Ich sage dazu: Alleinelassen ist dann in Ordnung, wenn es die Sicherheitslage zulässt.
Will heißen: Eine geknebelte Person
hat man nicht alleinezulassen. Die Gefahr eines Würgereflexes ist dann immer gegeben, und wenn dann mal wirklich was hochkommt, sind wir in nullkommanix im Ersthilfebereich, in dem Minuten, teils Sekunden liegen können zwischen Leben und Tod.
Ebenso bei brisanten Fesslungen: Wenn Sub merkt dass Nerven beansprucht werden, dann können Sekunden darüber entscheiden, ob jemand einen Arm noch gut, kaum oder wochenlang gar nicht mehr bewegen kann. Stichwort "falling hand", kann selbst den besten und erfahrensten Riggern passieren.
Selbiges gilt für Hängebondage. Jemanden da alleine lassen - vergiss es.
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Nun die andere, positive Seite: Ich bin ein großer Fan von Schmorenlassen und, ja, auch vom Alleinelassen und Alleine gelassen werden.
Das aber wird dann deutlich sicherer gehandhabt: Nicht umsonst bin ich Zwangsjackenfetischist, die Dinger sind dafür
gemacht, dass man jemanden gefesselt alleinelässt.
Zwangsjacken der Sorte Posey die die richtige Größe haben lassen jemanden auch 24 Stunden in dieser verharren, ohne dass Probleme auftreten.
Man denke ans Segufix-System: Da wird jemand auf dem Bett fixiert. Das alleinelassen gehört hier zum System! Aber hier wird ja auch nix abgeschnürt, weder Nerven noch Blutkreisläufe. Derjenige kann halt "nur" nicht mehr aufstehen.
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Tja, und dann gibt es da noch diesen hübschen Mitttelteil ...
Stichwort Pranger: Endlos kann man die Person da nicht drin stehen lassen. Der Blutkreislauf wird in den Armen gestört, diese benötigen nach einer Weile Entlastung, sonst kann es zum Kreislaufkollaps kommen (im Mittelalter war das den Folterern freilich egal
).
Da dann einfach mal in der Küche verschwinden und rumwerkeln - warum nicht? Da bin ich sofort volle Kanne im Kopfkino - Sub riecht was zubereitet wird, kann aber nicht kosten, während Sub immer nur ein "hmmm, lecker!" von Top rübergerufen hört ... hrrrrrr.
Stichwort Käfig: Ist er groß genug dass man nicht drin total eingequetscht ist, warum es sich nicht im Nebenraum als Top gemütlich machen und genüsslich fernsehen? In Rufweite ist Top ja trotzdem, aber Sub ist dennoch mit sich alleine.
Stichwort Einsperren: Im Kellerraum kann sich Sub frei bewegen, aber halt nicht weg. Und? Gefährlich? Nur dann, wenn Top da oben tot umkippt in der Wohnung und es niemand merkt. Sicherheit hat man hier, wenn Top offen aufgeschrieben hat, dass da jemand woanders eingesperrt ist, um die Person wieder zu befreien.
Stichwort "gefesselt im Schlafsack im Zelt": Warum nicht mal einen kleinen Waldspaziergang machen? Das Risiko, dass neugierige Spaziergänger ausgerechnet noch ins Zelt gucken, ist auch hier vergleichsweise klein.
Das nur mal so als kleine, schnell hingeschriebene, Beispiele, in welchen Fällen alleine lassen sowohl einen Sinn macht als auch ungefährlich ist.