@ZarteHaerte
Manchmal überrollt mich eine Welle der Traurigkeit. Und auch die Gewissheit, dass sowas vermutlich nicht wieder kommt weder in dieser Konstellation noch in dieser Intensität. Aber dass genau diese Einzigartigkeit nicht nur Schmerz verursachen sollte sondern auch Dankbarkeit.
Wieviel uns etwas oder jemand wirklich bedeutet, ermessen wir immer erst dann im ganzen Umfang, wenn wir es/ihn nicht mehr haben. So neigen wir nicht selten dazu, der Vergangenheit zwar gerecht zu werden, nicht aber der Gegenwart, denn die ist ja alltäglich verfügbar. Bis uns das, was bei einem Vergleich zuerst scheinbar nicht mithalten konnte, genommen wird.
Deine Befürchtung, "dass sowas vielleicht nicht wieder kommt", scheint mir verfrüht, insbesondere für eine junge Frau deines Alters.
Den Schmerz muss man aushalten, daran geht kein Weg vorbei. Aber die Erfahrung, dass man ihn aushalten kann, ist eine Bereicherung für dein Leben, für dein Selbstbewusstsein, deine Stärke und deine Empfindungsfähigkeit.
Wenn du dann wieder auf jemanden triffst, der vielleicht eine der ganz wenigen großen Lieben ist, die uns im Leben vergönnt sind,dann schöpfst du hieraus die Kraft, dich neu einzulassen, Risiken des Scheiterns einzugehen, gerade weil du weißt, dass du das aushalten kannst. Und wenn der Schmerz deine Empfindungsfähigkeit in die eine Richtung vertieft hat, so wirst du dann feststellen, dass du auch in der anderen Richtung, der Liebe, noch tiefer fühlen kannst.
Hadere nicht mit dem Schmerz und der Traurigkeit, nimm sie an um daran zu wachsen, für die Zukunft. Auf eine bessere Vergangenheit zu warten macht nicht wirklich Sinn oder?
LG,
Leon