Funkstille - der plötzliche Kontaktabbruch

Hallo ihr Lieben,
mir ist es auch passiert. Meine damalige beste Freundin, Trauzeugin, hat nach der Trennung von meinem ersten Mann den Kontakt völlig abgebrochen.
Alle Versuche mich mit ihr darüber auszutauschen sind gescheitert. Briefe wurden nicht beantwortet, Telefonate ignorriert. Mich hat das Ganze sehr sehr traurig und zunehmend sprachloser gemacht. Das ist jetzt bereits ca. 12 Jahre her. Auch wenn wir uns heute noch sehen, steht das Unausgesprochene immer zwischen uns. Sie ist zwar oberflächlich freundlich zu mir, aber ich weiß, sie redet hinter meinem Rücken über mich. Mittlerweile habe auch ich gelernt dies zu akzepieren, denn es kostet tatsächlich viel weniger Energie als sich immer wieder zu hinterfragen "Warum?".
Weh tut es dennoch.
Ich meinerseits würde immer lieber ein Gespräch oder ggf. wenn mir dies zu schwer fällt, auch einen Brief schreiben, nie würde ich jemanden so im Regen stehen lassen.

Habt einen schönen Sonntag.
LG annimini (der weibliche Teil)

die macht den Zurückgelassenen verrückt. Vorallem wenn man keine Chance hat, festzustellen, dass NUR der Kontakt abgebrochen wurde, um mit einem bestimmten Lebbensabschnitt und damit dem bisherigen Umfeld abzuschließen.

Nie hätte ich geglaubt, dass mir meine beste Freundin das antut, sondern war felsenfest überzeugt, dass ihr etwas passiert sein MUSS.

Als ich es dann doch erfuhr, war ich beruhigt .... und enttäuscht.

Herzkirsche

Ist es wirklich eine Sorge ?

Ich für mich habe festgestellt, dass gerne alle möglichen Gründe und Entschuldigungen gefunden werden, nur damit man den Fakten nicht ins Gesicht sehen muss.

Und Fakt ist - wenn jemand nicht mehr reagiert, sich trotz fester Absprachen nicht mehr meldet - will er/sie/es keinen Kontakt mehr!

trifft das wohl zu. Obwohl ursprünglich wirklich die Sorge überwiedgt, vorallem wenn man vorher jedes Geheimnis geteilt und sich außerordentlich gut verstanden hat.

Und Fakt ist - wenn jemand nicht mehr reagiert, sich trotz fester Absprachen nicht mehr meldet - will er/sie/es keinen Kontakt mehr!


Und dennoch bleibt die Frage nach dem Warum?
Denn wenn man alles bis zum kleinsten Geheimis geteilt hat, bleibt doch ein großes Fragezeichen zurück.
Behandelt man so seine (besten)FreundIn? Was ist wenn alles auf einem Missverständnis, einem Gerücht oder gar einer Lüge geruht. Wenn man alles durch ein Gespräch hätte klären können. Ist eine Freundschaft, die über Jahre/zente gedauert hat, dies nicht wert?

Mir fällt es auch heute noch sehr schwer, dass einfach so hinzunehmen. Zum Glück ist dieses Gefühl im Alltag längst verblasst und kam nur durch diesen Beitrag wieder hoch.

Es war eine Liebschaft, sie war 19 und ich 31. Sie war Jungfrau, es hat ihr sehr weh getan beim ersten Sex. Mir war es heiß und kalt dabei meine Geliebte dabei Leiden zu sehn.

Sie wollte eigentlich nie einen Mann. Ihre Freundinnen hatten damals alle schon..mal gef..gelt, so stand sie im Zwang mit sich selber, fand es aber mit mir schön. Sie war ein echtes Naturtalent, und besser als so manch Erfahrene.

Dennoch wollte sie gerne eine Beziehung mit einer Frau, sie wurde von ihrem Stiefvater sehr grob behandelt.

Irgendwann brach der Kontakt von heute auf morgen ab, ich war zu tiefst traurig und total innerlich verletzt. Es war kaum auszuhalten..Seelenfolter Pur!!!

Gruß Ingo

Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass da ein und dieselbe Situation von zwei Menschen einfach grundsätzlich anders empfunden worden ist...

ZWEI Wirklichkeiten.

Eine sagt: "Wir teilen alles - bis in die kleinsten Geheimnisse. Wir sind "eins"!"

Die andere sagt: "Wir teilen ganz viel NICHT. Wir sind NICHT "eins"!"

Watzlawick... - ich sag´s ja ;-)...

das Problem zwischen 2 Menschen egal welchen Geschlechts ?

Das jeder seine eigene Wirklichkeit hat und DIESE als wahr empfindet.
Da wir alle unser eigenes (immer richtiges ?) Selbstbild haben, hat auch sicherlich jede Wirklichkeit und jede Sichtweise Ihre Berechtigung.

Wir wachsen alle mit unterschiedlichen Vorstellungen und Erziehungen auf und jede Situation wird von jedem Menschen daher auch anders empfunden. Auch wenn es nicht einfach ist, aber jede Empfindung beim Anderen hat auch irgendwie Ihre Berechtigung und Ihren Ursprung, auch wenn Sie uns gegenüber negativ ist.

Es kann nicht jeder alles von anderen verstehen und leider kann man auch nicht alles von sich erklären, so das ich Funkstille teilweise verstehen kann. Sprachlosigkeit eben und sicherlich auch oft Hilflosigkeit.

entsteht meistens wenn dieser Part mit der jeweiligen Situation maßlos überfordert ist...

Ist mir vor 2 Wochen erst passiert, 2,5 Monate lang gedatet, recht enger Kontakt und dann von heut auf morgen nix mehr gehört, zwei tage vorm nächsten date noch kontakt gehabt und dann hat er mich versetzt und meine mail danach ignoriert.

Da ich gut Erzogen bin, würde ich sowas niemals mit einem anderen abziehen aber nunja, manche wurden halt nicht sonderlich gut erzogen, sind asozial oder haben sonst keine manieren, denn sich so feige aus dem leben eines anderen zu verpissen, ist keine feine Art.

wenigstens ein "ciao" hat doch jeder Mensch verdient. Daher sollen sich solche Menschen am besten von anderen Menschen fernhalten bis sie wissen, wie man sich überhaupt einem anderen gegenüber verhält. Meine Meinung. Also liebe Wortlos-Verpisser, ich hoffe mit euch wird das auch mal abgezogen!! Ist ein tolles Gefühl gell? Man fühlt sich so überhaupt und garnicht scheiße, Ego ist auch so überhaupt net verletzt..

Schert euch zum.....el. DA HAT SIE RECHT!!!!!!

Akazienhonig

...ich habe beim Lesen der Beiträge auch das eine oder andere Mal schlucken müssen und mir wird einmal mehr bewusst, wieviel Leid durch Schweigen entsteht.

Heute dachte ich noch an einen Brief, den ich schrieb, einen sehr offenen,ehrlichen und gefühlvollen Brief,der gänzlich ignoriert wurde.
Das war schlimmer,als der Kontaktabbruch an sich und tat tief drinnen richtig weh........

Nochmals würde ich mir in solch einem Fall kein Herz fassen und demjenigen meine Gedanken und Gefühle mitteilen,denn wie ich oben schrieb.........als Mensch, Frau, mit all seinen Emotionen derart ignoriert zu werden, ist schlimmer als der Abbruch, sofern man dann irgendwann mal kapiert hat, dass es einer ist......

Tja, des einen Freud des andren Leid. Wird wohl immer so bleiben. Während du in Trauer bist, ist er schon fröhlich in nem andren Schlitz

Ich musste auch ab und an schlucken...

Ich habe damals über 2 Monate meine Gedanken, Gefühle, Entwicklungen niedergeschrieben. Anfangs Wut, Zorn, Verzweiflung, Schuldzuweisungen, Verletztheit... - dann beginnende Reflexion. Später Verstehen. Keine Wut mehr, kein Zorn, keine Schuldzuweisungen mehr. Geblieben ist am Ende tiefe Trauer und Bedauern. Auch über MEINEN Part in der Geschichte.

Ich habe das umbrochen und mit Bildern gestaltet und habe es drucken lassen. Ein kleines A6-Büchlein mit fast 100 Seiten. Ich habe ihn mitten in der Öffentlichkeit abgefangen (also kein Gespräch möglich oder nötig) und es ihm in die Hand gedrückt, mich umgedreht und bin gegangen (oder soll ich sagen: geflohen?). Ich habe nie wieder etwas darüber gehört.

Trotzdem würde ich das immer wieder so machen. Denn es war MEINE Therapie. MEIN Prozess des Loslassens. Und ich hoffe, ein wenig hat es IHM auch geholfen beim Loslassen.

Natürlich hat er mich "offensichtlich" ignoriert - ich bin trotzdem sicher, dass er das nicht getan hat. Es sieht nur für MICH so aus...

LG
tarnkappe

Wenn wir so etwas erlebt haben, waren wir in dem Moment nicht auf dem richtigen Level, sonst hätten wir dies im Griff gehabt..

Du hast Dir doch sicher oder hoffentlich eine Kopie von Deinem Werk gemacht. Es kann später auch ungemein erheiternd aber auch hilfreich sein, es sich dann nochmal vorzunehmen, vorallem was die Verschwendung von Gefühlen für einen Nichtwürdigen anbelangt.

Ja - natürlich. Nachdem ich begriffen hatte, dass ich das zuallererst für MICH schreibe, habe ich ZWEI Exemplare drucken lassen. Eins davon liegt gerade hier neben mir ;-).

Und es ist retrospektiv immer noch wahnsinnig zu lesen, was sich bei MIR damals in zwei Monaten alles getan hat. Und so "schwülstig" sich das jetzt anhört: Nein - nicht: "nichtwürdig". So wie amica schreibt: Wir waren nicht auf dem gleichen "level". Traurig - aber ohne "Schuld".

Wobei sich fragt: Gibt es die eigentlich? Die "Schuld"? Lebt es sich nicht besser ohne?

Ich liebe ihn immer noch. Aber es tut nicht mehr weh. Und ich wünsche ihm auch nicht die Pest an den Hals - ich hoffe, dass es ihm gut geht.

Und:

ICH habe darüber MEINEN Frieden und MEINE Mitte gefunden. Ich bin ihm heute dankbar dafür. MIT ihm hätte ich nie das erreicht, was ich OHNE ihn erreicht habe. Erreichen MUSSTE.

Wahrscheinlich haltet Ihr mich jetzt eh alle für völlig durchgeknallt ...

LG
tarnkappe

nein es ist ganz normal

Weswegen Personen, sich auf einmal nicht mehr melden, dafür ist die Charakter-Vielfalt zu gross, um jeden einzelnen zu durchleuchten,
Jeder hat ein anderes Empfinden, wie er - sich verhält, oder verhalten soll.
Vielleicht ist es auch die neue heutige schnelllebige Zeit, das man sich einfach aus dem Staub machen kann, ohne viel drüber nachzudenken.
Vielleicht ist es purer Egoismus, vielleicht Gleichgültigkeit- letztendlich schmerzt es all diejenigen, die noch mit Herz an der Sache dabei sind, die einfach nur eine simple kurze Erklärung benötigen- um abschließen zu können.

Vielleicht ändert sich dieses Verhalten ja- wäre zum Vorteil aller.
Und vorher nachdenken, denn wer immer eine Funkstille verursacht- verletzt den anderen,

lg Pariser42

@****ser

Naja, Du siehst ja dass manche hier so weit gehen, demjenigen im Nachhinein noch dankbar zu sein, der sich so grottig verhält...

@******ppe

Damit möchte ich Dir keinesfalls zu nahe treten. Im Gegenteil, es ist schön zu lesen, dass Du inzwischen Deinen Frieden gemacht hast. Allerdings bin ich der Ansicht, dass eher der Typ, der Dich so übel abservierte, einen kleinen Reifeprozess nötig gehabt hätte. Immerhin war er es, der sich infantil verhalten hat, nicht Du.

Dieser Denkansatz, dass das Fehlverhalten anderer zu meiner persönlichen Reifung beiträgt, ist für mich schwer nachvollziehbar. Wenn einer sich so verhält, dann hat ER eine Charakterschule nötig, nicht ich.

Auch das Argument, ich hätte ja unterschwellig dazu beigetragen, dass er sich so verhält, kann ich nicht gelten lassen in diesem speziellen Fall. Sicher gehören immer Zwei dazu, wenn eine Beziehung scheitert. Soviel steht fest. Aber hier geht es ja nur um den letzten Schlussstrich, den Abgang. Und darauf, wie jemand den gestaltet, habe ich wenig bis keinen Einluss. Das entscheidet derjenige ganz allein und darum trägt er dafür auch die Verantwortung.

@*******aum

...ich kann den gedanklichen Prosses von tarnkappe sehr gut nach vollziehen, den in solch einer Situation wird man gezwungen, sich wieder auch mit sich selbst auseinander zu setzen...und dafür darf man dem Verursacher auch schon mal danken...jedenfalls wenn positive Erkenntnisse das Resultat waren...

Der Umgang mit sich selbst und das Erstellen dieses Buches...schöne Therapie und dafür

Sina

ich kann die Handlungsweise und die Gedanken von Tarnkappe auch sehr gut nachvollziehen.

Jedes Erlebnis, jede Erfahrung, gut wie schlecht wird doch mit ein Teil von mir - dann lieber damit auseinandersetzen, wie sich unbeteiligt zurück lehnen.