Alkohol macht in vielen Fällen hemmungsloser. Ich habe das auch bei mir gemerkt. Ich war früher ziemlich "verklemmt", weil ich erst sehr spät meinen ersten Sex hatte (mit 22, ist also noch nichtmal 2 Jahre her) und weil ich von meinen Eltern eher konservativ erzogen wurde. Da guckt man keine Pornos. Da ist Analsex etwas dreckiges. Deep Throat ist Unterdrückung. Blasen ist Unterdrückung. Doggy ist Unterdrückung. Reiten machen nur Huren. Und so weiter und so fort, die Liste ließe sich ewig lang fortsetzen.
Ich war sexuell sehr "unschuldig" und Pornos hatten für mich etwas "abartiges, unnatürliches", als ob nur Freaks und Notgeile so etwas gucken und (gegebenenfalls) nachmachen.
Nun ja, ich habe das wirklich immens große Glück, dass mein Mann so ziemlich offen für alles ist. Und ich war egentlich schon immer sehr neugierig, da alles, was Spaß machte, für mich ja einen Hauch des Verbotenen hatte, weil man das ja "als anständiger Mensch nicht tut".
Die ersten hemmungen habe ich auch mit Alkohol verloren. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und mein Mann hat sich sehr darüber gefreut, dass ich mir holte, was ich wollte. Als diese Schwelle überwunden war, konnten wir frei und offen über alles reden und mittlerweile probieren wir so viel "unorthodoxes" aus, meine Eltern würden im Dreieck springen, wenn sie davon wüssten. Aber wir haben sehr viel Spaß und können uns frei unsere Wünsche mitteilen und probieren diese auch (fast) alle aus.
Manchmal muss man sich fragen, woher die negative Einstellung zu allem kommt. Nicht immer liegt es am Egoismus oder an einer verklemmten, langweiligen Persönlichkeit. Ganz oft kennt man es einfach nicht anders und wertet sich selbst ab, wenn man ungewöhnliche Wünsche hat. Ich hatte zum beispiel lange Zeit Angst, mein Mann könnte mich für "krank" halten, wenn ich ihm erzähle, dass mich Fesseln und Machtspiele total anmachen. Hat er aber nicht.
Dazu muss ich noch sagen, dass mein Mann es nie ausgenutzt hat, wenn ich betrunken war. Ich hätte es ihm im Leben nicht verziehen, wenn er es darauf angelegt hätte, mich betrunken zu machen, nur damit ich mehr aus mir herauskomme. Und ganz ehrlich: Nüchtern macht das alles viel mehr Spaß.