Liebe Zimt-Mond,
Du hast schon viele wunderbare Unterstützung bekommen. Evtl. kann ich das so entstehende Mosaik noch durch ein Steinchen ergänzen.
Dieses ohne- macht-Gefühl ist das schlimmste, was mich hemmt ihn endlich aus meinen Gedanken zu verbannen. Es macht so hilflos und auch wütend. Der stellt sich einfach hin, und sagt von jetzt auf gleich:" ich fühl nichts mehr für dich und gehörst ab jetzt nicht mehr zu meinem Leben."
Da bin ich hängengeblieben: Das Schlimmste für Dich!
Und dann findet sich in Deinem Profil Folgendes:
Ich suche keine Liebe, denn für mich gibt es sie nicht mehr.
Was tust Du da? Stellst Du Dich einfach hin und sagst zur Liebe: "Ich fühl nichts mehr für Dich und Du gehörst ab jetzt nicht mehr zu meinem Leben"?
Wie selbstverständlich kommt es Dir vor, das zu tun? Wie unmöglich scheint es, anders zu handeln? Kannst Du Parallelen zu seinem Handeln erkennen? Verstehen, wie schwer es manchmal ist, Vertrauen zu haben und nicht Wegzulaufen oder Wegzuschicken?
Ich kann es verstehen, weil ich habe das immer wieder praktiziert. Mühsam und oft unter Depressionen mich von einer Liebe getrennt, mühsam und ängstlich versucht, mich auf eine neue Liebe einzulassen.
Und Du bist ja "vernünftig" und versuchst auf den Weg zu kommen: "Ja, wenn ich es nur hinbekomme, die alte Liebe loszulassen, dannn kannn ich mich zu der neuen Liebe aufmachen..?
Aber wenn es nicht eine Liebe gibt und noch eine, sondern nur "die Liebe"?
Ja, pathetisch, wohl nur so lässt sich für mich eine tiefe emotionale Erfahrung ausdrücken:
Ich fühle mich errettet vor mir selbst, vor meinen Zweifeln, meinem Misstrauen, meinen Ängsten dadurch dass ich zum Vertrauen in mich Selbst gefunden habe. Zum Vertrauen in mich Selbst, wenn ich liebe. Im Zulassen: wenn Du lieben willst, dann liebe - bedingungslos.
Und wie das Alles?
Durch Glauben.
Den Glauben an mich und alles, was ich innerlich empfinde, ohne das es Beweise im Aussen dafür gibt. Wie in Frieds Gedicht: Es ist Unsinn, aussichtslos, Schmerz, lächerlich - trotz all dieser Stimmen und Ansichten in sich Selbst den Glauben finden: Es ist was es ist - Liebe! Und die Freude darüber spüren und dann auch unter Tränen lächeln und nichts weiter erreichen wollen..
Und durch Selbstliebe.
Vor vielen Jahren habe ich einmal aufgeschrieben: "Ich will aber viel lieber jemand Anderen lieben als mich selbst" - irgendwie erkannt, wie kindisch das ist, aber trotzdem danach gelebt. Muss es wundern, dass die Anderen, die mit mir und dieser Ansicht in Verbindung kamen, dann auch irgendwann dazu kamen: "Ich will aber lieber jemand Anderen lieben"? Was manchmal zu den Versuchen führte, mich zu jemand Anderem zu machen..
Ok, letztes Jahr komme ich nach einer Trennung zu dem Entschluss, es jetzt mal richtig mit der Selbstliebe zu versuchen. Ausgangsfrage: Was wünsche ich mir von meinem Partner? - Wertschätzung, ich wünsche mir, dass er sich freut, dass es mich gibt. Aufgabe: "Erfülle Dir das Selbst"Tja, wenn man die Aufgabe versucht, selbst zu erfüllen, versteht man plötzlich viel besser, warum der Partner damit schonmal scheitern kann
Aber es klappt, sogar immer besser, ich werde zu IsadoraSelbstliebeWing und das gefällt mir
Dann stellt jemand hier im Forum die Frage: Wozu Selbstliebe? Bis ich die Antwort für mich gefunden habe, ist der Faden wegen Überfüllung geschlossen, aber hier kommt sie:
Über die Selbstliebe lerne ich, was Lieben ist - bedingungsloses Lieben. Solange ich mich selbst nicht liebe, zeigt das, ich habe Bedingungen an die Liebe. Und das zeigt sich dann auch in der Liebe zu Anderen.
Aber Achtung, da gibt es für mich eine wichtige Unterscheidung!
Bedingungen an die Liebe machen sie schwierig und meist auch schmerzhaft. Mehr zu dieser Ansicht findet sich hier:
Liebe - das wundervolle Gefühl...
Bedingungen an sich selbst, die Umgebung, den Partner gehören dazu und sind imho sogar notwendig, um sich selbst mit seinen Grenzen zu finden.
Puh - noch Fragen?