Ich hatte längere Zeit ein ähnliches Problem mit meinem Mann. Ich bin nicht voll und ganz submissiv, eigentlich sogar eher dominant (und lebe diese Seite auch mehr aus), aber ab und zu wünschte ich mir auch, richtig submissiv sein zu können und von (m)einem dominanten Mann genommen zu werden.
Ich habe so viel Zeit damit verschwendet ihm zu sagen, was ich will, warum er es nicht macht, habe immer wieder selbst die Initiative ergriffen, mich ihm dargeboten wie ein Stück Fleisch in der Hoffnung, er würde endlich das machen, was ich will.
Bis mir endlich bewusst wurde, dass es einfach nur falsch ist, an einer Person herumdoktorn zu wollen und zu versuchen, aus ihm etwas zu machen, was er einfach nicht ist.
Mein Mann ist nicht dominant. Er ist aktiv, aber nicht dominant. Wenn überhaupt wartet er auf ein von mir gesendetes Signal, dass er mal härter zupacken darf, aber er empfindet keine Freude daran, mich zu unterwerfen, zu kämpfen, zu beherrschen oder sonstwas.
Er ist einfach so, wie er ist. Und ich höre damit auf ihn zu bedrängen und Dinge von ihm zu verlangen, die er nicht aus voller Überzeugung machen will. Seitdem mir bewusst wurde, was ich ihm psychisch damit angetan habe (Er hielt sich für unzureichend), habe ich nichtmal mehr ein Verlangen danach, sondern gebe mir Mühe, zu einer gemeinsamen Art von Sex zu finden, mit der wir beide glücklich sind.
Ich gehöre aber auch nicht zu jenen Menschen, die bei jedem bisschen Unterschied oder jedem unerfüllten Wunsch gleich an Trennung oder Fremdgehen denken. Ich setze Prioritäten und bin definitiv nicht unglücklich damit, dass mein Mann kein dominanter ist.
Seitdem dieser Erwartungsdruck nicht mehr auf ihm lastet, fühlt er sich viel freier und ungezwungener und das wiederum macht auch den Sex befriedigender für beide.