Skandineu
Hallo Skandineu, ich (w) habe das mit meinem Exmann auch ein Jahr lang gemacht. Entsprechendes Haus gehabt wo jeder seine eigenen Räume (Schlafzimmer) hatte und drei Kinder. Der Wille es durchzuziehen war gross, wir haben auch immer zusammen gekocht, einkaufen, putzen, Kinder betreuen, waren sogar zusammen im Urlaub, haben uns nicht beharkt und ebenfalls die Vereinbarung getroffen keine potentiellen neuen Partner mitzubringen.
Hat sich Anfangs gut angelassen, wir waren erstaunt, haben uns dann sexuell eben auch ausser Haus ausgelassen. Wir haben genau aufgeteilt wann wer für die Kinder abends da sein muss und wann wer "Ausgang" kriegt.
Eigentlich hatte sich nach dieser Vereinbarung nicht so viel geändert an dem Zustand wie er schon vor der Vereinbarung war, insofern dachten wir dass das prima funktioniert, wir haben es ja schon zwei Jahre so gehabt, nur halt nicht "offiziell", heisst offen kommuniziert, dass es so ist nun.
Nach ca. drei, vier Monaten kamen schon die ersten schwierigen Momente. Mein Exmann meinte aus irgendwelchen Gründen, er sei verpflichtet das Haus zu verlassen, wenn er Ausgang hat. Ich habe von Bekannten gehört, dass er oft nur ziellos in der Stadt spazieren läuft. Bei mir hat sich die erste Beziehung angebahnt, Telefonieren ohne Zuhörer war sehr schwierig (wir hatten damals einen zwar charmanten aber sehr hellhörigen Altbau) und ich wollte meinen Exmann eigentlich nicht an meinem Liebesgesäusel teilhaben lassen.
Kurz gesagt, nach einem Jahr habe ich mich entschlossen auszuziehen mit den Kindern. Es sind seltsame Zustände entstanden, schwierig das zu formulieren, aber irgendwie waren wir alle in einer Art Zwangsjacke. Allerdings ist es vielleicht nicht unwichtig zu erwähnen, dass die Trennung auch nur von einer Seite kam. Das hat das Ganze sicherlich verkompliziert. Und mein Exmann hatte natürlich immer auch die Hoffnung, dass es irgendwann wieder funktioniert, aber ich bin so, dass wenn eine Sache mal abgeschlossen ist (und das dauert lange bei mir) dann ist es auch wirklich fertig. Diese leise Hoffnung bei ihm hat natürlich die Enttäuschung, dass sie nicht in Erfüllung ging und den Schmerz über die Trennung noch verstärkt.
Vielleicht klappt es ja eher, wenn die Trennung nicht einseitig ist, sondern sie von beiden gewollt ist, ich wünsche es Euch sehr, rein theoretisch ist es eine feine Sache, aber die Praxis ist halt leider immer was anderes...
Viel Glück und alles Gute