Man stelle sich vor: Eine Frau und ein Mann (oder umgekehrt
), erstes Date. Beide merken auf den ersten Blick, dass da was ganz Großes vorgeht. Sie verstehen sich blendend, der Abend ist locker, lässig, witzig, tiefgründig, die Funken sprühen. Beiläufige Berührungen, eindeutige Signale, Blicke aus den Augenwinkeln, angedeutetes Lächeln.
Beide denken: Den jetzt ab sofort und für immer.
Variante 1:
Und dann geben sie sich artig Küsschen links - Küsschen rechts und gehen brav nach Hause, weil die Werbepause mit Aufwärmanteil noch läuft?
Ok, beide bei sich zuhause angekommen, geraten sie - jeder für sich - ins Grübeln: Der Abend war wohl doch nicht so toll. Wieso hat er / sie mich nicht noch auf einen Kaffee eingeladen? Da stimmt doch was nicht. Das kann doch nicht alles so perfekt sein, wie es gestern schien. Wo ist der Haken? Mundgeruch, Partner zuhause, bestimmt ein Freak.... Griff zum Handy. SMS ist schon drauf: "Sorry, war schön gestern abend, aber für ein Wiedersehen reichts doch nicht."
Variante 2:
Sie gehen mit einander ins Bett. Am nächsten Morgen ist ein neuer Tag, beide gehen arbeiten, verabschieden sich vorher voneinander und geraten ins Grübeln: Das Schlampenthema, wofür hält er / sie mich, habe ich jetzt allen Respekt verwirkt, bestimmt glaubt er / sie ich bin leicht zu haben. Und überhaupt: Geht er / sie mit jeder / jedem so schnell in die Kiste? Wofür hält der / die mich? Williges Lustobjekt? Idiot! Zicke! Wo ist mein Handy? Da steht schon: "sorry, viel zu tun im Moment. Ich meld mich irgendwann."
Fazit: Vorgehen egal. Rückzieher jederzeit möglich. Kopfkino der bescheuerten, selbstzerstörerischen Art.
Aufruf: Macht das, von dem ihr denkt, dass es sich gut anfühlt, und steht dazu!