Eigentlich wäre es doch auch gar keine "Arbeit" im Sinne von anstrengender Maloche, sich um die Beziehung zu kümmern.
Ich stell mir da eher Zärtlichkeit, Offenheit für die Probleme des Partners aus dem täglichen Leben etc. vor.
Nö.
Aber manchmal ist man eben selbst so aufgefressen vom Alltag, dass man lieber ein bisschen Ruhe hat - unabhängig von der Liebe zu seinem Partner. Aber auch das kann (und muss!) man kommunizieren - dann läuft auch das. Während des Referenriats meines Partners war der seeeeehr ungenießbar und ständig gestresst (ein guter Teil sicher hausgemacht, aber passt schon, die viele Arbeit hab ich eingesehen, die ewige miese Laune war megaätzend!) und ich musste auf der Beziehungsebene echt zurückstecken, und je näher die Prüfung kam, desto schlimmer wurde es.
Aber: Das Ganze war absehbar. Ich hatte im Hinterkopf diesen Prüfungstermin - und hab mir hinterher gesagt: Okay, bis dahin - und dann wird ihm der Kopf gewaschen, und wenn der dann noch weiter rumspinnt, dann - kommt der Schleudergang! :). Und danach ggfs. - der Schleudersitz!
Ich kenne übrigens sehr viele Paare, die es die Beziehung gekostet hat, in dieser Phase. Damit will ich nicht sagen, dass wir irgendwas besser oder schlechter gemacht hätten - aber die "Arschbacken zusammen und nicht zuviel nachdenken und sich bewusst sein, dass der Stress sich gerade ganz wonaders als auf der Paarebene abspielt" hat schon geholfen.
Ich glaube, dass der Alltag eine Beziehung ruhig auch mal fordern und stressen darf - aber man braucht eine Perspektive, dass es auch wieder besser wird.
Wir haben beide in unserem Job mal Phasen, wo sich sehr viel häuft, und welche, in denen es ruhiger ist (nur leider nicht unbedingt parallel) - aber dann wird klargestellt: Ich KANN und WILL mich gerade nicht mit zu vielen Sachen auseinandersetzen. Ich liebe dich - aber ich brauch meine Ruhe, verdammt!
Läuft.
Und pendelt immer wieder in den (sehr schönen) Normalzustand zurück.