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die ANDEREN sind schuld

*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Wo bitte
kannst du hier im Thema feststellen, was hierher gehört, was nicht?

Vielleicht legst du dir einfach mal mehr Sensibilität gegenüber einem Thema zu, welches im Joy überhaupt nichts zu suchen hat.

Oben war nicht nur von Freude, Spaß, Sex die Rede. Das Thema heißt ganz klar

die ANDEREN sind schuld

woran und wer diese im Einzelnen sind, blieb offen.
******rot Frau
13.137 Beiträge
Leute, bitte seid so gut und verzettelt euch da jetzt nicht.

Liebe Grüße,
Kirschrot
JOY-Team
***an Frau
10.900 Beiträge
Und notfalls zaubert man dann einen neuen Schuldigen aus dem Hut.

Wahrscheinlich so wie du das für dich interpretierst, man liest es ja.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Ich hole die Kuh vom Eis
es gibt mehr zum Thema zu sagen. Ich würde bei Anthagars letztem Beitrag neu ansetzen.

Aber gerade damit habe ich Schwierigkeiten. Kann man einer Frau anlasten, wenn sie schon wieder einen Alki oder Gewalttätigen erwählt hat? Irgendwie ist das doch etwas, was aus der Seele heraus gesschieht.
Kann man einer Frau anlasten, wenn sie schon wieder einen Alki oder Gewalttätigen erwählt hat? Irgendwie ist das doch etwas, was aus der Seele heraus gesschieht.

das denke ich nicht, denn diese Frau begibt sich wahrscheinlich in Beziehungsformen,die ihr vertraut sind,in denen sie sich wohl fühlt, denn der Mensch neigt immer dazu, ihm vertraute Beziehungsformen zu wählen.

das entlastet den Gewalttätigen keinesfalls, jedoch stellt sie selber die Weichen, dass es so weit kommt, dass sie in der Beziehung verharrt.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Das eben frage ich mich
Ist es Schwäche, ist es gar "Schuld", das dazu führt?

Ich habe eben gerade auf einer anderen Seite eine besonders "pikante" Art der Schuldzuweisung gelesen: eine Frau, die nach wie vor auf jener Seite im Profil genau das sucht, weshalb sie zur Anzeige schritt, zeigte einen Dom an, bei dem sie freiwillig eingezogen war und sich 14 Tage lang, misshandeln (wie sie es jetzt behauptet) ließ. Der Dom war ihrer überdrüssig geworden und sie reagierte auf diese Weise. Zum Glück sahen es die Richter entsprechend als Einvernehmlichkeit.
das sind...
wohl eher angelernte destruktive Verhaltens-und Denkmuster,die Schritt für Schritt wieder verlernt werden müssen.
Dazu gehört viel Mut,wie zu jeder Veränderung.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Meiner Erfahrung nach
werden diese in frühen Kindertagen geschaffen. Ob erlernt, ich weiß nicht. Eher abgeguckt.

Zum Lernen zähle ich eher das Ableugnen und auf Andere schieben, wenn man als Kind einer Tat bezichtigt wird. Das manifestiert sich irgendwann, wird Teil einer unaufrichtigen Persönlichkeitsstruktur.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ fesselnd
Ich hab doch nichts von Schuld geschrieben, oder doch? Es geht nicht um Schuld, sondern um Ursache und Wirkung.

Die Frau ist natürlich nicht schuld! Sie ist eben emotional oder sozial blind. Das ist ihr Muster, sich einen neuen Partner zu suchen.

Sie kann vielleicht nicht mal was dafür, aber es ist dennoch ihr Anteil am Geschehen, ihr Eigenanteil. Und es liegt allein in ihrer Verantwortung, dass sie dieses Muster bei sich selbst noch nicht durchschaut und geändert hat. Aber das hat mit Schuld nun wahrlich nichts zu tun ...

(Der Antaghar)
@fesselnd
werden diese in frühen Kindertagen geschaffen. Ob erlernt, ich weiß nicht. Eher abgeguckt.

das war von mir so gemeint,klar werden diese Verhaltensmuster in der Kindheit erlernt oder abgeguckt, wie auch immer.

Nur Selbstliebe, Selbstwert und Selbstachtung kann einen dazu führen, DAS abzulegen.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Ja so sehe ich es auch,
aber ich weiß auch, dass es manchen Menschen schwer fällt Schuld und Verantwortung zu differenzieren, weshalb ich absichtlich hartgezeichnet hatte. Wenn man die Verantwortung für sein erwachsenes Leben trägt, dann sollte man sich- ob mit oder ohne Therapeutenhilfe klar werden, dass es nicht die Anderen sind, dass man selbst gefordert ist.
richtig!
aber ich weiß auch, dass es manchen Menschen schwer fällt Schuld und Verantwortung zu differenzieren, weshalb ich absichtlich hartgezeichnet hatte. Wenn man die Verantwortung für sein erwachsenes Leben trägt, dann sollte man sich- ob mit oder ohne Therapeutenhilfe klar werden, dass es nicht die Anderen sind, dass man selbst gefordert ist.

das sind wir aber wieder bei...........Verantwortung zu übernehmen bedeutet, zu handeln und was ist einfacher?

Jammern oder Handeln?, etwas zu tun?Genau *zwinker*
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Es wimmelt aber
nach wie vor von "Jammerthreads", also ist Jammern wohl mehr angesagt als Handeln und Verantworten. (Blicke ich aus dem Fenster, frage ich mich, wo die Windjammerthreads bleiben.)

Ich glaube nicht, dass sich daran etwas ändern wird, denn wie meine Tochter mir neulich erklärte, als ich mich fragte, warum bei Ärzten und Lokalen vor allem miese Kritiken ins Internet geschrieben werden, ist das Erwartete selbstverständlich, aber wehe, wenn man mal beim Arzt warten muss oder im Lokal das Schnitzel zu braun gerät.....
Sie kann vielleicht nicht mal was dafür, aber es ist dennoch ihr Anteil am Geschehen, ihr Eigenanteil. Und es liegt allein in ihrer Verantwortung, dass sie dieses Muster bei sich selbst noch nicht durchschaut und geändert hat. Aber das hat mit Schuld nun wahrlich nichts zu tun ...

Stimmt mit Schuld hat es nichts zu tun, aber mit fehlendem Willen etwas zu ändern!

Denn es wäre an der Zeit die eigenen Verhaltensmuster zu überdenken, sich selber zu reflektieren, vielleicht sogar Hilfe von Außen in Anspruch zu nehmen!

Die eigenen Beweggründe bewusst zu kennen und zu ändern, wenn man sich dafür entscheidet einen anderen Lebensweg zu beschreiten, ist immer eine gute Voraussetzung.
nur die anderen haben schuld?
was sol dieser komentar bitte bei diesem 15..... Seiten
versteht ich nicht!?

Entweder ich habe was verbockt und bin schuldig im sinne der ankläger und mache es das nächste mal besser..

oder ich bin unschuldig und brauche mich dazu nicht erklären...

so

dies wollte ich nur mal sagen..


mo mo
nur die anderen haben schuld?
was sol dieser komentar bitte bei diesem 15..... Seiten
versteht ich nicht!?


Stimmt



sorry,ich konnte es mir nicht verkneifen *rotwerd*
*******un80 Mann
1.558 Beiträge
@***an

So kann man(n) sich halt aus allem herausreden, es sind immer die anderen die dazu beitragen, dass das Leben es eben schlecht mit einem meint.

Also wenn du DAS aus meiner Aussage heraus interpretierst, dann kann ich dir auch nicht mehr weiter helfen. Ich habe nirgends in meinem letzten Text gesagt, dass man sich aus Allem herausreden soll oder man ständig die Anderen für etwas verantwortlich machen kann. Ich habe versucht, meinen Standpunkt noch einmal klar zu formulieren. Für mich gibt es Ereignisse, an denen man selbst 100% schuldig sein kann sowie solche, an denen beide oder auch der Andere zu 100% schuldig sein könnte. Du verdrehst jetzt diese Aussage völlig und unterstellst mir, ich würde damit einer Person jegliche Verantwortung nehmen, was ich aber in keinem meiner Texte getan habe. Wer mich falsch verstehen will, der tut es auch. Und ab jetzt kann ich auch nicht mehr zu dem Thema sagen. Ich habe meinen Standpunkt im letzten Text deutlich hervorgehoben. Aber offenbar wollen du und 'joiman' weiterhin Strohpuppen-Argumente aufbauen und an mir vorbei reden.

Ich habe nirgends, N-I-R-G-E-N-D-S , geschrieben, dass die Anderen für Alles verantwortlich sind oder ich selbst keine Verantwortung für irgendwas habe. Das ging auch ganz klar aus meinem letzten Text hervor. Ihr beide, 'evian' und 'joiman' (und auch andere), wollt einfach nicht akzeptieren, dass Eigenverantwortung automatisch Fremdverantwortung nach sich zieht, und dass Aktion und Reaktion zwei verschiedene Handlungen sind. Für euch beide gibt es IMMER nur eine Schuld bzw. Verantwortung, nämlich die des jammernden Opfers. Zur Unlogik dieser Denkweise (Eigenverantwortung impliziert Fremdverantwortung), die ich aufgezeigt habe, hat keiner von euch beiden bislang Stellung genommen. Für euch existiert im Grunde genommen nur immer eine Person, die Anderen existieren für euch nicht. Aber dann kann auch die Person für euch nicht existieren. Also eine total unhaltbare Position, die ihr da vertretet.

@*****gar

Du bist der Einzige von den Anderen, der hier noch etwas Gehaltvolles zu sagen hat.

Es gibt so gut wie immer einen direkten oder indirekten Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Und mir scheint, Du betrachtest beides als völlig unabhängig voneinander, als habe die Wirkung bzw. Konsequenz nichts mit der Ursache zu tun.

Falsch. Beides hat miteinander zu tun, aber Ursache bleibt IMMER Ursache und Wirkung IMMER Wirkung. Die Ursache ist niemals das Gleiche wie die Wirkung, sonst würde man nicht beide Begriffe getrennt als 'Ursache' und 'Wirkung' bezeichnen. Wenn, um mal auf das Beispiel der gewalttätigen Beziehung zurück zu kommen, der Partner sich in der Beziehung als gewalttätig entpuppt, dann ist und bleibt diese Handlung IMMER seine Handlung, nicht die Handlung des anderen Partners. Und für diese Handlung ist IMMER auch dieser Partner verantwortlich, nicht der andere Partner.

Und nochmal: Aus welchen Motiven Jemand nun seine Handlung durchführt, ob von anderen provoziert oder nicht, ist wieder eine andere Frage.

Natürlich ist die Sache nie so eindeutig und es gibt immer Überschneidungen. Aber wenn für dich daraus folgt, dass jede Handlung eines Menschen auch immer fremdinduziert ist, dann erweist du meiner Position damit einen Bärendienst. Denn wenn es keine Handlungen gibt, die 100%ig eigen- oder fremdverantwortlich sich ereignen, sondern stets in einem Mischverhältnis zueinander stehen, dann kann ein Jammerlappen wie ich erst recht (!!!) für jedes schlechte Ereignis zumindest teilweise IMMER Anderen die Schuld zuschieben.
Das würde natürlich auch für andere Beispiele gelten, z.B. ein Vergewaltigungsopfer. Auch dieses wäre nie 100%ig unschuldig, sondern immer zu einem mindestens geringen Teil selbst verantwortlich für die Vergewaltigung.

Ich hab schon bei sehr vielen neuen, hoffnungsvollen Paaren allein an der Mimik und Gestik gesehen und an der Ausstrahlung gespürt, dass einer der beiden gewalttätige Tendenzen hat - nur der Partner nicht.

Das ändert an der Unterscheidung von Eigen- und Fremdverantwortung nichts. Selbst wenn der Partner gleich zu Beginn gewalttätig ist, liegt die Verantwortung für diese Gewalt beim schlagenden, nicht beim geschlagen werdenden Partner. Der geschlagene Partner ist lediglich verantwortlich für seine REAKTION auf die Handlungen des schlagenden Partners. Man kann ihm die Schuld geben dafür, dass er sich nicht trennt. Daraus, dass der geschlagene Partner sich nicht trennen will, folgt aber NICHT, dass er dann auch die Verantwortung oder Teilverantwortung dafür trägt, dass er geschlagen wird. Der schlagende Partner kann seine Schläge nicht rechtfertigen mit "Du bist schuld/verantwortlich dafür, dass ich dich schlage."

Und das hat mit Ursache und Wirkung nichts zu tun. Die emotionale und soziale Blindheit des geschlagenen Partners ist doch nicht die URSACHE dafür, dass der andere Partner sie jetzt schlägt, weder teilweise noch gänzlich. Aktion und Reaktion sind etwas Anderes als Ursache und Wirkung. Die Schläge des Partners sind auch nicht die URSACHE für die Passivität des geschlagenen Partners. Auf die Schläge des Partners folgt nicht automatisch, wie in einem Naturgesetz, die Passivität. Gerade weil sie ja eine Eigenverantwortung für ihr Handeln hat, einen eigenen Willen etc., kann sie sich auch anders entscheiden.

Ist damit diese Frage

Was erscheint Dir denn so unbegreiflich daran, dass eine Handlung oder Reaktion auf mich auch eine Folge von dem sein kann, was ich selbst getan und ausgelöst habe?

beantwortet?

An deiner Frage ist nichts unbegreiflich, ist es auch nie gewesen. Natürlich sind die Fälle nicht immer eindeutig. Natürlich können Fremdhandlungen auch die Folge meiner Handlungen sein. Aber die Beziehungen zwischen Menschen sind keine Automatismen. Wir haben meistens die Wahl zwischen mehreren Optionen. Der einzige Automatismus, der zwischen zwei Handlungen zweier Menschen existiert, ist der, dass eine Handlung mir gegenüber automatisch eine Reaktion hervorrufen MUSS. WIE diese Reaktion aber nun ausieht, ob ich passiv bleibe, aktiv werde oder wie auch immer, liegt dagegen wiederum in meiner Verantwortung. Und wie gesagt, ändert es an der Fremdverantwortung nichts. Denn wenn ich durch meine Handlungen Fremdhandlungen bewirken kann, dann gilt das auch umgekehrt: Die Handlungen der Gesellschaft können auch bei einem Individuum Reaktionen erzwingen, wie z.B. das Jammern, für das das Individuum dann nicht sich selbst, sondern die Gesellschaft verantwortlich machen kann, wie aus deinen Ausführungen folgt.

Ist es nicht logisch, dass jemand, der hier z. B. ständig dumme oder alberne oder bornierte oder gar besserwisserische Beiträge schreibt, mit einer entsprechenden Reaktion anderer User rechnen muss?

Das ist logisch. Nur gilt das eben für JEDEN User. Mit anderen Worten: Wenn die Reaktionen der Anderen die Folge bornierter und dummer Texte seitens dieser Person sind, dann kann man logischerweise auch behaupten, dass seine dummen Texte wiederum die Reaktion auf die Texte der Anderen sind.
Und was haben wir mit dieser Einsicht jetzt gewonnen? Man gerät in einen Regress: Ihr behandelt mich so und so, weil ich euch so und so behandle; aber ich behandle euch wiederum so und so, weil ihr mich so und so behandelt habt usw..

Und wenn er dann in Deinem Sinne jammert und behauptet, er habe gar nichts dazu beigetragen, dafür könne er gar nichts, daran seien nur die blöden anderen User schuld, dann ist derjenige aus meiner Sicht entweder dumm oder krank. Du würdest das womöglich anders sehen - aber wie?

Ich denke einfach, dass sich die Frage nach Schuld oder Unschuld nicht immer einfach klären lässt, dass aber prinzipiell es durchaus Fälle geben kann und auch gibt, in denen eine Person für die ihm angetane Handlungen fremder Personen wirklich gar nichts kann. Beispiele dafür sind en masse zu finden. Nur eins: Wird z.B. eine Person von einer halbstarken Bande plötzlich angegriffen, obwohl beide Seiten sich vorher nicht kannten und die angegriffene Person die Bande in keinster Weise provoziert hat, was einen Gewaltausbruch rechtfertigen würde, dann liegt die Verantwortung/Schuld für diese Gewalt 100%ig bei der Bande, und 0% beim Opfer dieser Gewalt.
Ich fände es nicht nur pietätlos gegenüber dem Opfer, sondern auch einfach falsch, von vorneherein zu meinen, ein bisschen Schuld habe auch das Opfer, einfach weil man immer mitschuldig ist an irgendwas. Es wäre eine unzulässige Verhöhnung des Opfers.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Kwirk
Ich finde diese Thematik sehr interessant und wichtig und würde ihr gerne mal auf den Grund gehen.

Deshalb bleibe ich beharrlich.

Natürlich sind Ursache und Wirkung zwei verschiedene Dinge. Aber sie können zusammenhängen: Werfe ich einen Stein in einen See, der dort dann Wellen erzeugt, ist der Steinwurf nur ein Steinwurf, und die Wellen sind eben Wellen - und dennoch hat der Stein bzw. mein Werfen damit die Wellen erzeugt bzw. verursacht.

Insofern hat es, wenn es im Zusammenhang auftritt, sehr wohl etwas miteinander zu tun - so wie auch Du eine völlig anderer Mensch bist als ich und wir hier trotzdem miteinander debattieren, uns also aufeinander beziehen und aufeinander reagieren.

Und so ist und bleibt die gewalttätige Handlung eines Menschen immer in seiner Verantwortung. Darüber gibt es meines Erachtens keinen Zweifel, darüber sind wir uns einig. Aber sie kann unter Umständen von jemandem ausgelöst worden sein. Wenn jemand mich bestehlen will und mir ein Messer vor die Nase hält, kann ich wohl nichts dafür (es sei denn, ich bin gerade so gekleidet, dass der Räuber meint, bei mir gäbe es was zu holen, aber ich gebe zu, dass das ziemlich wiet hergeholt ist; ebenso gut könnte man behaupten, eine vergewaltigte Frau hätte sich eben nicht so sexy kleiden sollen). Aber ich reagiere darauf, z. B. indem ich versuche, ihm das Messer zu entwinden und ihm dabei vielleicht eine aufs Maul haue.

Dass ich ihn schlage, bleibt in meiner Verantwortung. Das ist allein mein Teil. Und dass er mich bestehlen wollte, bleibt seine Sache. Aber hätte er mich nicht überfallen, hätte ich ihm keine aufs Maul gegeben. Da müssten wir uns doch eigentlich einig sein.

Deshalb ist aber noch lange nicht jede Handlung fremdinduziert, aber möglicherweise eben doch. Das muss im Einzelfall geklärt und abgewogen werden. Und ich stimme Dir zu: Wenn eine Gang von Hooligans über mich herfällt, ohne dass ich ihnen etwas getan habe, dann bin ich daran sehr wahrscheinlich zu 100% unschuldig. Aber es geht ja auch nicht um die Frage von Schuld und Unschuld, sondern von Ursache und Wirkung. Und da könnte ich immerhin einwenden: Wäre ich ausgerechnet an diesem Tag nicht dummerweise durch die einsame Straße in dieser üblen Gegend gelaufen, wäre ich auch nicht überfallen worden. Und das wäre dann mein Anteil am Geschehen. Also nicht Schuld, sondern Anteil.

Die emotionale und soziale Blindheit des geschlagenen Partners ist doch nicht die URSACHE dafür, dass der andere Partner sie jetzt schlägt, weder teilweise noch gänzlich. Aktion und Reaktion sind etwas Anderes als Ursache und Wirkung.

Das ist ein interessanter Punkt! Es ist zweifellos richtig, dass die emotionale und soziale Blindheit einer Frau nicht dafür verantwortlich ist, dass sie schon wieder einen Partner hat, der sie schlägt. Aber beides ist verantwortlich dafür, dass sie nicht sieht oder spürt, wen sie sich da wieder mal geangelt hat. Mit etwas weniger "Bildheit" hätte sie rasch gemerkt, dass es der falsche Partner für sie ist, sie wieder nach dem immer gleichen Muster oder "Beuteschema" handelt und wieder auf den gleichen Typ von Mann hereinfällt. Und dafür ist nun wiederum sie verantwortlich: Sie hätte sich längst von diesen Mustern befreien können.

Es wäre eine Situation denkbar, in welcher eine Frau einen Mann solange übel provoziert, bis er zuschlägt. Dann haben wir Folgendes: Eine vielleicht unnötige, aber vielleicht verständliche Provokation - für die allein sie verantwortlich ist. Und ein ebenso unnötiges, aber vielleicht verständliches Zuschlagen - für das allein er verantwortlich ist. Das ist unstrittig, wie ich finde. Aber wir haben auch einen Zusammenhang: Hätte sie einfach mal "ihr Maul gehalten", hätte er nicht zugeschlagen.

Und so würde ich hier ganz gewiss nicht von Schuld sprechen und ihn damit freisprechen. Er dürfte auch niemals zurecht behaupten, sie sei schuld daran, dass er zugeschlagen hat. Aber ihr Anteil an der Sache wäre aus meiner Sicht eben dennoch der, dass sie offenbar unbedingt provozieren musste, geschlagen zu werden.

Das entschuldigt oder rechtfertigt das Schlagen überhaupt nicht, aber es erklärt diese Reaktion auf eine Aktion. Und dann wären - für diese Situation! - Ursache und Wirkung , so wie ich das sehe, durchaus auch mit Aktion und Reaktion gleichzustellen.

Oder siehst Du das anders?

(Der Antaghar)
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Für mich ist
beides verständlich, denn es geriert langsam zur Glaubensfrage. In beiden Argumentationsketten sind Schwachpunkte, wo die Kette reißen könnte. Das ist zum Beispiel einer:

Und dafür ist nun wiederum sie verantwortlich: Sie hätte sich längst von diesen Mustern befreien können.

Das ist reine Theorie und mir steht das Bild vor Augen, auf dem sich einer selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen will.

Wenn ich schon bei Ketten bin, manchmal verketten sich Umstände, dass man den Eindruck haben könnte, finstere Mächte wollten uns dadurch etwas sagen. Ein Beispiel, was mir gerade einfällt:

Ich war mit meiner Familie auf dem Weg zum Basar in Sousse. Geld hatte ich sicherheitshalber nur ein wenig in die Socken gesteckt. Schon auf dem Weg an den Geschäften vorbei versuchten die Verkäufer uns handgreiflich zu überreden, also zerrend, ihre Auslagen näher anzuschauen. Dann behauptete ein uns einholender Mann, er sei Koch in unserem Hotel, hätte uns dort gesehen, er könne uns sicher durch den Basar führen. Uns war zwar nicht wohl dabei, aber wir folgten ihm. Dann wurden die Gassen enger und einsamer. Er schubste uns in ein Juweliergeschäft, wo mehrere Männer warteten, erst freundlich, dann rabiat mit Leibesvisitation (ich, Ehefrau, zwei gerade volljährige Töchter) sich überzeugten, dass bei uns nichts zu holen war. Wir nutzten einen Augenblick, während sie debattierten, um davonzustürmen, atmeten durch, als wir endlich ein Tor in der Stadtmauer gefunden hatten und uns in Sicherheit wähnten. Die etwa 15 Kinder zwischen 8 und 12 etwa, die da spielten, beachteten wir kaum. Plötzlich ein Pfiff, die eben noch "spielenden " Kinder umkreisten uns, griffen uns alle ab, die Frauen auch sexuell getönt. Wild um uns schlagend konnten wir uns lösen....

Welchen "Anteil" hatten wir nun daran, dass wir wie andere Touristen den Basar besuchen wollten und uns widerfahren ist, was nicht jedem widerfährt? Meine braunhaarige Tochter sagte dann in ihrer Wut: hätten wir den blonden Wischmop , also die etwas jüngere blonde Tochter, nicht dabei, wäre das nicht passiert! Also auch hier sofort eine Schuldzuweisung, nicht nur Verantwortungsbehauptung.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ fesselnd
Möglicherweise ist das wirklich u. a. auch einer Frage des Welt- und Menschenbildes, also letztlich der Philosophie - da stimme ich Dir zu.

Hier allerdings nicht:

Das ist reine Theorie und mir steht das Bild vor Augen, auf dem sich einer selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen will.

Es gibt ja auch sowas wie Beratung, Coaching oder Therapie ... und das Lesen entsprechender Bücher, die einem dabei sehr hilfreich sein können.

Und ansonsten denke ich, es ist zwar nicht richtig, aber nur allzu menschlich, immer sofort die "Schuld" erstmal bei anderen zu sehen ...

(Der Antaghar)
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Das Sumpfbild
hat im Hintergrund das übliche Mittelschicht- und Elitenbild. Frauen dort haben schon wegen ihrer Bildung einen anderen Zugang zu Hilfsmöglichkeiten, das gilt aber nur für sehr wenige Frauen in weniger begüterten Schichten.

Aber natürlich möchte ich jetzt darüber keine nebenthematische Diskussion eröffnen.
Es gibt ja auch sowas wie Beratung, Coaching oder Therapie ... und das Lesen entsprechender Bücher, die einem dabei sehr hilfreich sein können.

Also die Beratungen für mich sahen in etwa so aus: Du bist ja auch ein bißchen schwierig.

Oder: Bestimmt hast Du etwas getan das ihn gereizt hat.

Oder: Du hast ihn doch geheiratet, wie man sich bettet so liegt man eben.

Alle Bücher die ich darüber gelesen haben suggerierten mir in etwa das was ich selber fühlte: Nämlich das ich irgendwie selber schuld war weil ich ja doch eben blöd war.

Und ich bin heute wirklich so weit das ich die Schuld an dem was er getan hat meilenweit von mir weise. Ich hab mir lange genug die Schuld gegeben. Das einzige das ich anerkenne ist: Ich habs zu lange mitgemacht! Und damit nehme ich den Anteil auf mich das ich nicht die Verantwortung für mich übernommen habe.

Aber dabei haben soviele Faktoren eine Rolle gespielt die mir überhaupt nicht bewußt gewesen sind. Und ich mußte mir alle diese Dinge nach der Trennung mühsam selber erarbeiten und zusammen suchen.

Und es hat lange gedauert bis ich mal auf den Trichter kam das es nicht mein Fehler war.

Von daher, ja, manchmal sind die anderen Schuld. Und für mich war das heilsam. Es war heilsam nicht mehr der Verantwortliche für seine Schwäche zu sein.

Aber trotzdem kann ich mich leider nicht davon frei sprechen das ich meine Verantwortung mir selbst gegenüber einfach nicht erkannt habe.
na allein mal über eine eventuellen Selbstanteil einer Situation nachzudenken...ist doch schon mal,aus meiner Sicht erfolgreich. denn schuld und unschuldzuweisungen sind größtenteils in schwarz und weiß aufgeteilt...und allgemein gibt es auch nur schuld und unschuld. Bei der ansprache von eigenanteil am geschehen erntet man auch ungläubige blicke..weil dieser Punkt nie in betracht gezogen wurde.

und schuld und unschuld sind alltäglich gebräuchlicher das sie durch das schwarz/weiß-denken auch einfacher zu händeln sind.

Ersetzen wir sie durch eigenverantwortung und fremdverantwortung...kommt die sache schon ins straucheln. Wenn ich mein willen durchsetzen will,oder mein seelisches gleichgewicht haben will schieb ich dann die schuld dem drüben zu.Basta, fertig.einfach.

aber komm mir nicht mit eigenverantwortung. das ist das wort eigen drinne und greift meine persönlichkeit an die ich auch noch "verantworten" sollen. Wieso ich verantworten.Der da drüben . der wars doch. Warum setzt ihr euch nicht komplett mit dem da drüben auseinander..was wollt ihr von mir.

nicht selten erlebt man,hat man beide ihren anteil an einer situation vor augen geführt das dies endet in...ja,wir haben beide irgendwie schuld,aber der da drüben hat mehr schuld.
Bei der ansprache von eigenanteil am geschehen erntet man auch ungläubige blicke..weil dieser Punkt nie in betracht gezogen wurde.

Nun, es ist auch ein erheblicher Unterschied ob ein anderer Dir mitteilt das Du ja auch "schuld" bist. oder vielleicht sogar selber schuld oder ob Du von selber einsehen kannst das Du vielleicht irgendwo einen Anteil an dem was passiert ist, hast.

Denn: Andere sagen dir aus meiner Erfahrung heraus niemals nett das Du irgendwo Anteil hast. Sie suggerieren gern das was ich im Vorposting schon schrieb.

Nämlich das man eh blöd ist, das man ja sowieso und überhaupt.

Da ist man dann sehr wenig geneigt überhaupt darüber nachzudenken ob man doch seinen Anteil daran hat.

Ich glaube das Unverständnis auf das man sehr häufig trifft und die Suggestion das man ja alles könnte wenn man denn nur wollte, die macht es manchmal sehr schwierig auch einsehen zu können.
und ist dieser zustand nicht traurig amarinta? Immerhin ist es der menschheit selbst produziertes

das die menschen ja so denken hat gründe...eine spekulation wäre um wieviel es ihnen besser ginge wenn diese gründe erkannt und negiert wären


eine frage die mir in den sinn kam ist, warum stehen menschen nicht einfach fröhlich zu ihrer schuld? Nur im positiven sinne? ich hab was tolles geleistet,seht her dafür bin ich verantwortlich. Brustraus.
Die gegenversion allerding fällt nicht so euphorisch aus. Warum nicht.

Warum steht der mensch genauso dazu. Welche gefühle verbindet er da. Geht man dann nicht dann dem auf dem Grund warum sich menschen davor verstecken? Warum schuld schuld ist?
Vielleicht kommt man dann dem näher wieso sich auch vor eigenverantwortung gedrückt wird. Man sich mit diesem thema nicht beschäfftigen will.
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