Mit der moralischen Bewertung der Situation bin ich mal zurückhaltend. Das Leben ist nicht schwarz und weiß und sogenannte Ehrlichkeit ist auch kein absoluter Wert und nicht immer und in jedem Fall das Beste.
Wie oft ist diese sogenannte Ehrlichkeit in Wahrheit egoistisch motiviert? Um z.B. sein schlechtes Gewissen loszuwerden, für den Preis den Anderen zu verletzen?
Leider kann man nicht mit weißer Weste durch's Leben kommen, so sehr wir uns das wünschen mögen. Und: Was ist "moralisch" besser, den Anderen zu belügen oder sich selbst? Für eine Beziehung ist wohl beides gleich ungünstig.
Aber diese Gedanken nur am Rande...
Was bisher im Thread noch nicht aufkam, wenn ich ihn recht überblicke:
Warum nicht einen "moralischen Kompromiss" finden und erstmal ein D/S-Rollenspiel ohne "richtigen" sexuellen Kontakt ausprobieren?
Wenn ich richtig verstehe geht es ja erstmal darum herauszufinden, ob Dich sowas in der Realität dann überhaupt anmacht oder vielleicht das Gegenteil der Fall ist. Und für diesen Zweck kannst Du ja erstmal auf "unsittliche Berührungen" und sogar nackte Haut verzichten, von OV, GV, etc. mal ganz zu schweigen.
So löblich und attraktiv ich das Angebot (und die Sub) von maitre_be finde, das wäre schon ein recht harter Einstieg wie ich finde!
Zu einer "professionellen Sklavin" zu gehen hielte ich da für angebrachter. Natürlich ist das keine "echte Sub" dann, aber darum geht's Dir doch erstmal gar nicht. Außerdem kannst Du Dir auch gewiss sein, dass die Dame die vorher vereinbarten Grenzen nicht überschreiten wird, d.h. wenn Du vorher sagst Du willst keinen Verkehr, dann wirst Du den auch nicht bekommen, damit bist Du vor Dir selbst sicher.
Dort kannst Du ja mal deine Schulmädchen/Lehrer-Konstellation ausprobieren, sie Ausschimpfen, verbal Erniedrigen, den Rohrstock schwingen, sie in der Ecke knien lassen, etc., was eben für Dich moralisch vertretbar ist.
Natürlich kann man auch das als "Betrug" sehen, aber nunja, wie gesagt, das Leben ist eben nicht schwarz-weiß.
Für gefährlich halte ich den Rat: "Probier's erst gar nicht, sonst fängst Du noch Feuer und was dann?" Ich sehe viel eher die Gefahr, dass die unausgelebten Phantasien im Kopf eine Eigendynamik entfalten, wachsen und wuchern und sich damit weit destruktiver Auswirken.
Wenn Du's wie oben vorgeschlagen machst, gibt's zwei Möglichkeiten:
Das Ganze turnt Dich in Wahrheit gar nicht an oder Du kannst und willst es gar nicht, wenn erstmal ein "echtes Schulmädchen" da sitzt. Dann löst sich das Problem in Luft auf. Das wäre imho für alle Beteiligten weit besser, als jetzt im Voraus deine Freundin mit beinharter, sogenannter Ehrlichkeit mit deinen Phantasien zu konfrontieren und sie damit zu verletzten und schlimmstenfalls gleich die Beziehung an die Wand zu fahren. Das meine ich mit destruktiver Ehrlichkeit, als moralischer Selbstzweck. Wer bitte hätte dann von dieser Ehrlichkeit profitiert? Moral und Tugend als reiner Selbstzweck sind oft weit gefährlicher als so manches an "Sünde und Laster"...
Oder es macht Dich an. Erst dann kannst Du einschätzen, wie sehr und ob Du es willst und/oder brauchst und wie sehr/oft. Und diese "Daten" brauchst Du um Dir über deine Prioritäten bewusst zu werden. Erst dann kannst Du handeln und deine Beziehung umgestalten (vielleicht hat sie nichts dagegen und es reicht Dir, wenn Du einmal im Jahr in einem Studio den Rohrstock schwingst) oder zu beenden. Letzteres wünsche ich Euch zwar nicht, aber ich wünsche Dir genauso wenig, dass Du aus den falschen Gründen auf deine Wünsche verzichten musst. Auch deine "perversen" Wünsche sind absolut (!) legitim und eben nicht "perverser", schlechter oder sonst wie weniger wert als ihre Wünsche etwa nach romantischem Kuschelsex oder Sonstigem. Lass Dir das weder einreden, noch rede es Dir selbst ein.