@*****har
Meine persönlichen Erfahrungen mit Monogamie waren leider alles andere als erfreulich. Wenn ich sage, dass ich treu bin, dann tue ich das niemals, weil es von mir verlangt wird, sondern weil ich es selbst will.
Meine Erfahrungen mit Monogamie waren durchaus positiv.
Ich kenne selbst zahllose Fälle, in welchen leider auch in sogenannten offenen Partnerschaften oder in polyamoren Beziehungen hintergangen, gelogen und betrogen wird. Wer also glaubt, dieser ganzen Heuchelei dadurch zu entgehen, unterliegt einem Irrtum. Und wer behauptet, das alles gäbe ich nicht auch in solchen Beziehungen, der lügt oder beschönigt etwas.
Meine Rede.....man sollte sich auch ruhig einmal in anderen Gruppen einlesen, da ist das eben auch ein Thema und nicht nur bei monogam lebenden Menschen.
Die Frage ist, ob irgendeine Beziehungsform überhaupt von Menschen so gelebt werden kann, dass sie überzeugend ist, denn dazu müssten zunächst einmal die Menschen "überzeugen", sich selbst akzeptieren, es ernst meinen, was sie sagen und nicht nur labern, und sie müssten ohne Fehler sein. Und wer ist das schon? Du? Ich nicht.
Was ich nicht verstehe ist, wieso man ohne Fehler sein muß.
M.E. reicht es, wenn man soviel Respekt gegenüber dem Partner/in hat, daß man eben nicht belügt und betrügt!
Seit gefühlten hundert Jahren postiuliere ich: Jede Beziehungsform, welche auch immer, ist nur so gut oder so schlecht wie die Menschen, die sie leben bzw. ausfüllen. Und leider werden auch viele monogame Beziehungen keineswegs so gelebt, dass sie mich überzeugen.
Dasselbe kann ich von anderen Lebensformen sagen.
Aber ich bin mit Dir einer Meinung, wenn die Menschen den Unterschied bedingen und nicht die Lebensform.
Wenn ein Egoist/in da ist, der immer nur an sich denkt, dann ist die Lebensform egal, er/sie wird immer auf seinem/ihrem Vorteil bedacht sein.
Und ich bin seit über zehn Jahren sexuell absolut treu. Aber ich bin offen für andere, ich liebe auch andere (mit denen ich keinerlei Sex habe). Und ich kann anderen, auch meiner Partnerin, all das gönnen, was ihr Freude macht und gut tut, auch mit anderen - ob das Wandern ist oder Schwimmen, Malen oder Tanzen, Sex oder Liebe ...
Das war ich in meiner Ehe und allen Beziehungen und auch in der jetzigen.
Ich "gönne" meinem Partner auch alles erdenklich Gute.
Aber er wünscht sich doch gar keinen Sex mit anderen.
Wir haben es ja ausprobiert und uns dafür entschieden, daß wir mehr von uns haben.
Somit gönnen wir uns einander.
Aber natürlich habe ich auch soviel Vertrauen, daß er seine Freizeit nach Gutdünken leben kann. Ich kann es ja auch.
Frage wäre, ob Deine Antagharin auf anderen Sex verzichten würde, wenn es Dir etwas ausmachen würde?
WiB