"Er zog die Tür zu, ging stumm hinaus,
ins neon-helle Treppenhaus,
es roch nach Bonerwachs und Spießigkeit.
Und auf der Treppe dachte er, wie wenn das jetzt ein Aufbruch wär,
ich müßte einfach geh'n für alle Zeit"
Ich war noch niemals in New York - Udo Jürgens
Ich bin definitiv kein Fan von jeglichen Kurschlussreaktionen. Kann mit plötzlichem, wortlosen Wegsein genauso wenig wie mit einem im Streit gebrülltem "Jetzt ist Schluss, ich halt das nicht mehr aus, geh mir aus den Augen, endgültig" etwas anfangen, geschweige denn damit umgehen. Ich finde, dass beides fürchterliche Erniedrigungen sind und ein schreckliches Ohnmachtsgefühl sich breit macht.
Ersteres ist mir Gott sei Dank noch nicht passiert, wenn auch die Argumente für ein Ende durchaus aus sehr dünnem Brett waren. Letzteres hatte ich bisher nur einmal (und dann auch noch per Mail), es hat mich sehr enttäuscht und verletzt und auch, wenn es derjenige dann wieder zurücknahm, fand ich es trotzdem irgendwo daneben. Sowas knackst das Urvertrauen schon etwas an und ich kann verstehen, wenn Menschen dann ein "Näheproblem" haben.
Wenn ich Anstand und Respekt habe, die Beziehung, die glücklichen Zeiten als solches vielleicht auch wertschätze und das Bewusstsein dafür habe, was mal war, dann beende ich jegliche Art von Beziehung, ob Freundschaft, Liaison, Partnerschaft oder gar Ehe persönlich. Nicht per Brief, nicht per Mail, nicht per sozialer Netzwerke, nicht per SMS und wie ich finde nicht mal per Telefon. Man sollte sich schon in die Augen blicken.