Ich habe ehrlich gesagt nicht wirklich das Gefühl, als hätte der TE an sich eine Neigung für BDSM. Bisher hat nichts davon mich wirklich überzeugt, dass der TE tatsächlich dominant ist und ganz allgemein auf devote Frauen steht, sprich, auch tatsächlich so gepolt ist und dies Teil seiner Sexualität ist.
Für mich macht es nach wie vor den Eindruck des "Mal-ausprobieren-wollens" aus purer Neugier und nicht, weil es Teil von einem ist und man ohne nicht kann.
Mein Mann will auch gerne mal testen wie es ist, eine Frau mit Reizstrom zu behandeln. Das ist ein absolutes TABU für mich. Darüber gibt es keine Diskussion. So etwas mache ich nicht. So etwas probiere ich auch nicht. Ich will es nicht.
Soll ich es dann etwa gut heißen, dass es mich wegen so etwas Simplen, so etwas Unbedeutenden, einfach verlässt, ich "nicht die Richtige" für ihn bin oder er einfach zu einer Professionellen geht, nur weil er seine Neugierde nicht befriedigen kann?
Mein Mann ist KEIN BDSMler. Wir beide sind es nicht. Wir probieren ein paar Dinge auf diesem Gebiet aus, jedoch ist mein Mann ganz allgemein eher etwas devoter, Reizstrom ist eine Sache, die NICHT zu seiner Sexualität gehört, sondern einfach etwas, das ihn ein wenig interessiert. Und für ihn ist es absolut in Ordnung, dass er das bei mir niemals ausprobieren darf. Davon stirbt er nicht. Es würde ihn nicht von innen zerfressen, wenn er es nie ausprobieren dürfte. Einfach, weil es nicht essenziell für ihn ist. Es ist eine reine Neugierde, mehr nicht. Diese Neugierde hält sich aber in so engen Grenzen, dass er nicht in Tränen ausbricht, nur weil er es nicht ausprobieren kann und er denkt ganz sicher nicht darüber nach, zu jemand anderen zu gehen oder mich zu verlassen, nur weil ich eine einzige Neugierde nicht mit ihm teile.
Als Paar muss man doch nicht 100% konform gehen, auch sexuell nicht.
Hätte ich den Eindruck, als gehöre d/s unmissverständlich zur Sexualität des TE, würde ich ihm auch dazu raten, die Beziehung zu beenden, weil er sich nie sexuell so ausleben dürfte, dass er wirklich glücklich ist und eine Beziehung auf dieser Basis auf lange Sicht nur wenig Sinn macht.
Da ich aber bisher nur von "stehe so 'n bisschen auf devote Frauen" und "will mal Spanking ausprobieren" gelesen habe, habe ich bisher nur den Eindruck gewonnen, der TE würde gerne mal probieren, weiter nichts. Und wegen so einem - Entschuldigung - Fliegenschiss gleich ein Drama zu veranstalten, halte ich für sehr sehr übertrieben, vor allem nach einer so langjährigen Beziehung, in der diese Spielart wohl vorher nie wirklich zum Vorschein kam. Wenn man acht Jahre lang den Mund nicht aufbekommen hat und jetzt mit der Tür ins Haus fällt, braucht man sich nicht wundern.
Wer eine ECHTE Neigung zu dieser Spielart hat, redet schon sehr früh Tacheles, oder sollte das zumindest tun. Entwickelt sie sich im Laufe der Beziehung, sollte man ebenfalls sehr früh mit der Sprache herausrücken, schonend, dezent. Und nicht erst, wenn der Wunsch so groß ist, dass man am liebsten zu einer Professionellen rennen würde.
Wenn hier tatsächlich so ein dermaßen verwirrendes Hick-Hack stattfindet, würde ich deine Fraundin mal wirklich ernsthaft fragen, wie es nun aussieht. Lass dir ein unmissverständliches, absolut klares Statement geben. Und werde dir auch selbst darüber im Klaren, ob du nur ausprobieren, oder deine Neigung in Zukunft wirklich LEBEN willst.
Je nachdem würde ich sagen, fällt oder steht diese Beziehung. Werde dir über deine Prioritäten klar.