Hallo Kim,
vielleicht ist es eine richtige Frage im falschen Forum. Würdest du mal die Leser der "Badischen Zeitung" fragen, würdest du andere Antworten bekommen ;-).
Wie einige Vorschreiber schon sagten, es könnte beruflich mal ein Auswahlkriterium werden. Aber du wärst ja auch nicht verpflichtet, das bei der Bewerbung anzugeben. Und so schnelllebig, wie die Pornobranche ist, tauchen Eure Bilder oder Videos in fünf Jahren wahrscheinlich nirgends mehr auf. Aber - dessen muss man sich auch bewusst sein - was einmal in die Tiefen des Internets gegeben wurde, bekommt man da nie wieder raus. Das heißt, wenn du oder ihr irgendwann feststellt, dass ihr jetzt nicht mehr so freizügig sein wollt, bleibt nur die Rechtfertigung mit der Jugendsünde. Rückgängigmachen ist ausgeschlossen.
Und wenn du mal für das Kanzleramt kandidieren solltest, kannst du sicher sein, dass die Opposition deine/eure Filmchen finden wird.
Ich denke, auf einen moralischen Wandel der Gesellschaft solltet ihr nicht mehr hoffen - dafür seid ihr dann doch schon zu alt. Zwar würde vielleicht der "imaginierte" Personalchef oder vielleicht auch eine spätere Freundin/ein späterer Freund kein Problem damit haben. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass er/sie sich trotzdem zu euren Ungunsten entscheidet, weil er/sie weiß, dass soetwas gesellschaftlich im Verruf steht, und er/sie sich diesem gesellschaftlichen Druck nicht aussetzten will.
Naja, lange Rede - kurzer Sinn: Ich würde es nicht tun, da ich sicher bin, meiner angestrebten beruflichen Laufbahn könnte es mal hinderlich sein. Das solltet ihr euch vielleicht auch mal überlegen - schnelles Geld hin, schnelles Geld her. Mir dem "Image" könnte ich vielleicht leben, aber auch das wird Veränderungen nach sich ziehen. Doch wie eure Freunde und Bekannte darauf reagieren, werdet ihr wahrscheinlich schon gemerkt haben. Aber wer das nicht akzeptieren kann, der ist vielleicht auch kein richtiger Freund.
Liebe Grüße aus Freiburg :-),
MS (von SMuMS)
P.S.: Eines kann man euch noch zu Gute führen: Du schreibst, die Nachfrage nach Amateurpornos sei groß und steigend. Das heißt ja, dass es auch eine große "Käuferschicht" gibt - und solange eine Nachfrage besteht, ist es auch moralisch vertretbar zu verkaufen. Wie sich allerdings eure jetzige "Kundschaft" in der imaginierten Bewerbungssituation verhalten wird, bleibt offen. Ich glaube nicht, dass er/sie euch sagen wird, dass er/sie mit euren Filmchen damals viel Spaß hatte.
P.S. II: Zukünftig besteht die Gefahr, dass angesichts der schlechten Arbeitsmarktlage das Pornofilmchendrehenundverkaufen immer das rentablere ist. Dann denkst du dir nach dem Studium: "Ach Praktikum, ach schlechte Stelle, ach, ach, ach, da drehe ich doch lieber meine Filmchen, das ist lukrativer". Dann wird es natürlich schwierig, vor allem, weil eure "Kundschaft" nicht immer nur euch beide sehen will, sondern um lukrativ zu bleiben, werdet ihr immer mehr bieten müssen. Da sind die Grenzen zwischen "mal ein Bildchen verschicken" und Hardcorepornostar wahrscheinlich fließend.
P.S. III: Ich finde es cool, dass so eine Ansicht und Einstellung wie die eure mal aus dem prüden Freiburg kommt und nicht aus den üblichen "freizügigen" Zentren :-).