Wie verhält es sich dann mit sogenannten Fick-Freundschaften?
Was, wenn dich der andere gern hat, sich wohl bei dir fühlt, alles wissen möchte über dich "weil es ihn interessiert und er möchte, dass es dir gut geht", ihr zusammen z.B. essen geht, euch intensiv unterhaltet, etc. Wie willst du dich dann emotional abgrenzen? Wie soll das gehen?
Wie gehst du damit um, wenn der andere mal da ist und mal nicht, sich nach eigenem gusto meldet - oder eben auch nicht, wochenlang?? Wenn die Treffen sehr intensiv sind ... wenn ER das will... Wenn er dir sagt, er sei beziehungsunfähig, aber für sich dann eine "Beziehung lebt"?
Alles wirr? Alles vorgekommen. Emotional abgrenzen ist nicht immer ganz einfach, vor allem wenn es um Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit und Geborgenheit geht. Wie sehr mag man das Gegenüber, was möchte man selbst und was, zum Kuckuck, will der andere, der sich aber nie wirklich ausspricht und äußert außer mit "es ist alles gut wie es ist ..."
Vielleicht lerne ich in dem Punkt ja noch was
Ganz einfach: Wenn es einem damit gut geht, ist das schön und man kann das genießen - wenn nicht, dann bricht man das eben ab. Sobald es mir nichts positives mehr bringt, ist es nicht mehr sinnvoll und demnach nicht aufrecht zu erhalten.
Man muss sich ja nicht immer nach dem anderen richten, auch wenn man ihn respektieren sollte. Genauso, wie man sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse respektieren sollte. Wenn es also nicht passt, dann passt es nicht und dann nimmt man Abstand.
Emotional abgrenzen ist nichts anderes - im Endeffekt darauf achten, dass es einem selbst damit gut geht und man nicht leidet. Das kann auf unterschiedlichste Arten geschehen.
Allgemein würde ich sagen: Sex ganz ohne Gefühl ist nicht meins. Allerdings denke ich auch nicht, dass es grundsätzlich ein Problem geben muss. Sicherlich kommt es vielleicht zu Verliebtheitsgefühlen, aber damit sollte man umgehen können und wissen, woher sie stammen bzw. eben auf Abstand gehen, sobald es zu viel wird und klar ist, dass da nicht mehr laufen wird. Das gehört in meinen Augen mit zu Selbstreflektion.
Ich denke, man sollte lernen, zwischen den verschiedenen Nuancen von "Gefühlen" zu unterscheiden, die immer gern in einen Topf geschmissen werden. Dann funktioniert das eigentlich auch ganz gut, vor allem wenn man darüber spricht (sofern es sich um Friends with benefits oder andere längerfristige Kontakte handelt).