omg
Also ganz ehrlich? Nach all meinen Swingercluberfahrungen, was jetzt nicht so viele waren, muss ich gestehen, dass blind zu sein
dort ganz sicher kein Nachteil ist.
Lustig fand ich den Bericht, weil immer wieder Redewendungen benutzt wurden, die mich bei einem Blinden eher wundern, wie z.B. "mit offenen Augen durch den Club gehen" und Ähnliches.
Aber alles in allem ein wirklich eher enttäuschender Bericht, denn das hier hätte eigentlich jeder 08/15-Besucher auch schreiben können. Was mir (von einer Stelle mal abgesehen) gefehlt hat, war das Besondere erleben wegen des Handicaps. Wo war das? Die intensive Schilderung eines Blinden und sein ureigenes Erleben. Das hätte ich sogar als Sehender besser hinbekommen.
Was sollen Bemerkungen wie "attraktive, junge Frau"? Wie stellt ein blinder Mensch Attraktivität überhaupt fest? Warum ist das Alter wichtig? Gerade hier hätte es doch mal passieren können, eine Lanze für die älteren Semester zu brechen, denn ich bin mir sicher, dass der Unterschied eine Fünfunddreißigjährige oder Sechizgjährige zu vögeln, minimal ist, und eigentlich hauptsächlich im Kopf passiert. Aber nein – das muss wieder das Klischee der jungen Dinger herhalten.
Jung ist gut – aber nicht gut im Bett. Alt ist nicht automatisch besser, aber die Chance ist wesentlich größer!
Natürlich weiß ich, dass Blindheit für den Herrn "normal" ist und deswegen nicht wert, sie zu schildern. Aber ich bin mir sicher, dass von hundert Leuten, die das lesen, fünfundneunzig lieber andere Dinge gelesen hätten, als jene, die sie dort sowieso erleben. Fremde Menschen vögeln, einen Dreier erleben, mein Gott, was ist das schon – in einem Club!? Nicht ungewöhnliches, möchte man meinen. Deswegen ist es überflüssig, das zu schildern. Neu wäre gewesen, die Eindrücke zu schildern, die man als Blinder dort hat. Das kann womöglich jeder Sehende besser.