@***an
So kann man(n) sich halt aus allem herausreden, es sind immer die anderen die dazu beitragen, dass das Leben es eben schlecht mit einem meint.
Also wenn du DAS aus meiner Aussage heraus interpretierst, dann kann ich dir auch nicht mehr weiter helfen. Ich habe nirgends in meinem letzten Text gesagt, dass man sich aus Allem herausreden soll oder man ständig die Anderen für etwas verantwortlich machen kann. Ich habe versucht, meinen Standpunkt noch einmal klar zu formulieren. Für mich gibt es Ereignisse, an denen man selbst 100% schuldig sein kann sowie solche, an denen beide oder auch der Andere zu 100% schuldig sein könnte. Du verdrehst jetzt diese Aussage völlig und unterstellst mir, ich würde damit einer Person jegliche Verantwortung nehmen, was ich aber in keinem meiner Texte getan habe. Wer mich falsch verstehen will, der tut es auch. Und ab jetzt kann ich auch nicht mehr zu dem Thema sagen. Ich habe meinen Standpunkt im letzten Text deutlich hervorgehoben. Aber offenbar wollen du und 'joiman' weiterhin Strohpuppen-Argumente aufbauen und an mir vorbei reden.
Ich habe nirgends, N-I-R-G-E-N-D-S , geschrieben, dass die Anderen für Alles verantwortlich sind oder ich selbst keine Verantwortung für irgendwas habe. Das ging auch ganz klar aus meinem letzten Text hervor. Ihr beide, 'evian' und 'joiman' (und auch andere), wollt einfach nicht akzeptieren, dass Eigenverantwortung automatisch Fremdverantwortung nach sich zieht, und dass Aktion und Reaktion zwei verschiedene Handlungen sind. Für euch beide gibt es IMMER nur eine Schuld bzw. Verantwortung, nämlich die des jammernden Opfers. Zur Unlogik dieser Denkweise (Eigenverantwortung impliziert Fremdverantwortung), die ich aufgezeigt habe, hat keiner von euch beiden bislang Stellung genommen. Für euch existiert im Grunde genommen nur immer eine Person, die Anderen existieren für euch nicht. Aber dann kann auch die Person für euch nicht existieren. Also eine total unhaltbare Position, die ihr da vertretet.
@*****gar
Du bist der Einzige von den Anderen, der hier noch etwas Gehaltvolles zu sagen hat.
Es gibt so gut wie immer einen direkten oder indirekten Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Und mir scheint, Du betrachtest beides als völlig unabhängig voneinander, als habe die Wirkung bzw. Konsequenz nichts mit der Ursache zu tun.
Falsch. Beides hat miteinander zu tun, aber Ursache bleibt IMMER Ursache und Wirkung IMMER Wirkung. Die Ursache ist niemals das Gleiche wie die Wirkung, sonst würde man nicht beide Begriffe getrennt als 'Ursache' und 'Wirkung' bezeichnen. Wenn, um mal auf das Beispiel der gewalttätigen Beziehung zurück zu kommen, der Partner sich in der Beziehung als gewalttätig entpuppt, dann ist und bleibt diese Handlung IMMER seine Handlung, nicht die Handlung des anderen Partners. Und für diese Handlung ist IMMER auch dieser Partner verantwortlich, nicht der andere Partner.
Und nochmal: Aus welchen Motiven Jemand nun seine Handlung durchführt, ob von anderen provoziert oder nicht, ist wieder eine andere Frage.
Natürlich ist die Sache nie so eindeutig und es gibt immer Überschneidungen. Aber wenn für dich daraus folgt, dass jede Handlung eines Menschen auch immer fremdinduziert ist, dann erweist du meiner Position damit einen Bärendienst. Denn wenn es keine Handlungen gibt, die 100%ig eigen- oder fremdverantwortlich sich ereignen, sondern stets in einem Mischverhältnis zueinander stehen, dann kann ein Jammerlappen wie ich erst recht (!!!) für jedes schlechte Ereignis zumindest teilweise IMMER Anderen die Schuld zuschieben.
Das würde natürlich auch für andere Beispiele gelten, z.B. ein Vergewaltigungsopfer. Auch dieses wäre nie 100%ig unschuldig, sondern immer zu einem mindestens geringen Teil selbst verantwortlich für die Vergewaltigung.
Ich hab schon bei sehr vielen neuen, hoffnungsvollen Paaren allein an der Mimik und Gestik gesehen und an der Ausstrahlung gespürt, dass einer der beiden gewalttätige Tendenzen hat - nur der Partner nicht.
Das ändert an der Unterscheidung von Eigen- und Fremdverantwortung nichts. Selbst wenn der Partner gleich zu Beginn gewalttätig ist, liegt die Verantwortung für diese Gewalt beim schlagenden, nicht beim geschlagen werdenden Partner. Der geschlagene Partner ist lediglich verantwortlich für seine REAKTION auf die Handlungen des schlagenden Partners. Man kann ihm die Schuld geben dafür, dass er sich nicht trennt. Daraus, dass der geschlagene Partner sich nicht trennen will, folgt aber NICHT, dass er dann auch die Verantwortung oder Teilverantwortung dafür trägt, dass er geschlagen wird. Der schlagende Partner kann seine Schläge nicht rechtfertigen mit "Du bist schuld/verantwortlich dafür, dass ich dich schlage."
Und das hat mit Ursache und Wirkung nichts zu tun. Die emotionale und soziale Blindheit des geschlagenen Partners ist doch nicht die URSACHE dafür, dass der andere Partner sie jetzt schlägt, weder teilweise noch gänzlich. Aktion und Reaktion sind etwas Anderes als Ursache und Wirkung. Die Schläge des Partners sind auch nicht die URSACHE für die Passivität des geschlagenen Partners. Auf die Schläge des Partners folgt nicht automatisch, wie in einem Naturgesetz, die Passivität. Gerade weil sie ja eine Eigenverantwortung für ihr Handeln hat, einen eigenen Willen etc., kann sie sich auch anders entscheiden.
Ist damit diese Frage
Was erscheint Dir denn so unbegreiflich daran, dass eine Handlung oder Reaktion auf mich auch eine Folge von dem sein kann, was ich selbst getan und ausgelöst habe?
beantwortet?
An deiner Frage ist nichts unbegreiflich, ist es auch nie gewesen. Natürlich sind die Fälle nicht immer eindeutig. Natürlich können Fremdhandlungen auch die Folge meiner Handlungen sein. Aber die Beziehungen zwischen Menschen sind keine Automatismen. Wir haben meistens die Wahl zwischen mehreren Optionen. Der einzige Automatismus, der zwischen zwei Handlungen zweier Menschen existiert, ist der, dass eine Handlung mir gegenüber automatisch eine Reaktion hervorrufen MUSS. WIE diese Reaktion aber nun ausieht, ob ich passiv bleibe, aktiv werde oder wie auch immer, liegt dagegen wiederum in meiner Verantwortung. Und wie gesagt, ändert es an der Fremdverantwortung nichts. Denn wenn ich durch meine Handlungen Fremdhandlungen bewirken kann, dann gilt das auch umgekehrt: Die Handlungen der Gesellschaft können auch bei einem Individuum Reaktionen erzwingen, wie z.B. das Jammern, für das das Individuum dann nicht sich selbst, sondern die Gesellschaft verantwortlich machen kann, wie aus deinen Ausführungen folgt.
Ist es nicht logisch, dass jemand, der hier z. B. ständig dumme oder alberne oder bornierte oder gar besserwisserische Beiträge schreibt, mit einer entsprechenden Reaktion anderer User rechnen muss?
Das ist logisch. Nur gilt das eben für JEDEN User. Mit anderen Worten: Wenn die Reaktionen der Anderen die Folge bornierter und dummer Texte seitens dieser Person sind, dann kann man logischerweise auch behaupten, dass seine dummen Texte wiederum die Reaktion auf die Texte der Anderen sind.
Und was haben wir mit dieser Einsicht jetzt gewonnen? Man gerät in einen Regress: Ihr behandelt mich so und so, weil ich euch so und so behandle; aber ich behandle euch wiederum so und so, weil ihr mich so und so behandelt habt usw..
Und wenn er dann in Deinem Sinne jammert und behauptet, er habe gar nichts dazu beigetragen, dafür könne er gar nichts, daran seien nur die blöden anderen User schuld, dann ist derjenige aus meiner Sicht entweder dumm oder krank. Du würdest das womöglich anders sehen - aber wie?
Ich denke einfach, dass sich die Frage nach Schuld oder Unschuld nicht immer einfach klären lässt, dass aber prinzipiell es durchaus Fälle geben kann und auch gibt, in denen eine Person für die ihm angetane Handlungen fremder Personen wirklich gar nichts kann. Beispiele dafür sind en masse zu finden. Nur eins: Wird z.B. eine Person von einer halbstarken Bande plötzlich angegriffen, obwohl beide Seiten sich vorher nicht kannten und die angegriffene Person die Bande in keinster Weise provoziert hat, was einen Gewaltausbruch rechtfertigen würde, dann liegt die Verantwortung/Schuld für diese Gewalt 100%ig bei der Bande, und 0% beim Opfer dieser Gewalt.
Ich fände es nicht nur pietätlos gegenüber dem Opfer, sondern auch einfach falsch, von vorneherein zu meinen, ein bisschen Schuld habe auch das Opfer, einfach weil man immer mitschuldig ist an irgendwas. Es wäre eine unzulässige Verhöhnung des Opfers.