Eine mir bekannte Psychotherapeutin erklärte mir mal: Es gibt zwei Arten von Patienten.
(die pathologischen Fälle, die unter Medis stationärer / ambulanter Aufsicht stehen jetzt mal ausgenommen).
Die einen, die sich helfen lassen WOLLEN.
Die anderen, die jammern, um des jammerns Willen, und in der Rolle der Drama-Queen völlig aufgehen. Diese sind vollkommen beratungs- und therapierestistent, ergo: Sie fühlen sich nur dann "gut", wenn es ihnen "schlecht" geht. Und die wird man am besten ganz, ganz schnell wieder los!
Lieber
@***rk, sicherlich hast du Recht damit, dass es selbstverständlich sein sollte, einander beizustehen. Aber: Jeder Mensch, auch potentielle Helfer, haben nur eine begrenzte Menge an Kraft zur Verfügung.
Kommen wir noch mal auf das Beispiel meiner Bekannten zurück: Seit 30 Jahren die gleiche Leier: Ihr Mann trinkt, ihr Mann schlägt sie, ihr Mann betrügt sie, ihr Mann ist ewig pleite, ihr Mann verspricht ihr in "besseren" Zeiten hoch und heilig, dass er sich bessern wird, und tut es doch nie.
So.
Seit ich sie kennen, höre ich mir das immer und immer wieder an.
Aber: Ich bin nicht in der Position, ihr dabei zu helfen, sich selbst aus der Scheiße zu ziehen. Dafür bräuchte sie professionelle Hilfe.
Sie weigert sich aber, einen Therapeuten / Eheberater / Schuldnerberater / Suchtberatung etc. aufzusuchen.
Und nach ein paar Jahren war für mich der Punkt da, an dem ich sagte; Sorry! Vom Jammern allein (und mehr tut sie nicht!) wird es nicht besser!
Hilfe ist in vielen Situationen auch Anleitung zur Selbsthilfe. Und wenn jemand (über einen Zeitraum von Jahren / Jahrzehnten hinweg nicht die kleinste Anstrengung unternimmt, bei diesem Helferprozess mitzuarbeiten, obwohl es immer wieder Anregungen und Angebote gab) - sorry, aber dann ist ihm nicht zu helfen.
Und dann - ja, dann soll er mich bitteschön auch mit seinem Gejammer in Ruhe lassen, danke vielmals!