Das letzte von mir hier in diesem Fred
Ich möchte mich noch ein letztes mal zu diesem Thema äußern, da mir scheint, dass sehr viele hier nicht wirklich verstehen wollen oder verstanden haben, um was es mir ging.
Da ich der Initiator für Täterverständnis war, hier noch mal ein Versuch meine Beweggründe zu erklären.
Ich werde es so einfach wie möglich machen.
Es gibt für mich kein
„Auge um Auge und Zahn um Zahn“ auch wenn
Antaghar uns ja nun erklärt hat, dass es falsch überliefert ist und etwas völlig anderes bedeutet.
So nun aber zu dem, was ich eigentlich sagen will.
Ich habe vier Jahre Scheidungskrieg hinter mir, bin rechtskräftig als Sexualstraftäter verurteilt, meiner Familie (hier meine ich mich und meine Kinder) wurde das Heim, in dem sie aufgewachsen sind unterm Hintern wegverkauft. Ich kann die Prozesse, die ich in den letzten vier Jahren geführt habe schon nicht mehr zählen, (besitze im Gegenzug jetzt aber eine schöne Sammlung von Aktenordnern) und ich bin mittlerweile soweit, dass ich verstehen kann, dass jeder Mensch irgendwann an einen Grenzpunkt kommt.
Viele sagen hier, Täter müssen weggesperrt werden, ganz meiner Meinung, aber wer entscheidet, wer ein Täter ist?
Wisst ihr was, bei all dem Gerede kommt mir die Galle hoch. Ich habe bis zum letzten Verhandlungstag an den Spruch geglaubt
„Im Zweifel für den Angeklagten“, habt ihr schon mal was von Richterrecht gehört?
Ich lese hier von Schicksalen, da wird Betroffenen immer und immer wieder zugemutet zu erzählen was ihnen passiert ist, da müssen sie ärztliche Atteste vorlegen und bekommen doch kein Recht und dann sehe ich, wie es bei mir gelaufen ist.
Ihr mögt alle nicht meiner Meinung zu sein, aber ich denke unser Rechtssystem ist einfach nur Schrott. Richter gehen den Weg des geringsten Widerstandes, denn so bekommen sie ihre Fälle vom Tisch. Was mir passiert ist, ist in diesem Land, in einem Scheidungsfall mit anschließendem Sorgerechtsstreit, nichts Ungewöhnliches. Für alle, die es wirklich interessiert, schaut mal auf
VÄTER IN NOT das DE spar ich mir mal. Dort werdet ihr einiges zu lesen bekommen über das ihr euch mal Gedanken machen solltet bevor ihr jeden pauschal in den Knast steckt.
Und jetzt noch mal zum Ausgangspunkt, auch wenn ich jetzt vielen hier wehtue. Wenn jemand Jahre lang unter Druck gesetzt wird, dann sucht er irgendwann ein Ventil, es ist nicht richtig, aber aus meiner Sicht nachvollziehbar und ich bin der festen Überzeugung, wenn die Gesellschaft, und damit meine ich euch alle und nicht irgendeine staatliche Stelle, mal öfter die Augen aufmachen würde, wären viele Straftaten zu verhindern.
Und bevor
Antaghar jetzt wieder auf die Schiene rutscht,
„er hatte auch eine schwere Kindheit“
Ich bin nur das, was ich bin, weil ich jemanden habe, der mir hilft, ich kann für mich nicht sagen was ich ohne meine Partnerin, nicht vielleicht schon getan hätte.
Es tut mir leid, was vielen hier passiert ist, aber es macht mich auch wütend zu lesen, wie versucht wird, alles zu pauschalisieren, hinter allem steckt ein ganz persönliches Schicksal.
Lg m von kleines
PS: wie bei allen meinen Beiträgen der Hinweis: Ich bin wie ich bin und wenn sich jemand durch meine Meinungsäußerungen auf den so genannten "Schlips" getreten fühlt, sagt es mir und ich werde mich nicht scheuen, mich zu entschuldigen falls ich zu persönlich geworden bin. (© 2005 by kleines)