"Warum sind Schatten so interesant?"
Ich denke, da wirkt einiges aus dem "Kollektiven Gedächtnis" unserer Zivisilation. Über Jahrhunderte wurden Schatten gleichgesetzt mit dem Unheimlichen, Bösen, Verbotenem. Schwarz ist meist die Farbe des Bösen. Nachts sich heimlich aus dem Haus zu trauen hiess, man war nicht gerade dabei, etwas richtiges zu tun. Da arbeiten die Diebe und Huren - im Dunkeln wird man nicht so leicht erkannt.
Dagegen das Licht - moralisch, oft gleichgesetzt mit dem Göttlichen.
Ausserdem ist Schatten ja nur die Abwesenheit von Licht. Also ein informationsleerer oder -armer Raum, der oft sogar die 3. Dimension verliert und zur Fläche wird. Ein leeres Etwas, in das viel aus dem eigenen innern Projiziert werden kann.
Schon kleine Kinder lernen, Angst im Dunklen zu haben, nicht nur aus Märchen, sondern einfach auch, weil sie eines wichtigen Sinnes beraubt sind, den sie sonst als Infoquelle Nr. 1 nutzen. Da springt die Phantasie ein - ich glaube, alle Kinder meinen irgendwann, ein Monster gesehen zu haben. Eigene Phantasie muss bei Sichtbarem lange nicht so viel genutzt werden.