Mein Tip:
als erstes versuchen rauszufinden, in was ich da (immer noch) verliebt bin. Das haben einige hier schon angedeutet:
Bin ich verliebt in den Menschen? Wirklich und ehrlich ihn?
Bin ich verliebt in die Zeit und die Erinnerungen?
Bin ich verliebt in die Idee? Und wieso?
Bin ich verliebt ins nicht Alleinsein? Und wieso macht mir das Angst?
Das kann sehr hilfreich sein, sich darüber klar zu werden.
Und dann sprechen alle hier von hinter sich lassen, überwinden etc.
Ein Mensch, von dem ich nun getrennt bin, wird immer Teil meiner Vergangenheit und damit meines Lebens bleiben. Er hat in mir Entwicklungen bewirkt, vielleicht Rückschritte, Empfindungen ausgelöst, Teile meiner Erinnerungen sind eng mit ihm verknüpft...
Mir hat es sehr geholfen mich mit den Phasen der Trauer, die hier schon mehrfach erwähnt wurden, auseinander zu setzen und zu lernen, dass die Gefühle, die ich hatte, vollkommen normal sind, dass sie wichtig sind für den Prozess des Weitergehens (im Leben). Und das dürfen (und manchmal müssen) auch "negative" Gefühle sein. Trauer, Wut, Schmerz, Verlassenheit... sie machen mich nicht angreifbarer, verletzlicher, sondern helfen mir weiter zu kommen. Weinen ist genauso wichtig. Manchmal dauert es länger, bis die ersten Tränen kommen, manchmal noch länger, bis die zweiten kommen.
Nicht ganz unwichtig ist auch sich klar zu machen, dass eine Trennung mich als Mensch nicht abwertet. Es haben sich unterschiedliche Wege entwickelt. Das heisst wirklich nicht, dass ich als Mensch weniger wert bin (und ich kenne eine Menge Frauen, die sich die Frage stellen: "Warum war ich nicht gut genug für ihn, was hätte ich besser machen können?") In den allermeisten Fällen nichts! Denn dann hätte ich mich verbogen und wäre nicht mehr ich gewesen.
Ich kenne das Gefühl der TE (ich weiss, ist lange her) der Hilflosigkeit sehr gut, wenn so etwas aus heiterem Himmel kommt und dann die Frage nach dem: WARUM??? nicht beantwortet wird.
Auch da: der Mensch will nicht antworten, er kann es vielleicht gar nicht. Es nützt niemandem etwas, wenn ich damit hadere und mich selbst zerfleische. Ich weiss, das ist leicht gesagt, aber schwer umgesetzt. Vielleicht will er auch und kann es trotzdem nicht.
Was mir immer wieder auffällt: natürlich heilt auch die Zeit, aber viel mehr noch heilt wenn man die Trauer und den Schmerz als etwas Notwendiges für den Prozess der Bewältigung ansieht, annimmt und am besten zur Reflexion nutzt.