Die Situationen, in denen ich mit mir selbst zugange war,
während sich andere Männer im Raum aufhielten, waren eigentlich immer eher nach dem Motto "aus der Not ne Tugend!".
Grad auf gutes Gras werd ich bisweilen noch spitzer als sonst schon und wenn dann in vergangenen Studententagen der Mitrauchende noch nen Fleischfilm reintat, war es einfach unumgänglich, Druck abzulassen. Rausgehen wäre blöd gewesen. Erstens kann ein Abgang unter THC-Einfluss dazu führen, dass man sich im Bad langmacht und sich die Birne anhaut und außerdem lief dort kein Knatterfilm.
Überhaupt wäre Aufstehen in der Situation zu stressig gewesen, wenn ich gewissermaßen noch breiter als der Sessel war. Also Licht runterfahren und Tempos freimachen. Da schaute man sich aber nicht gegenseitig zu, die Anwesenheit eines weiteren Kerls hat allenfalls die Konzentration gestört.
Gleiches gilt für ein Erlebnis im Springerlager mit Sechser-Stuben in Altenstadt.
Adrenalin, Sonne und Snus führten nach kurzer Zeit zu erheblichem Überdruck. In der absolut ungezwungenen sowie leicht überdrehten Atmosphäre wurde daher eben auch geschrubbert. Und drüber gewitzelt. Dabei wurde sich aber nicht irgendwie präsentiert - außer bei dem einen Mal, als jemand für ein Foto einen Keks vollspritzte, fand das alles durchaus unter der Bettdecke statt.
Ich werd den aufklärenden Spruch eines Stubengenossen nicht vergessen, der nach ein, zwei Urschreien die Schlafanzugshose unter der Bettdecke wieder richtete, den Maßkrug mit seiner Spargelsoße (er wollte versuchen, den in den zwei Wochen vollzubekommen, brach den Versuch aber aufgrund der Geruchsentwicklung im Hochsommer auf unseren Wunsch hin schnell wieder ab) nebens Bett stellte und dabei grinsend meinte: "Wannsd kimmst, muast gscheit brülln, die Weibsleit stehn drauf, wannsd so brüllst..."
Wie gesagt: hätte ich die Möglichkeit gehabt, wär ich in diesen Momenten der unintimen Selbstbefreiung lieber allein gewesen. So aber trug der Druck den Sieg über die Schamgefühle davon...