fängt in meinen Augen damit an, dass jeder begreift, dass der Partner nicht perfekt ist und in schwierigen Situationen auch mal eine falsche oder schmerzhafte Entscheidung treffen kann. Doch wie viele Menschen können diese allgemeine Tatsache wirklich begreifen und danach Handeln?
Die meisten Menschen "Vertrauen", besser Verlangen von ihrem Partner, dass dieser sie nie enttäuschen oder verletzen würde und wenn Ihr Partner strauchelt, dann wird nicht über die falschen Vorstellungen vom perfekten Partner , sondern von dem Verletzten Vertrauen geredet.
Dem Partner einen Seitensprung gestehen, sollte nur der Partner, der darauf vertrauen kann, dass der Betrogene die Situation auch verarbeiten und begreifen kann. Die gesamte Situation, nicht nur die eigene Kränkung und den eigenen Schmerz.

Der nächste Punkt der immer wieder falsch interpretiert wird ist das Vertrauen. Es gibt wohl kein Wort, dass in seiner Bedeutung so oft vergewaltigt wird, wie das dieses Wort im Zusammenhang mit zwischenmenschlichen Beziehungen.

Kann man einem unperfekten Menschen Vertrauen, keine Fehler zu machen? Und kann man aus der Vergangenheit eine 100%ige Vorhersage für die Zukunft erstellen? Nein!
Warum geht dann bitte 95% der Partnerschaften davon aus?

Ich kann darauf vertrauen, dass meine Frau mich trotz meiner Fehler liebt und sie kann darauf vertrauen, dass ich sie wohl gerade wegen ihrer Unperfektheit liebe.
Im Vorfeld jedoch schon unsinnige Hofnungen als einziges lebbares Ideal zu definieren, kann und muss irgendwann zu Problemen führen.
********lack Frau
19.343 Beiträge
@*******icht

Wer kann Verantwortung für die Beziehung übernehmen ?

Beide!

Es liegt nahe, daß man vermuten könnte, daß derjenige das Gespräch erst sucht, wenn er sich sicher sein kann, daß es nicht geleugnet oder verdrängt werden wird.
Obwohl manche immer noch sagen, sie wollten es nicht wissen.
Entweder es ist wichtig und beeinflußt die Partnerschaft oder nicht.
Dann lassen sich auch andere, ehrliche Wege fehlen.

btw:

Oft wird ja Alkohol als Entschuldigung angegeben.
Sorry, aber der hat dann m.E. gleich zwei Probleme, Alkohol und die Tatsache, daß er nicht in der Lage ist NEIN statt ja zu sagen.

WiB
********lack Frau
19.343 Beiträge
@********enzo

Das Problem was in vielen Beziehungen auftaucht ist, dass diese Ehrlichkeit immer nur von anderen Partner eingefordert wird, man selbst jedoch immer so agiert, dass man sich selbst ins rechte Licht rücken kann.

Einspruch

Gerade weil ich ehrlich bin, habe ich in meinem Leben sehr viele Schwierigkeiten gehabt und habe sie auch noch.
Ich weiß aber, daß ich nur mit Menschen auskomme, die das so sehen wie ich selbst.

Zumindest bin ich verlässlich. Ich drehe mein Mäntelchen nicht in den Wind, auch bei Gegenwind nicht.
Das läßt einen wachsen.

Mein Umgang mit Ehrlichkeit bedingt also auch, daß ich Verletzungen in Kauf nehmen lerne. Ich muß mir einfach klar sein, daß die Wahrheit, die man mir mitteilt auch entgegengesetzt zu meinem Empfinden sein kann und wird.
Aber dann ist der Umgang besser möglich, als wenn Betrug und Lüge dazu kommen.

WiB
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Beide!

Beide was ?

Ich bin doch nicht mit einem Menschen zusammen um eine Beziehung zu haben. Ich kann nur Verantwortung für mich selbst übernehmen wie mein Partner für sich. Wer glaubt Verantwortung für eine Beziehung übernehmen zu können, der übernimmt damit die Verantwortung für BEIDE, da beide die Beziehung in jedem Moment neu erschaffen und nicht nur einer.

Den Fokus auf die Beziehung zu legen um zu sagen: Du zerstörst unsere Beziehung und nicht, du zerstörst mich, dich oder gar uns. Man könnte vielleicht sagen, du zerstörst das, was wir und mühselig über einen langen Zeitraum aufgebaut haben und damit unsere Gemeinsamkeit, unser Baby.

Ich würde mich missachtet und respektlos behandelt fühlen, in der dritten Person angesprochen zu werden.
********lack Frau
19.343 Beiträge
@*******icht

Aber durch meine Handlungsweise trage ich dazu bei, wie diese Partnerschaft sich gestaltet.
Das solle natürlich von beiden Seiten so sein.

Dem Rest" stimme ich zu.

WiB
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Mein Umgang mit Ehrlichkeit bedingt also auch, daß ich Verletzungen in Kauf nehmen lerne.

Und gleichermaßen in Kauf nehmen, dass du andere auch verletzt.

Aber durch meine Handlungsweise trage ich dazu bei, wie diese Partnerschaft sich gestaltet.

Ich gestellte keine Partnerschaft sondern mein Leben und genau das sollte meine Partnerin auch tun, ihr Leben gestalten.
********lack Frau
19.343 Beiträge
@*******icht

Und gleichermaßen in Kauf nehmen, dass du andere auch verletzt.

Sicher, obwohl das auch auf den Ton ankommt, wie ich eine Wahrheit vermittle. Aber ausschließen kann ich es nicht, daß ich verletze.
Wer kann aber von sich behaupten, er habe noch niemanden verletzt?

Ich gestellte keine Partnerschaft sondern mein Leben und genau das sollte meine Partnerin auch tun, ihr Leben gestalten.

Da ist mir zuviel "ICH", denn es ist ab einem gewissen Zeitpunkt nämlich unser Leben!
Das heißt aber nicht, daß man sich als eigenständiger Mensch aufgibt.
Man nimmt nur die Andersartigkeit seines Partner an.

WiB
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Sicher, obwohl das auch auf den Ton ankommt, wie ich eine Wahrheit vermittle. Aber ausschließen kann ich es nicht, daß ich verletze.
Wer kann aber von sich behaupten, er habe noch niemanden verletzt?

Bei Verletzungen kommt eher auf den Inhalt an als auf den Ton. Wenn ich liebe muss ich schon mal den anderen bewusst verletzen, weil ich liebe.

Da ist mir zuviel "ICH", denn es ist ab einem gewissen Zeitpunkt nämlich unser Leben!
Das heißt aber nicht, daß man sich als eigenständiger Mensch aufgibt.
Man nimmt nur die Andersartigkeit seines Partner an.

Gesund ist, wenn das "Ich" und das "Du" im gleichen Maß vorhanden ist und damit ein "Wir" entsteht.
********lack Frau
19.343 Beiträge
@*******icht

Ich sehe ja auch meinen Partner als Bereicherung und nicht als Ergänzung!

WiB
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
@womaninblack
Warum dein Einspruch, ich hatte nicht explizit deine Beziehung gemeint.

LG
Brian
********lack Frau
19.343 Beiträge
@********enzo

Ich auch nicht Deine, aber Deine Aussage in Bezug auf das, was ich kopiert habe!

WiB

/abgeändert weil Ergänzung angehangen
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
BrianLorenzo:
Dem Partner einen Seitensprung gestehen, sollte nur der Partner, der darauf vertrauen kann, dass der Betrogene die Situation auch verarbeiten und begreifen kann. Die gesamte Situation, nicht nur die eigene Kränkung und den eigenen Schmerz.

Was ist denn dann die gesamte Situation?

Die Feststellung, dass die Beziehung/Partnerschaft/dasGemeinsam-Aufgebaute (wie auch immer man es nennen möchte) dem Einen nicht so wichtig war, wie es dem Anderen ist?

Das alles auf einer falschen Basis existiert?

Oder gar von vorneherein auf Lügen?
Hätte mein Paartner von anfangan die Wahrheit gesagt,hätte ich mich vor Ihm verneigt und die Sache wäre vom Tisch,aber er hat gelogen das sich die Balcken biegen ob wohl ich Ihm die Beise auf den Tisch gelegt habe.Es tut mir leid,da verliere ich die Achtung vor einem Menschen.Auch ich bin nicht Fehler frei,aber lügen kommt für mich nicht in Frage,weil halt nichts so schlimm sein kann das ich dafür lügen müßte.Und ich bin der Meinung wenn man in solch einer
Situation schon lügst,wer weiß in welcher man es noch macht.

Gruß
Mag_Lite
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Wenn die Beziehung, Partnerschaft oder die Gemeinschaft als Druckmittel gegen den anderen und damit für sich selbst als Argument verwendet wird, dann könnte man sich fragen, was BEIDE überhaupt MITEINANDER haben außer das gemeinsam geschaffene.
********nder Mann
2.896 Beiträge
**********henkt:
Die Feststellung, dass die Beziehung/Partnerschaft/dasGemeinsam-Aufgebaute (wie auch immer man es nennen möchte) dem Einen nicht so wichtig war, wie es dem Anderen ist?

Als wenn das eine zwingend mit dem anderen zu tun hätte. Wenn ich etwas für mich tue, heißt das nicht, dass ich etwas gegen jemand anderen tue, auch/selbst, wenn er es so auffasst. Damit will ich keineswegs Fremdgehen relativieren, aber doch die vermeintlichen Zusammenhänge aufweichen.

Ich finde es jedenfalls lächerlich per se wegen zehn Minuten, einer Nacht oder einem Wochenende eine Beziehung, die mitunter zig Jahre Bestand hat und höchstwahrscheinlich weitere bestehen kann, wegzuschmeißen. Die Motivation, Intention und Implikation (für die Zukunft) finde ich weitaus entscheidender und sehe ich als (gemeinsame) Lernchance. Was im Endeffekt auch eine Trennung beinhalten kann, aber nicht muss.

Den oben gezogenen Schluss halte ich für zu kurz gegriffen. Wobei das ja jede/r in seiner Beziehung austarieren muss, sollte oder zumindest kann und darf. Mir persönlich (und für mich) wäre das zu einfach/undifferenziert - egal von welcher Seite aus betrachtet. Zumindest, wenn es nach der Phase der Initialaffektiertheit und Verletztheit dabei bleibt.
@womeninblack
Böse Zungen würden jetzt behaupten, daß das Beichten des Fremdgehens dazu dient, dem Partner/in klar zu machen, daß es ein Problem gibt und es nicht weiter verdrängt/geleugnet werden kann....

Ja das war auch der Fall, welche bösen Zungen???
Fehler macht jeder hauptsache man lernt daraus.
Die TE hat ja nach den Erfahrungen gefragt auch nach den weniger guten.
Ich bin gar nicht generell für eine Beichte. Bei einem einmaligen Erlebnis würde ich selber es eher nicht wissen wollen.

Allerdings gibt es durchaus Menschen bei denen Verschweigen einfach nicht angebracht wäre.

Die würden niemals Verständnis haben wenn es dann durch einen bösen Zufall ans Tageslicht gelangt.

Ich halte Niemanden für perfekt und denke das ein einmaliger Seitensprung durchaus passieren kann. Es sollte dann allerdings auch bei dem einen mal bleiben.

Selber war ich schon mal in Versuchung und habe den Weg der Beichte vorgezogen. Bevor etwas passiert ist. Das hat zwar keineswegs seinen Gefallen gefunden, aber er schätze die Ehrlichkeit. Gewußt hat er es ohnehin schon. Kleine Stadt, viele Menschen die man so kennt. Also es wäre schwer möglich gewesen da überhaupt dauerhaft was zu verheimlichen.

Ich wollte auch keineswegs mein Gewissen erleichtern. Noch hatte ich ja nicht wirklich was verbrochen das ich nicht hätte mit mir vereinbaren können.

Aber aus meiner Sicht ist es einfach respektlos einem anderen so in den Rücken zu fallen. Grade dann wenn man sehr genau weiß das der Partner wirklich wert auf Ehrlichkeit legt.

Natürlich war er damals keineswegs begeistert. Ich habe glaube ich, noch nie vorher und nie danach einen Menschen so enttäuscht. Denn er glaubte, zumindest in dieser Hinsicht, an meine Unfehlbarkeit.

Aber er war froh das ich ihn nicht auch noch belogen habe.

Ich finde schon das man sehr sorgfältig abwägen sollte und muß ob man überhaupt einen Fehltritt(wir reden von einem Fehltritt, keiner Affäre, keine ständigen Fehltritte) beichtet.

Andererseits: Zu oft spielt der Zufall mit seltsamen Karten und es kommt auf andere Weise ans Licht. Das würde ich noch viel schlimmer finden. Von anderen zu erfahren was einem eigentlich der Partner hätte sagen sollen.

Das Gefühl verraten worden zu sein hat man immer. Man ist immer erschüttert, es schmerzt immer gemein.

Das ist nichts das man mal eben so locker weg steckt. Aber ich weiß von vielen das ein einmaliger Seitensprung oft nicht das Ende ist das man vorher dem Partner radikal in Aussicht gestellt hat.

Fast alle monogam lebenden "drohen" mit der Trennung im Falle eines Falles. Oft genug sind sie aber durchaus bereit zu verzeihen.

Wirklich radikal sind nur die wenigsten. Und ich würde zumindest in dem sehr wahrscheinlichen Fall einer Entdeckung lieber gleich die Karten auf den Tisch legen.

Einen Fehler zu vergeben fällt den meisten leichter als die Lügen zu vergeben die diesem Fehler bei Verheimlichung fast zwangsläufig folgen.
Um noch einmal einen neuen Aspekt in die Diskussion zu tragen:

In einem Episodenfilm fand bei einem alten Ehepaar sie heraus, dass er (Sean Connery) vor zwanzig Jahren mal fremdgegangen ist, eine Affäre für ein paar Monate mit einer anderen hatte.

Sie, tief verletzt, warf ihm dann vor,
a) warum er es gemacht hat und
b) warum er es ihr nie gesagt hat?

Die Hütte brannte, sie ist drauf und dran ihn rauszuwerfen, hört ihm nicht zu, er schwer verstört, weil er ihr zuerst nicht wusste wie er es ihr erklären soll.

Schlussendlich, gegen Ende des Films, gelingt es ihm.
Er sagte ihr: Weißt du, warum ich mit ihr wieder Schluss gemacht habe? Weil ich durch sie feststellte, was ich an dir habe. Sie ist der Schlüssel dazu dass wir heute noch zusammen sind, denn durch sie erkannte ich erst den wahren Wert deiner selbst. Seitdem wusste ich dass ich dich wirklich liebe, und dass ich dich auch immer lieben werde."

(So in der Art, die genauen Worte habe ich nicht mehr im Kopf, ist eine Weile her als ich den Film sah)

Warum er es ihr nicht gebeichtet hatte, klärte er dann auch: Er tat es nicht, weil dann, als er Schluss machte, er mehr zerstört als erschaffen hätte. Und so zog er aus sich selbst heraus die Erkenntnis des Wertes ihrer Beziehung und handelte im Anschluss daran auch so.

Es mag ein Film sein, ich halte ihn aber für sehr lebensnah: Manchmal kann eine Affäre, so widersinnig es auf den ersten Blick auch klingt, tatsächlich dafür sorgen, dass die Beziehung dadurch gefestigt wird.

Denn, und das vergisst man gerne dabei, ein Seitensprung entsteht so gut wie nie "einfach nur so". Er ist Produkt einer Unzufriedenheit eines Menschen, einer Orientierungslosigkeit in der bestehenden Beziehung. Diese steht bereits vor dem Seitensprung auf tönernen Füßen und hat mindestens die Schieflage eines Turms von Pisa erreicht.

Darum kann ich nur raten: Genau hinhören bei der "Beichte", wenn es dann ans Licht kommt. Je aufrichtiger sie gerät, je selbstreflektierter sie ist, desto größer die Chance, dass sie kein zweites Mal geschieht.

Jemand der leichthin sagt "ach, sie hat mir nichts bedeutet" lügt schon, bevor er es ausgesprochen hat. Natürlich hat sie ihm etwas bedeutet. Genau in jenem Augenblick, in dem er sie küsste / mit ihr schlief / mit ihr Zeit verbrachte.
Jemand der das nicht verleugnet, aber auch plausibel machen kann warum es vorbei ist und warum er die bestehende Beziehung mehr schätzt, der hat eine Chance verdient.

Meine Meinung.
*********utra Mann
192 Beiträge
Ja,
das sehe ich auch so.

Gedroht ist meist schnell, im Realfall sieht das aber ganz anders aus, weil es keine pauschalierte Situation gibt, sondern immer nur die eigene.

Insofern ist auch eine Beantwortung der Frage extrem schwierig und kann ebenso eigentlich nur situativ ausfallen.

Und Verantwortung schiebt hier bestimmt niemand jemandem zu.
Sofern einer ´beichtet´ möchte er doch nicht, dass der anderen nun über alles bestimmt. Und Liebe verzeiht im Realfall vieles!

Viele fordern Ehrlichkeit, ziehen als Konsequenz aber dann eine Trennung. Ist dann Ehrlichkeit möglich?

Die einizge Abwägung ist vielleicht nur die:

Wie sehr verletzte ich meinen Partner, wenn ich es ihm sage - und wie sehr verletze ich ihn, wenn ich es ihm nicht sage?
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Ja, wenn BEIDE die Beziehung nicht wegen ihrer Selbstwillen führen, sondern wegen dem anderen MENSCHEN und seiner Selbstwillen und das gegenseitig.

Führt man eine Beziehung wegen ihrer Selbstwillen, hat man auch eine Vorstellung, ein Bild von ihr wie sie sein soll. Demnach sucht man sich den passenden Partner aus, mit dem die Verstellung zu realisieren ist. Lässt sich die Beziehung nicht so realisieren, ist man vom Partner enttäuscht. Damit versagt der Partner in seiner Funktion, seiner Aufgabe die eigene Vorstellung einer Beziehung verwirklichen zu können. Kommt es dazu, dann heißt es in der Regel"Ja, aber Du wolltest doch auch ...".
zuhören
ist wohl das Zauberwort aber das ist nicht immer leicht weil doch viel zu oft schon die Schuldfrage im Kopf ist
****in Mann
13 Beiträge
habe nur die erste seite des threads überflogen, stimme in vielem mit hanji überein. ehrlichkeit finde ich in einer beziehung noch wichtiger als treue.
kleines beispiel: meine damalige freundin 'beichtete' mir nach einem abend, an dem sie ohne mich unterwegs war, den tränen nahe und total verschüchtert, dass sie gestern ziemlich betrunken mit einem typen was hatte. ihre angst + ihre sofortige beichte zeigte mir überdeutlich, dass sie es bereute und mich nicht verlieren oder verletzen wollte; also dass der abend nichts zu bedeuten hatte. das hat mich ziemlich gefreut und unsre beziehung gestärkt - nun wusste ich noch mehr, dass ich ihr vertrauen kann.

• aber wenn ich das so lese, war dieses 'auf knien um verzeihung betteln' schon ziemlich erniedrigend für sie. so eine macht will ich gar nicht haben. zum glück bin ich mittlerweile wesentlich offener, 'polyamouröser' eingestellt... wer bin ich, sie in ihren wünschen zu beschränken, wenn ihr danach ist? eifersucht ist für mich vor allem eine verlustangst - und die hat sie mir mit ihrer 'beichte' genommen.

etwas anderes wäre wohl eine monatelange heimliche affäre. auch da wäre mir die von selbst kommende beichte lieber als ein 'entdeckt werden' oder verschweigen. aber ob ich den monatelangen vertrauensbruch verkraften könnte, weiss ich nicht.

ob 'beichten' das richtige wort ist, ist schwer zu sagen (ambivalent *zwinker* ). ich kann verstehen, dass das hier beschriebene "gewissen erleichtern + dabei die verantwortung abgeben" negativ gesehen wird - doch ist die alternative "weiter lügen" (und z.B. den ONS verheimlichen) m.E. noch falscher.

MEIN fazit daher: ehrlichkeit ist wichtiger als treue. aber da gibt es so viele verschiedene varianten von dem (nicht rationalisierbaren) gefühl eifersucht, wie es menschen gibt - daher gilt das nur für mich *zwinker*

und vielleicht sollte man diese kirchlichen begriffe komplett vermeiden...mir fällt aber gerade kein besseres wort ein, das "mit schlechtem gewissen berichten" auf den punkt bringt...dann lieber von tag 1 der beziehung an 'mit offenen karten' spielen, dann kann man gar nicht 'sündigen' und in die hölle kommen und braucht auch keinen priester, der einem die absolution erteilen soll...
*********nigin Frau
488 Beiträge
Was wäre denn Deine Konsequenz aus seiner Ehrlichkeit?

Würdest Du Schluss machen? Die Beziehung weiter führen? Wäre seine Untreue eine "Freikarte" für Dich?

Und wäre Dein Vertrauen in ihn dann nicht nachhaltig gestört?

Meine persönliche Konsequenz wäre nicht das Schlussmachen. Natürlich müsste man überlegen, wie die Beziehung weitergeht bzw. warum Fremdgegangen wurde (also ob das was mit der Beziehung zu tun hat oder ganz andere Gründe).
Ich persönlich bin für offene Beziehungen, demnach sehe ich das Fremdgehen ansich nicht so eng, nur wenn er vorher auf Monogamie bestanden hat, dann würde ich ihm das doch nachtragen. Aber immernoch besser als in einer Lüge zu leben - meine Meinung. Ich will lieber wissen woran ich bin.
Eine Freikarte wäre das keineswegs. Gleiches mit gleichem vergelten...wozu? Nee.

Das ist ein Grund, warum offene Beziehungen da die bessere Lösung sind. Man kommt nicht in die Situation des Vertrauensbruches. *zwinker*
und vielleicht sollte man diese kirchlichen begriffe komplett vermeiden...mir fällt aber gerade kein besseres wort ein, das "mit schlechtem gewissen berichten" auf den punkt bringt.

Vielleicht "Hosen runterlassen"? *lol*

(sorry, grade alberne 5 Minuten *floet*)
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