Haptik, Optik, Geräusch und Geruch.
In der Reihenfolge steht mein Faible für Leder. Dann kommt hinzu, dass es ein lebendiges Material ist. Es veränder sich bei Kälte und Hitze, bei Trockenheit und Nässe. So empfinde ich weiches, enges Nappa als eine zweite Haut, die schützt und dennoch schön Berührung uns andere Sinnesreize überträgt.
Geil werde ich beim Tragen, anschauen oder anfassen nicht. Es ist eher eine Gefühl von Wärme, sinnlich umhüllt zu sein. Das kann natürlich schon sehr lustfördernd sein, auch wenn es an sich noch kein direkte Lust macht.
Was mir auch sehr gefällt ist die Vielseitigkeit, in der Leder in Schnitten und in Kombination mit anderen Materialien gebracht werden kann. Eine Hose im 5-Pocket-Schnitt wirkt robust und hemdsärmlig, ohne Taschen & Reissverschluss mit Eingrifflasche wirkt es hingegen fast schon obszön und wie nackt. Im Bleistiftrock mit Satin- oder Seidenbluse mit Pumps wirkt es edel und züchtig, im kürzeren A-Schnitt zu Stiefeln & Trägertop jugendlich anzüglich.
Und ein Catsuit, oder Hose/Rock noch mit Lederoberteil ist hingegen ein sowas von eindeutiges Statement!
Alltagstauglich finde ich Leder heute schon allemale. Jacken und Mäntel, Schuhe und Taschen, Hosen und Röcke, Corsetts & Schmuck, das alles ist längst nicht mehr stigmatisierend und provoziert nur noch sehr prüde und bornierte Menschen.
Das ist zumindest meine Erfahrung, nebst der dass (in für mich nicht nachvollziehbarer Weise) Dominanz, Charakterstärke, Unabhängigkeit mit dem Tragen von Leder assoziiert werden. Das belustigt mich manchmal dann schon.. Und nehme es in der Regel lieber gerne als hofierenden Türöffner an als es richtig zu stellen.