@Courtneuy (und alle anderen)
Danke für den Hinweis. Aaaargh! Blöder Fehler von mir - als "Milchzucker" bezeichnet man natürlich eher die Lactose, die dann in Galactose und Glucose aufgespalten wird . Mein Faux pas.Aber daß Galactose in relevanter Menge in einigen Hülsenfrüchten enthalten ist, darauf bin nicht ich gekommen, sondern Mutter Natur. Deshalb sollen Menschen mit Galaktosämie (Achtung: nicht Lactose-Intoleranz) auch entsprechende Galactosequellen meiden. Bei denen reichern sich dann nämlich evtl. Stoffwechsel- bzw. Abbauprodukte im Blut an. Da sind wir ja über den Neugeborenentest drauf gekommen.
Bei der Lactose-Intoleranz ist es ein wenig anders: Da fehlt ein Enzym zum Aufspalten der Lactose und damit kann die gar nicht erst verdaut werden. Deshalb gibt es zur Diagnostik einen schönen Belastungs-Atem-Test (schon mal hier beschrieben worden?):
Normalerweise wird die Lactose bis zum Ende des Dünndarms komplett aufgespalten und durch die Darmschleimhaut aufgenommen (also verdaut). Wenn nun aber der "Lactose-Aufspalter" (das Enzym Lactase) im Darm fehlt, kann auch nix aufgenommen werden und die Lactose rauscht durch den Dünndarm durch bis in den nachfolgenden Dickdarm. Der aber ist von Bakterien besiedelt - die gehören da auch hin. Normalerweise sehen die Bakterien nix von Lactose. Wenn die aber nun nicht verdaut werden kann und bis zu den Bakterien in den Dickdarm kommt, dann freuen die sich natürlich und feiern eine Lactoseparty. Dabei zersetzen die Bakterien die Lactose auf eine andere Weise, als es der Körper tun würde. Neben Blähungen und Durchfall entsteht dabei auch Wasserstoff. Der Wasserstoff wandert durch den Körper und kann in der Ausatemluft gut gemessen werden.
Ergo: Man läßt einen Lactose-Intoleranz-Verdächtigen Lactose (und sonst nix) zu sich nehmen und mißt die Wasserstoffkonzentration in der Ausatemluft. Wenn es nach ca 1 Stunde (schließlich muß der Milchzucker ja erstmal bis zum Dickdarm kommen) zu einem Anstieg des Wasserstoffs in der Ausatemluft kommt oder der Patient typische Darmerscheinungen bekommt, kann man von einer Intoleranz ausgehen.