Mögliche Ursachen
Ist ein erfüllendes (Aus)leben und Wahrnehmen der eigenen Sexualität abhängig von einem Gegenüber?
Ich möchte behaupten: Nein!
Doch meiner Meinung nach geht es in diesem Thread nicht um diese Frage!
Hier wurde häufig davon geschrieben, dass die Lust auf Sex objektbezogen sei und daher eben auch abhängig vom potentiellen Sexualpartner(in).
Wenn Frau von Mann nicht (mehr) begehrt wird, dann liegt das dann wohl offensichtlich an ihr und umgekehrt ist das ebenso?
Wenn das Begehren, die Lust auf Sex schwindet oder nicht vorhanden ist, dann hat das unterschiedliche Ursachen.
Und die Attraktivität des potentiellen Partners ist dafür nicht verantwortlich.
Begehren entsteht im Kopf, körperliche Attribute des potentiellen Sexualpartners spielen erst in zweiter Linie eine Rolle.
Es heißt, dass nach zwei bis drei Jahren auf jeden Fall die rosarote Brille schwindet und wer sich bis dahin nicht um eine erfüllende Beziehung - partnerschaftlich und sexuell - bemührt hat, dessen Beziehung versinkt meist in eine Wirtschaftsgemeinschaft oder die Beziehung endet.
Wer Glück hat, bezeugt sich noch Respekt und hat noch Gefühle der Zuneigung, aber meistens wird nur noch die Wirtschaftsgemeinschaft aufrecht erhalten.
Beide leiden unter dem Verlust von Nähe und Intimität, aber es werden kaum Anstrengungen unternommen, eine Veränderung herbeizuführen. Dies würde bedeuten, in Kontakt zu gehen mit seinen eigenen Ängsten und Glaubenssätzen, sich damit zu konfrontieren:
Der Grund für das Misslingen der Beziehung läge an der eigenen Unattraktivität, am eigenen Charakter, letztlich daran, nicht liebenswert genug zu sein.
Bevor ich mich diesen Überzeugungen stelle, die Angst überwinde, verzichte ich lieber auf Intimität und Nähe, die sich ganz natürlich auch körperlich ausdrücken möchte bis hin zu regelmäßigem Geschlechtsverkehr.
Eine weitere Ursache ist der Stress, denen viele ausgesetzt sind bzw. den sie sich selbst machen, aber das ist ein anderes Thema.
Wer gestresst ist, der kann keine liebevolle Beziehung leben und hat auch keine Lust auf Sex. Beides bedingt einander.
Was für Paare gilt, gilt auch für Singles:
Diese attraktive und begehrenswerte Frau, die seit fünf Jahren keinen Sex hatte, hatte offensichtlich auch seit fünf Jahren keine liebevolle Beziehung.
Ob sie nun als single lieblos und sexlos lebt oder aber als Frau in einer lieblosen und sexlosen Beziehung bleibt sich gleich.
In der Sexualtherapie heisst es: Eine sexuelle Störung in einer Beziehung (meint: es klappt nicht mehr oder es findet nicht mehr oder kaum noch statt oder was auch immer) basiert meist auf einer Beziehungsstörung.
Letztlich stellt sich die Frage, wie ich meine Beziehungen, meine Sexualität, mein Leben leben möchte?
Stelle ich mich mir selbst oder mache ich weiter wie bisher?
Und finde Ausreden....
Wie z.B.:
Ich verschenke mich nicht an irgendjemanden.... ob nun für eine Nacht oder mehrere oder.... überhaupt.
Oder mit der Zeit lebt man sich eben auseinander.
Oder Sex ist nicht so wichtig.
Oder ich suche mir ab und zu Wellnesssex
oder eine Ersatzbeziehung.
Oder was auch immer,
um den Mangel irgendwie auszugleichen oder eben auch nicht.