Bekannte und Verwandte nein, Freunde ja.
Bei Freunden oder Freundinnen hat ich mich anfangs auch schwer, mich zu "outen", wobei ich wieder unterscheide zwischen Freunden und Intimfreunden. Strenggenommen müßte ich noch eine Definition finden, die irgendwo zwischen Freunden und Intimfreunden anzusiedeln wäre. Aber ich will jetzt keine Haarspaltereien betreiben.
Ich war sehr erstaunt, wie locker sie das "Outing" aufnahmen. So als wenn meine Haltung oder Neigung das Normalste von der Welt wäre. Nachdem ich ihnen auch die Hintergründe und die Philosophie erklärte, waren sie sogar teilweise begeistert von dieser ohne sie deswegen teilen zu müssen. Offen gestanden hatte ich mit dem Schlimmsten gerechnet. Mir fällt jetzt nur eine einzige Person ein, die mir sehr wichtig war, aber zu meinem Erschrecken damit überhaupt nicht klarkam. So mußte ich mit den Konsequenzen leben, was mich persönlich und menschlich sehr enttäuschte, weil wir ein sehr tiefes Vertrauensverhältnis hatten. Auf einmal steckte ich der Schublade des "Perverslings". Nun gut, ich habe es abgehakt und gut ist.
Heute und künftig sage ich klipp und klar, was in dieser Hinsicht Sache ist, wenn jemand ein tiefergehendes Vertrauensverhältnis wünscht. Ich erwarte, daß die Neigung zumindest als zu mir gehörend akzeptiert wird, und wenn nicht, wird es, sagen wir mal, kaum eines werden.