Meiner persoenlichen Meinung nach....
..... ist die Unterscheidung "Frau = schoen und Mann = haesslich" eher ein Produkt der Neuzeit, die z. T. darauf beruht, dass sich die Rolle der Frau staerker gewandelt hat als die des Mannes.
In frueheren Zeiten hat nur DER Mann eine Auswahl nach Schoenheit treffen koennen, der es sich zu leisten vermochte, im Falle des Falles darauf verzichten zu koennen, dass seine Dame die ihr angestammten Aufgaben NICHT erledigen koennte, wollte oder wuerde - wie zB Kinder gebären und aufziehen, Haushalt schmeissen und so weiter....
Konnte er sich eine Maitresse leisten, die noetigenfalls die Erben produzierte, und genuegend Hauspersonal, die die eigentlichen Aufgaben seiner (Haus-)Frau zu uebernehmen faehig waren, so konnte er eher der Schoenheit der Dame als Entscheidungskriterium hernehmen....
Frueher haben Maenner - und je weiter man in der Zeit zurueckgeht, desto mehr - eher daruf geschaut, ob das Objekt der Begierde auch faehig war, die Belastungen des taeglichen Lebens ohne Probleme durchzustehen - hier beispielhaft an der Situation in der Landwirtschaft dargestellt:
Wuerde sie faehig sein, nach der Geburt innert kuerzester Zeit wieder in Haus und Stall ihre Arbeitskraft zur verfuegung zu stellen? Wuerde sie den staendigen Spagat zwischen Haus und Hof, zwischen Kindern, Kuehen, Essen kochen und den sexuellen Beduerfnissen des Mannes auf Dauer meistern - oder wuerde sie ab dem dritten Monat der Schwangerschaft das Bett hueten muessen und damit die Existenz des Hofes gefaehrden?
Das waren existenzielle Fragen, die Mann sich zu stellen hatte - mit einer Schoenheit, die ansonsten nichts drauf hatte, war seine Zukunft, die Zukunft der Famile und die des Hofes zum Scheitern verurteilt.
Heutzutage ist die traditionelle Rolle der Frau nicht mehr die, die sie seinerzeit war - alleine auf Grund der medizinischen Entwicklung und des gesellschaftlichen Umfeldes koennen heute Frauen Kinder zur Welt bringen und gross ziehen, die in frueheren Jahrhunderten im Kindbett gestorben waeren.
Fuer einen Mann ist damit die traditionelle Entscheidungsgrundlage nicht mehr so von Wichtigkeit wie fruher, und die aeusserliche Attraktivitaet als Entscheidungsmerkmal tritt in den Vordergrund.
An der Rolle des Mannes hat sich dagegen nicht wirklich viel geaendert. Er muss auch heute noch "seinen Mann stehen", und schlussendlich ist nur der attraktiv, der als Versorger seiner Partnerin die Zukunft sichern kann. Dass er das Baerenfell mit Anzug und Kravatte getauscht hat, tut dabei nichts zur Sache - das sind Aeusserlichkeiten.....
Zu diesem Thema gibt es m. W. einige wissenschaftliche Untersuchungen, die diese Sicht auch heute noch bestaetigen.
Die Ansprueche der Geschlechter an das jeweilig andere Geschlecht unterscheiden sich demnach ziemlich stark, und schon alleine deshalb lassen sich die Attraktivitsaetskriterein bei beiden garnicht miteinander vergleichen.
Allerdings - allzusehr verallgemeinern kann man das Alles dann auch nicht, denn natuerlich ist nicht alles schwarz/weiss, und es gibt jede Menge Grautoene....
Aber tendenziell passt es schon.