Also ich dachte echt so an: man kennt sich bereits. Ob nun hier kennen gelernt oder so ganz normal da draussen.
Meine Theorie dazu:
wenn man sich bereits kennt und ein "date" vereinbart, sollte der "Initialfunke" bereits vorhanden sein.
Was ich damit meine:
wenn ich jemandem irgendwo (nicht virtuell!) begegne und mir wünsche, ihn näher kennenzulernen, habe ich die erste "Hürde", die instinktive Einschätzung "ja könnte" statt "never" bereits überwunden (die Variante "ja
" kommt zumindest bei mir seeeehr selten vor). Bei der Einschätzung "never" sähe ich keinen Sinn darin, ein date zu vereinbaren, das jetzt in den Werbungskontext passt (das kann ja trotzdem eine nette freundschaftliche Verbindung werden, aber darum geht's ja gerade nicht). Wenn es dann zu einer Verabredung käme, würde ich davon ausgehen, dass ein ähnliches Interesse beim anderen vorhanden ist.
Mir fehlt sehr oft die Phase in der man fühlt: Mein Gegenüber interessiert sich für mich und legt sich auch ins Zeug, damit er für mich interessant ist oder werden kann.
Dieses: Ich will diesen Jemanden für mich gewinnen, ihn für mich einnehmen.
Wahrscheinlich hast du es nicht so gemeint, für mich klingt es aber irgendwie "manipulativ".
Aus diesem Zitat würde ich nur
Mein Gegenüber interessiert sich für mich
als für mich wichtig erachten. Und umgekehrt
Es ist mir wichtig zu wissen wie er tickt und was er denkt, wovon er träumt und was er sich wünscht.
Ich will weder jemanden für mich gewinnen noch gewonnen werden. Es braucht sich auch niemand ins Zeug zu legen, um interessant zu sein. Entweder er ist's oder nicht. Ein Blumenstrauß ist da bei mir kein Kriterium. Dann hängt es davon ab, wie sich das weiter entwickelt, ein festes Schema, ab wann es ggf. zu einem sexuellen Kennenlernen kommt, gibt es bei mir nicht. Manchmal wird aus einem "Ja könnte" ein Nein, entweder von meiner Seite oder vom anderen. Dann nutzt auch weiteres "Werben" nichts.
Ich glaube, es hängt auch ein wenig von der grundsätzlichen Einstellung zur Sexualität ab. Wenn ich mich darauf einlasse, dann weil ich es will. Wenn es dann trotzdem nichts wird, kann ich das nicht dem anderen vorwerfen (das bezieht sich jetzt nicht auf dich, aber ich lese es hier oft so, das Frauen sich "gnädig dazu herablassen" und dann nachher jammern, nur ausgenutzt worden zu sein. Hatten sie keinen Spaß - warum haben sie es dann gemacht?).
Ein anderes Thema sind "dates" aus einer virtuellen Plattform heraus.
Da muss ja erst mal aus dem virtuellen Raum der Wunsch "ein Treffen könnte interessant sein" entstehen. Das Ziel einer ersten Begegnung ist für mich dann nur, die Einschätzung "Ja könnte" oder "Nein" zu treffen.
Das kommuniziere ich im Vorfeld (mittlerweile) auch ziemlich klar, nachdem ich in meiner Anfangszeit hier erleben durfte, dass wohl einige die Bereitschaft zu einem Treffen gleich mit einer weiteren "Garantie" verbinden ("leider" ist das "ja könnte" bei mir auch recht selten...)
Ein Nebenaspekt
Ich empfinde das Kennen lernen eines Menschen den ich als Partner in Erwägung ziehen könnte heute deutlich anders als noch vor zwanzig Jahren.
Das empfinde ich auch. Aber ich glaube, das hängt damit zusammen, dass man selbst bzw. das Gegenüber 20 Jahre älter ist, mehr Erlebnisse und Erfahrungen hat, vielleicht andere Erwartungen hat, einfach nicht mehr so unbefangen ist wie vor 20 Jahren...