Ich habe mir jetzt diesen thread bis seite 15
(den rest werde ich nach und nach durchlesen) und den anderen 2 teiligen mit seinen 12 und 16 seiten (Mißbrauch und die Sexualität danach!) fast jeden beitrag durchgelesen.... anfangs, weil ich noch mal nachlesen wollte, was ich damals hier reingeschrieben habe.. irgendwie find ich das aber nicht mehr... das ganze hat mich 2 nächte und jede menge tränen gekostet..
ich meinte alles wirklich genauestens be- und damit auch verarbeitet zu haben.. das zeigte mir auch die tatsache, dass ich seit ca. 4 jahren von meinen schweren depressionen und der sozialen phobie befreit leben kann... mein leben ist heute
(trotz noch vorhandener probleme in der familie) sehr viel schöner als ich es mir jemals in meinen schönsten träumen erhoffen konnte...
aber so ganz war es wohl doch noch nicht verarbeitet.. warum krabbel ich sonst so intensiv und interessiert in solchen threads herum, gerade wo ausnahmsweise mal meine große liebe
(oder auch kleine enkelin ) ein paar tage und nächte bei mir war...
ich meinte immer als kleines kind von meinem „vater“ „nur“ misshandelt worden zu sein.. ich kann mir heute noch nicht sicher sein, ob er mich auch missbraucht hat, aber das war und ist mir inzwischen auch egal.. hatte nur das aufzuarbeiten, dachte ich... und mich interessierte das WARUM und das WARUM GERADE ICH, wo ich doch noch eine jüngere schwester und einen älteren bruder hatte, von anfang an SEHR... als ich 19 jahre alt war, versuchte ich eine erklärung von ihm zu erhalten.. sprach extra unter vier augen mit ihm, damit er keine konsequenzen fürchten musste.. ich hoffte so eine erklärung zu bekommen.. er aber war selbst dazu zu feige, meinte nur er wurde auch streng erzogen.. eine sehr krasse lüge, meine großeltern waren tatsächlich sehr sparsame menschen und sie zeigten grenzen tatsächlich deutlich, aber äußerst liebevoll auf.. von den beiden habe ich
(,meine geschwister und die anderen kinder unserer familie) nie ein lautes wort gehört, selbst dann nicht, wenn einer von uns wirklich mal etwas schlimmes angestellt hatte... ich erklärte mir das alles dann fortan selbst.. meinte, er wäre einfach ein sadistisches schwein
(keine angst, inzwischen weiss ich auch dass sadisten nicht unbedingt auch schweine sein müssen)... während meiner therapie
(mit 39 bis vor ca. 4 jahren) sprach ich dann auch mit meiner mutter darüber.. und ihr fiel eine begebenheit ein, die sie sich auch erst dann erklären konnte.. damals fand sie einen stapel zeichnungen in seinem schreibtisch.. zeichnungen mit folterszenen, wie sie es nannte.. sie sprach ihn darauf an und er erklärte, das wäre dienstlich
(er war bei der justiz tätig) und er könne darüber nicht reden... nun weiss ich, dass er tatsächlich sadistisch veranlagt und zu feige war diese wünsche mit gleichgesinnten auszuleben.. ich war das passende opfer, weil ich das ruhigste kind war.. mich brauchte er nicht weiter zu impfen, ich konnte meiner mutter auch so nichts sagen, weil ich davon überzeugt war, dass sie ein riesigen ärger machen würde... ich hatte angst, dass er nach einer anzeige, scheidung usw. mir irgendwann auflauern würde und das würde ich dann wohl nicht mehr überleben.. also schleppte ich mit ca. 8 oder 10 jahren schon säcke voller kohlen, damit ich die striemen auf meinem rücken damit erklären konnte..
was dann später noch so geschah mit anderen männern.. sozusagen die spätfolgen.. dadurch, dass er mein wesen durch seine derartige erziehung verändert hatte.. vergewaltigungen und missbräuche, die ich
(noch letzte woche) nie als solche sah, weil ich mir schon mit 14 jahren von männern holte, was ich glaubte zu brauchen.. wie war das? Liebe im sex suchen.. oder so ähnlich... an meinem 14. geburtstag kontrollierte ein 30 jahre älterer „freund“ ziemlich brutal ob ich ihn wirklich liebe oder das schon vorher anderen männern vorgegaukelt hätte... ich lies das und mehr fast 2 jahre lang mit mir geschehen... bis ich einfach ging.. ohne wut, hass oder so was.. ich wollte nur nicht mehr.. eine woche später verführte ich an der endhaltestelle einen straßenbahnfahrer, einen krankhaft eifersüchtigen, gewalttätigen kerl.. ich zog bei ihm ein, mit 17 war ich schwanger, 14 tage nach meinem 18. geburtstag wurde meine tochter per kaiserschnitt geboren.. 6 wochen später war ich schon wieder schwanger.. die narbe war noch nicht richtig verheilt, alles schmerzte noch sehr, aber das interessierte ihn nicht.. ein halbes jahr später verlor ich dieses kind, kein wunder, es war total unterentwickelt.. als ich aus der klinik nach hause kam, wurde er immer brutaler, das störte mich nicht weiter, aber als meine tochter dann mal schrie und er sie aus dem bettchen hob und anfing zu schütteln, nahm ich sie und unsere sachen und zog wieder zu meiner
(damals schon herzkranken) mutter.. er machte riesige szenen, ging zu meiner mutter, als ich nicht da war und drohte sich vom balkon zu stürzen, zeigte mich beim jugendamt an und meinte ich würde jeden tag nen anderen mit nach hause nehmen und es vor der kleinen treiben.. ich musste dann auch hin zum amt, aber die bearbeiterin war die mutter eines ehemaligen klassenkameraden, als ich ihr erklärte, dass das schon allein wegen der überfüllten wohnung nicht möglich war, weil ich mit mutter und tochter im wohnzimmer schlief, legte sie diese sache auf eis und ich hatte fast ruhe vor diesem kerl.. er kam nur noch ein mal im monat um den großen gönner zu spielen, unterhalt für die kleine.. 90 mark damals.. das aber auch nur bis zu ihrem 3. geburtstag, als er da mit einem großen plüschsessel vor der tür stand, bat ich ihn diesen zurück zu geben und kleidung und essen für die kleine dafür zu kaufen.. als sie dann an die tür kam um den onkel zu begrüßen und er sie anschrie, er wäre ihr vater, schrie ich zurück, diesen titel könne er vielleicht fordern, wenn er sich so benähme... seitdem meldete er sich bis zu ihrem 14. lebensjahr nie wieder und zahlte auch nicht mehr..
seitdem spielte ich mit den männern „mein“ spiel... sex war für mich ein netter sport.. orgasmus oder selbstbefriedigung kannte ich aber nicht.. und irgendwann entwickelte sich ganz langsam eine art freundschaft zu einem kollegen aus einer anderen abteilung.. auch 19 jahre älter als ich und vom äußeren her ein mann den ich nicht als mann der mich irgendwie interessieren könnte gesehen hätte.. aber er war der erste mann, der mich äußerst respektvoll behandelte, sich wirklich dafür interessierte, was ich denke und fühle.. viel habe ich auch ihm nicht erzählt.. ich wollte all das einfach nur vergessen.. nach ca. 5 jahren beim gemeinsamen essen in der frühstückspause.. wollte ich auf meinen platz, bat ihn mich durchzulassen, da sang er „komm unter meine decke“.. kleines späßchen mit großer wirkung in meinem herzen.. seitdem sehnte ich mich nach ihm.. nach seiner liebe.. aber er war verheiratet.. also zeigte ich lange nichts davon.. erst ein paar monate später, als wir in seiner abteilung seinen geburtstag feierten und er brüderschaft mit mir trinken wollte
(nachdem mir ein kollege erzählt hatte, wie seine silberhochzeit gelaufen ist, dass seine frau ihn vor versammelter mannschaft so richtig runtergemacht hatte), konnte ich nicht mehr an mich halten und küsste ihn nicht so, wie er es vorgesehen hatte, sondern richtig.. ein sehr inniger kuss, der ihn irgendwann dann kräftig zurückzucken lies.. er entschuldigte sich bei mir, meinte das wollte er nicht.. ich sagte ihm, dass ich das schon sehr lange wollte.. seither fingen wir ganz langsam an auch eine sehr zärtliche und sinnliche beziehung aufzubauen.. mit 28 jahren hatte ich meinen ersten orgasmus mit ihm.. als ich 29 war, erlitt er "bei der liebe" mit mir einen herzinfakt und starb einen tag später.. das war der schock, durch den ich mich dann ganz vor den menschen zurück zog.. für 10 jahre niemanden mehr an mich heranlassen konnte.. erst der therapeut meiner tochter versetzte mir den gegenschock.. durch den ich anfing mich selbst zu therapieren... irgendwann im verlauf meiner eigenen therapie sagte ich mir auch so etwas ähnliches wie die von antaghar erwähnten worte:
"Wenn ich diesem Monster auch nur noch eine einzige Sekunde meines Lebens schenke, zum Beispiel indem ich an ihn oder die Vergewaltigung denke, indem ich ihn hasse, indem ich ihm die Krätze an den Hals wünsche oder was auch immer, dann ist das eine Sekunde zu viel. Dann verzeihe ich ihm lieber...."
Verzeihen..
grübel ich weiss nicht, ob ich ihm wirklich verzeihe.. aber gehasst habe ich tatsächlich viel zu lange.. und dieser hass hat mir mein halbes leben verdunkelt.. für mich ist dieser mensch inzwischen einfach uninteressant.. nur eines macht mir noch heute angst.. ich fürchte der alte hass könnte irgendwann noch einmal hochkommen.. er ist inzwischen in einem alter, wo er langsam nicht mehr für sich selbst sorgen kann.. ich habe seit dem damaligen gespräch mit ihm keinen kontakt mehr zu ihm, aber meine schwester.. damals als wir jung waren fragte sie mich mal, warum ich so ekelhaft zu ihm wäre.. daraufhin sagte ich ihr nur, dass sie nicht anders zu ihm wäre, wenn sie von ihm so behandelt worden wäre.. als dann von ihr kam, dass ich mal zum psychiater gehen sollte, nahm ich ihr das sehr übel, für mich hörte sich das so an, als wäre sie der meinung ich bilde mir das alles nur ein.. seither blockte ich gespräche über ihn ab..
Während meiner therapie hatten wir dann auch mal ein sehr intensives gespräch.. ich wollte ihr erklären, warum.. da meinte sie, es täte ihr sehr leid, dass ich das damals so verstanden habe und sie würde mir das alles vollkommen glauben, aber sie bat mich ihr keine einzelheiten zu erzählen.. sie würde das nicht verkraften.. inzwischen halten wir zusammen wie pech und schwefel, sie ist inzwischen sowas wie eine beste freundin, die ich nie wirklich hatte... wir reden auch wieder über ihn.. mehr, weil sie sich heute mit seinen „macken“ herumschlagen muss und niemanden hat, wo sie das loswerden kann.. er hat es ca. 8 jahre lang nicht geschafft seine rente zu beantragen.. das hat sie dann für (mit) ihn erledigt, damit er sie nicht mehr anbettelt.. er lebte damals von den inhalten der mülltonnen in seiner ecke.. und irgendwann wird auch er
(wie heute schon meine mutter) in ein heim müssen.. für meine mutter zahle ich gern unterhalt ans sozialamt, aber wenn die dann kommen und das auch für ihn von mir fordern, weiss ich nicht, wie ich das verhindern könnte.. ich habe heute nicht den geringsten beweis dafür, was er mit mir getan hat, wie das mein leben beeinflusste.. aber ich werde ganz bestimmt nie auch nur einen cent für diesen menschen bezahlen, selbst wenn ich dafür eingesperrt werden würde.. ich habe lange genug bezahlt.. nicht nur mit meiner seelischen und auch körperlichen gesundheit.. mein gewissen hat gelitten wie hund, weil ich mir immer wieder ausmalte, was er vielleicht später noch mit anderen kindern... weil ich ihn nie anzeigen konnte.. ich hab mir irgendwann so gewünscht, dass ich ihn damals irgendwann bis zu meinem 14. geburtstag umgebracht hätte.. vor gericht wär ich dann nicht gelandet, oder freigesprochen worden.. die körperliche kraft dazu hätte ich auch gehabt.. er war ein feiger schlaffer bürohengst.. ich durch meine kohlenschlepperei sehr kräftig, auch wenn man mir das vom körperbau nicht ansah... wenn ich das getan hätte, hätte nicht nur ich und alle anderen kinder vor ihm ruhe, sondern meine mutter hätte durch die witwenrente dann ein etwas besseres leben gehabt und ich müsste jetzt nicht für sie zahlen.. aber das war damals nur ein weit entfernter hasstraum..
Und für die leute, die der meinung sind, eine mutter die bei vergewaltigung und missbrauch ihres kindes nichts mitbekommt.. die wollen alle nur nichts mitbekommen oder sie schauen einfach nur weg, weil sie angst haben allein ohne versorger zu sein, oder was auch immer.. erzähl ich hier noch die geschichte meiner tochter..
Irgendwann kurz bevor mir dieser kollege zum freund wurde, lernte ich einen mann kennen, der sofort bei mir einzog.. wir führten ca. ein jahr lang eine „beziehung“.. ich denke, ich war durch meine erfahrungen sehr hellhörig, was meine tochter betraf.. und ich hatte mir immer geschworen, wenn ich auch nur das kleinste anzeichen dafür bei meiner tochter sah, würde ich den kerl umbringen.. ich passte also sehr genau auf.. für mich sah das verhältnis zwischen den beiden immer sehr freundlich aus.. nur manchmal war er ein wenig strenger, als ich’s mir gewünscht hätte.. und das verbat ich mir.. wenn ich so etwas mitbekam, stukte ich ihn kräftig zusammen.. eines tages war die kleine bei meiner mutter und die rief mich an, das sie dort beim baden erzählte, dass a. sie immer so komisch streichelte.. ich fuhr sofort hin, als ich ankam, lag die kleine in den armen meiner schwester, total aufgelöst, ich habe nicht geschafft sie zu beruhigen.. a. wartete unten im auto und ich befahl ihm ins nächste krankenhaus zu fahren in dem auch ein psychiatrischer notdienst tätig war.. dort wurde etwa eine stunde lang mit ihr geredet und als der arzt mit ihr herauskam meinte er zu mir, da wird wohl kaum was geschehen sein, vielleicht so kleine streichelein, aber nichts weiter.. ich fragte ihn, ob er der meinung wäre, dass ich mit diesem mann weiter zusammen leben könnte.. er meinte, wenn ich ihm vertrauen könnte, warum nicht.. von da an lies ich nicht mehr zu, dass er mit der kleinen allein war.. er bekam auch gerade seine eigene wohnung und zog aus und ich nahm ihn den schlüssel ab.. eine woche später machte ich ganz schluss mit ihm, weil ich ihm eben nicht vertrauen konnte.. ich wusste wirklich nicht was damals passiert war.. und die vorsichtigen versuche aus meiner tochter irgendwie etwas herauszulocken musste ich auch jedes mal abbrechen.. mit 14 holte ich sie aus der wohnung eines „sozialarbeiters“.. wie es für mich aussah, noch rechtzeitig.. ging mit ihr zur polizei, aber da sie sich weigerte anzeige zu erstatten, blieb das auch für den ohne folgen.. mit ca. 17 wurde es immer schlimmer mit ihr, sie sprach kaum noch mit mir, trieb sich rum, schlief manchmal im keller, das bekam ich aber erst mit als ich ein „nest aus alten lappen u.ä.“ dort unten fand, nahm rechnungen aus dem briefkasten und versteckte sie, leerte mein konto, als ich krank war, so dass wir 2 wochen lang nichts zu essen kaufen konnten.. und kurz nach ihrem 18. geburtstag war sie verschwunden.. ich suchte sie jeden tag nach feierabend (hatte damals gerade einen neuen job).. nächte lang.. ging zur polizei, die meinten mit 18 müsse sie nicht mehr nach hause kommen.. und irgendwann.. kam sie dann ab und zu doch mal wieder zu mir, um sich mal durchzufuttern, mal was zum anziehen zu holen.. wollte aber nie über nacht bleiben, weil sie sich dann hätte vorher duschen müssen.. irgendwann merkte sogar ich, dass sie drogen nahm, ich hatte bis dahin nie irgendwelchen kontakt dazu.. nicht die geringste ahnung... und suchte im www nach hilfe.. suchte adressen und telefonnummern raus, gab sie ihr und bat sie sich dort hilfe zu holen.. das tat sie nie.. und irgendwann bekam ich einen anruf aus dem gefängnis, sie bat mich sie besuchen zu kommen, was ich dann auch tag.. als ich dort ankam, staunte sie.. sie hätte nicht geglaubt, dass ich kommen würde.. ich schaute sie an, sagte ihr, wie lange ich nach ihr gesucht hätte, als sie verschwand.. „du bist meine tochter, ich liebe dich, egal was du tust und natürlich komme ich dich hier besuchen.. ich bin sehr froh, dass du jetzt hier bist.. ich hatte mir ausgemalt, dass ich dich wo anders wieder sehen werde.. in einem leichenschauhaus, um dich identifizieren zu müssen.. jetzt bist du hier, hast es warm und trocken, regelmäßiges essen und ich darf dich alle 14 tage besuchen.. werde das jetzt, solange du hier bist auch weiter tun, aber sei so lieb und mach etwas, dass du hier nicht noch einmal landest, denn dann besuche ich dich nicht mehr“.. sie wusste nicht, was ich damit meinte und ich sagte ihr, dass ich ihr jede menge adressen gegeben hatte, die hätten verhindern können, dass sie hier drinnen landet.. wenn sie die jetzt nicht nutzt, wird sie immer wieder mal hier sein.. ich sagte ihr dass ich ihr nichts mehr vorschreiben kann, aber wenn sie das verhindern will, muss sie jetzt aktiv werden.. bei meinem nächsten besuch erstaunte sie mich sehr, denn sie wartete gerade auf die zusage für einen therapieplatz.. nach ihrer verhandlung ging sie schnurstraks dort rein.. und zog das ganze durch... und irgendwann erzählte sie mir auch, dass sie meinen damaligen „partner a.“ angezeigt hat... er hatte sie immer dann, wenn ich zur arbeit gefahren bin und er noch ne stunde allein mit ihr war...........
von der anzeige bis zur verhandlung hat es drei jahre gedauert.. der gutachter dort zweifelte auch ihre glaubwürdigkeit an, weil sie ja süchtig – wenn auch clean – war.. und seine strafe.. war die selbe, wie die, die sie für ihre beschaffungskriminalität bekam...
Ich sah ihn im wartesaal vor dem gerichtssaal zum ersten mal wieder.. seine frau und tochter waren bei der ersten verhandlung dabei.. als er meine tochter dreckig angrinste, stellte ich mich vor sie, als er dann weiter grinste, kam mir die galle hoch und ich machte automatisch einen schritt auf ihn zu.. mein blick hat ihn das grinsen aus dem gesicht getrieben, da bin ich wieder einen schritt zur seite und bat meine tochter sich ihn jetzt mal anzuschauen.. er sass da und wusste nicht, wo er hinschauen sollte.. versuchte krampfhaft mit seiner frau zu reden, aber die hatte meinen blick auch wahrgenommen.. und fing wohl an zu überlegen.. ein paar monate nach dem urteil hörte ich, dass seine frau ihr kind genommen hat und gegangen ist.. und DAS machte mich sehr stolz auf meine tochter.. und sie zog als einzige von ihrer therapiegruppe damals auch die therapie bis heute durch.. sie ist seit ca. 8 jahren clean, hat inzwischen auch eine 3jährige tochter und wohl auch verstanden, was ein kind vor derartigen übergriffen schützen kann.. nämlich ein starkes, gesundes selbstbewußtsein und die gewißheit, dass ein „nein“ auch von erwachsenen geachtet werden muss und dass sie mit ALLEM was ihr auf dem herzen liegt zu ihrer mutter, ihrem vater, ihrer oma oder tante kommen kann... meine tochter kämpft zwar auch noch immer (sie ist jetzt 29) ganz schön mit ihrer seele, aber das mit hilfe von therapeuten.. sie hat sich zwar jetzt von ihrem partner getrennt, aber er bleibt weiterhin der vater ihrer tochter, die sie gemeinsam versorgen und erziehen.. und wenn meine tochter mal nicht die nerven hat sich liebevoll um ihre tochter zu kümmern, gibt sie sie an den papa ab (oder mich oder meine schwester).. was ich damals leider nicht konnte.. aber sie hat auch aus meinen fehlern gelernt...
Und irgendwann werden meine tochter und ich auch mal ein sehr tiefes gespräch miteinander führen können.. eines das unser verhältnis auch wieder so RICHTIG gesunden lässt.. auch wenn ich das lieber früher als später tun würde.. sie scheint noch nicht bereit zu sein, aber sie fängt langsam an sich ein wenig zu öffnen.. und ich habe gelernt, dass geduld alles schöne bewirken kann..
So, nun habe ich mal wieder ein halbes buch geschrieben, trotzdem ich versucht habe mich kurz zu fassen.. und es tat mal wieder gut.. angefangen damit habe ich vor ein paar jahren in einem anderen forum... ich bin auch nicht böse, wenn sich das lesen nicht jeder antut.. aber manch einem kann es ja vielleicht ein wenig mut machen...
Antaghar
Und ich finde diese Diskussion hier gehört zum interessantesten und besten, was gerade in diesem Forum läuft. ... Diese Debatte beweist, dass hier im Joyclub ein gewisses Niveau herrscht, was ich sehr erfreulich finde – und lehrreich.
Dem möchte ich mich auch noch anschließen und.. dir antaghar
(und auch allen anderen) danken.. du hast mir mit deinen beiträgen sehr gute denkanstöße gebeben.. ich kann aber auch verstehen, warum sich so viele hier nicht mit den gründen der täter beschäftigen wollen/können.. warum sie sich teilweise angegriffen fühlen, wenn man ihnen sagt, dass es ihnen gut tun könnte.. zwei tage nach einem beinbruch aufstehen tut ja auch sehr weh und man setzt sich wieder hin.. heilung braucht u.a. auch zeit und die heilung der seele braucht unterschiedlich viel zeit.. oft aber SEHR viel davon..
Ich bin genauso wütend, wenn ich in den medien höre es müsse mehr für die täter getan werden.. denn auch ich sehe immer wieder wie wenig für die opfer getan wird.. ich weiss aber auch, dass es sehr schwer ist etwas für opfer zu tun, sie überhaupt zu erkennen, wenn man nicht gerade selbst mal eines war (denn dann bekommt man eine art "antenne" dafür)..
Ich hoffe, wer meine geschichte hier gelesen hat, glaubt mir, dass ich niemanden hier verletzen möchte.. @*******gen, die vergewaltigung und missbrauch als mord an einer menschenseele sehen... ich habe das auch mal so gesehen, weiss aber heute, dass unsere peiniger unsere seelen nicht ermordet, sondern nur in eine art koma versetzt haben.. aus dem wir nur erwachen können, wenn wir unsere letzten kräfte zusammen nehmen.. und wer es irgendwie schafft, dem wünsche ich, dass er sich so schnell wie möglich professionelle hilfe holt.. diese leute können uns sehr gut als „krücken für unsere beinbrüche“ dienen.. gesunden muss leider jeder für sich.. aber es gibt menschen, die helfen können und wollen.. und es lohnt sich sehr, denn vergessen tun wir wohl wirklich nie, aber es muss nicht für immer weh tun..
ich wünsche jedem, dem so etwas oder anderes schlimmes angetan wurde, dass er möglichst bald genügend kraft findet nach ausgestreckten händen greifen zu können..
lg von der Mieze
(p.s. ich les mir das alles jetzt nicht noch mal durch, muss heute mal ein paar stündchen schlafen, hoffe aber das es nicht zu unverständlich ist.. wenn jemand fragen hat, darf er sich gern bei mir melden, auch per p.n.)