meine persönliche perspektive
hier mein vorgehen als selbst betroffene (bis punkt 5 dieser reihenfolge bin ich schon gegangen, ich bin selbst gespannt, wie es bei mir weitergehen wird)...
also:
1.
wenn einer von beiden oder beide unzufrieden sind, miteinander reden, das ist immer die erste wahl. wenn das nicht so einfach ist, kann man das auch strukturiert angehen. viele leute kommen sich dabei am anfang blöd vor, aber es lohnt sich. ein tipp, wie das gehen kann sind sogenannte "zwiegespräche", wie das abläuft, einfach mal auf der seite
http://www.timowendling.de/fl/aktuell.htm#unten3
nachlesen...(hinweis für die administratoren: das ist der link zu einer eher wissenschaftlich orientieren zusammenfassung eines fachbuchs!)...
2.
wenn das (warum auch immer) nicht funktioniert, sich erstmal um sich selbst kümmern und den anderen eine weile in ruhe lassen. ja echt, das funktioniert! also: selbstbefriedigung neu entdecken, schauen, was einem selbst guttut, ggf. freiraum für sich selbst schaffen (da passt dann auch die sache mit dem schlüssel wegnehmen dazu!!!). damit kommt das bisherige system aus der balance. wenn sich einer bewegt, muss sich auch der andere bewegen. das passiert meist von selbst. es wird dann zeitweise schwierig, weil bestehende muster in frage gestellt werden und der andere sich "neu" verhalten muss. das ist völlig normal. auch wenns schwer fällt, sollte man sich dann nicht beirren lassen sondern mit positiver, wertschätzender haltung dem anderen gegenüber weitermachen. da hat unser erst-poster ja mit dem "nur-kuscheln" schon eine tolle idee entwickelt!
3.
wenn das allein nicht hilft, eine paartherapie beginnen. es gibt in vielen städten familienberatungsstellen, die systemische famlientherapie anbieten. dabei schaut man die ganze familie an, nicht nur das paar. in deinem fall könnte das passen.
4.
eine eigene therapie anfangen. es ist immer gut, über sich selbst, seine macken, seine probleme bescheid zu wissen und dem eigenen verhalten auf den grund zu gehen. das hilft dann auch in der beziehung zu anderen menschen.
5.
abhängig von den eigenen moralvorstellungen: ggf. eine fremdbeziehung eingehen. ohne das der partner davon weiß. und die klappe halten. nicht beichten. die sache ist unmoralisch und wird nicht besser, wenn man den partner damit belastet. entweder kann man das tragen oder man läßt es. wozu es einem hilft: mehr über die eigenen sexuellen vorlieben, grenzen, fantasien, bedürfnisse zu erfahren. dinge auszuprobieren, die einem dem partner gegenüber peinlich wären. ich weiß jetzt mehr über mich, als vor einem halben jahr. damals begann meine reise in diese richtung. ich möchte die zeit nicht missen, auch wenn sie zum teil chaotisch war. ach ja: und auf "safer sex" achten...das wird hier oft vergessen...es gibt für mich nix verwerflicheres, als dem partner oder ehemann eine krankheit anzuhängen...
6.
sich trennen. das ist für mich persönlich die letzte wahl. grund: wenn man einen menschen liebt, ihn geheiratet hat, hatte das einen grund und seine berechtigung. wenn man (insbesondere ohne punkt 3 und 4) eine beziehung verläßt, geht's mit ziemlicher sicherheit in der nächsten beziehung nach kurzer zeit wieder genauso weiter....
so leute, das ist meine meinung. hoffe, es hilft auch diese etwas andere perspektive auf die dinge....