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Funkstille - der plötzliche Kontaktabbruch

*******pe3 Frau
463 Beiträge
Okay – back to the roots…

Eine Beziehung – eine wunderschöne. Alles perfekt. Für beide. Alle kleinen Geheimnisse geteilt. Alles passt. Keine Wolke am Himmel… Eitel Sonnenschein – beide glücklich.

Und auf einmal ist einer der beiden weg. Ohne Kommunikation. Einfach so. Weil er grausam, feige, eben einfach ein Arsch ist.

Und das GLAUBT ihr?

staun
@******ppe:

(Noch) Keine Beziehung, im Net kennengelernt, Mails, Telefonate, Geheimnisse und intime Details werden geteilt, vielleicht schon ein oder mehrere Treffen, mit oder ohne Sex, alles wunderschön, perfekt.
Und plötzlich Funkstille, jeder Versuch einer Kontaktaufnahme bleibt ergebnislos ...

Das, liebe tarnkappe, ist leider fast schon Alltag. Wie würdest du dich dabei fühlen? Würdest du da auch fragen "Was habe ICH falsch gemacht?"
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@rueckenwind
Eigene Unzulänglichkeiten, eigene Probleme, eigene Überforderung. Alles Dinge, die ich bei mir auch feststellen kann, wenn ich ehrlich bin. Sie zeigen sich nur an anderer Stelle.


Und genau das ist der Punkt! Diese Dinge äußern sich bei Dir nicht, indem Du jemand anderen einfach fallen lässt weil Du merkst dass das falsch ist.

Jeder kennt doch gerade zum Ende einer Beziehung hin solche Gefühle von Überforderung und Entnervtheit und den Gedanken: "Ok, wie komme ich jetzt aus der Nummer raus ohne dass es eine Katastrophe gibt...?"

Aber diese eigenen Probleme gehören einem nun mal nicht allein, wenn da noch jemand ist, der damit unmittelbar verknüpft ist!

Belastung, Überforderung, alles gut und schön und nachvollziehbar. Aber leider absolut kein Grund dafür, mit jemandem nicht ordentlich Schluss zu machen.

Und zum Thema, Du könntest es Dir nicht vorstellen, vielleicht kurz etwas aus meinem Nähkästchen:

ich war jung und bin der Liebe wegen ins Ausland. Die meiste Zeit von drei Jahren dort gelebt, gearbeitet, eine feste Beziehung geführt. Bestens in die Familie eingeführt, akzeptiert von Schwiegereltern, Verwandten und Freunden. Nur ab und zu mal für wenige Tage nach Deutschland zurück um die eigene Familie zu sehen.

Und nun kommt's: ich komme nach so einem Aufenthalt in Deutschland auf dem Flughafen in xy an (die Beziehung lief zu diesem Zeitpunkt weit über zwei Jahre), rufe ihn an, damit er mich vom Flughafen abholt. Erreiche ihn nicht. Geht nicht ans Telefon. Ich ewig lange auf dem Flughafen gehockt, schließlich entnervt ein Taxi genommen. Komme dort an, wo wir die ganze Zeit über gemeinsam gewohnt und gearbeitet haben und... er ignoriert mich. Schaut einfach durch mich durch. Lässt sich andere Schichten zuteilen damit er mir nicht begegnet, wohnt plötzlich woanders. Lässt sich verleugnen. Keine Chance für mich, auch nur heranzukommen an ihn.

Schließlich nach Wochen haut unser Chef auf den Tisch, duldet mein verheultes Gesicht vor der Kundschaft nicht mehr, zwingt ihn, sich mit mir an einen Tisch zu setzen. Das Gespräch: überflüssig wie nur was. Keine Antworten, er windet sich wie ein Aal, steht dann einfach auf und geht. Auch von Freunden und Familie keine Antworten, nur Schulterzucken.

Ich war selten so verzweifelt wie in dieser Zeit. Ich wollte doch nur wissen was geschehen war! Wir hatten Zukunftspläne gemacht!

Irgendwann später erfuhr ich von irgendwem, der Druck von außen wäre wohl zu groß gewesen, keine "Fremde" zu heiraten.

Damals war ich 22. Letztes Jahr kontaktierte dieser Mann mich über Facebook. Sehr herzlich, sehr überschwenglich. Es täte ihm unglaublich leid, wie er sich damals verhalten hätte, er würde heute noch daran denken und es würde ihn belasten. Er würde mich gern auch persönlich um Verzeihung bitten, ich solle doch mal wieder nach xy kommen.

Nun bin ich nach all der Zeit natürlich nicht mehr verletzt oder verärgert. Und doch habe ich gemerkt, wie sich seine Entschuldigung wie ein Pflaster über eine alte Wunde legte.

Natürlich war auch er damals jung und ganz bestimmt überfordert. Das sagt er heute auch selbst. Aber mal ehrlich: hat das SO sein müssen? Auf diese Weise? Nein, hat es nicht. Ganz sicher nicht. Es hätte nur einfach viel mehr Mut gebraucht, vernünftig Schluss zu machen, als er aufbrachte.
Und auf einmal ist einer der beiden weg. Ohne Kommunikation. Einfach so. Weil er grausam, feige, eben einfach ein Arsch ist.

Und das GLAUBT ihr?

Nein,natürlich nicht.Die Beziehung hat sich möglicherweise nur für einen von beiden gut dargestellt,evtl. hatt der andere schon was neues,war unglücklich,hat etwas getan,das er nicht verraten will,was auch immer.

Was ihn zum Arsch macht ist nicht die Tatsache,daß er ohne Vorankündigung die Beziehung beendet,sondern die Art wie er es tut.
Sollte er anschließend drunter leiden:so what?

Warum sollte es nur seinem Opfer(auf das "Verfahren" bezogen) schlecht gehen?
*******pe3 Frau
463 Beiträge
@doodle
(Noch) Keine Beziehung, im Net kennengelernt, Mails, Telefonate, Geheimnisse und intime Details werden geteilt, vielleicht schon ein oder mehrere Treffen, mit oder ohne Sex, alles wunderschön, perfekt.
Und plötzlich Funkstille, jeder Versuch einer Kontaktaufnahme bleibt ergebnislos ...

Das, liebe tarnkappe, ist leider fast schon Alltag. Wie würdest du dich dabei fühlen? Würdest du da auch fragen "Was habe ICH falsch gemacht?"

*lach*

nein - den würde ich wohl einfach abhaken. Der hat einfach nicht begriffen, dass hinter den schwarzen Pixeln auf dem Monitor ein Mensch steckt. Oder sonstige Defizite, die ICH mir definitiv nicht zum eigenen Problem machen will.

Aber DAS dürfte einen erwachsenen Menschen ja nicht gerade an der Rande des Suizids bringen?
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
seufz

Danke, @*******est.
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Was hast du daraus gelernt, SinasTraum? Oder wird das jetzt zu privat?
*******pe3 Frau
463 Beiträge
Ich klinke mich hier aus. Ich habe mehr dazu nicht beizutragen.

Danke für die schöne Diskussion und allen hier: Good luck! Für sich selbst, für den anderen, für die Beziehung (welche auch immer...)!

LG
tarnkappe
Was hast du daraus gelernt, SinasTraum

Ich bin zwar nicht angesprochen,frage mich aber auch ,was man daraus lernen kann.

Daß es Menschen ohne Rückrat gibt und man dankbar sein muß,daß sie den Selektionsprozess so effektiv gestalten,indem sie ihre Defizite so deutlich offenlegen?
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Schwer zu sagen, @*******wind.

Ich hatte diesen jungen Mann ja sehr geliebt und hatte geglaubt, er würde auch so für mich empfinden.

Ich habe daraus gelernt, dass man jemanden NIE wirklich kennt. Nie hätte ich geglaubt dass er sich mir gegenüber je so verhalten würde.

Ich glaube, ein wenig habe ich meine naive Weltsicht eingebüst damals. Und ich habe gelernt, wie viel Flüssigkeit auch eine kleine Person wie ich mit den Augen produzieren kann.

*g*
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Warum sollte es nur seinem Opfer(auf das "Verfahren" bezogen) schlecht gehen?

Genau das ist der Punkt. Wenn ich mich drauf versteife, dass er der Arsch ist, geht es mir keinen Deut besser. Wenn ich mich frage, was er in mir ausgelöst hat, und wieso ich jetzt so scheiße verzweifelt bin, dass es mein tägliches Leben beeinträchtigt, kann ich vielleicht da rauskommen, ohne seine Nachfolger leiden zu lassen.
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Danke, Sina.
Sowas mit 22 zu erleben, ist auch der Hammer.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*******wind

Wenn ich mich frage, was er in mir ausgelöst hat, und wieso ich jetzt so scheiße verzweifelt bin, dass es mein tägliches Leben beeinträchtigt,

Aber die Frage ist für mein Beispiel doch sehr leicht zu beantworten: er hat in mir unglaublichen Liebeskummer ausgelöst und deswegen war ich scheiße verzweifelt... und ja, das hat vor allem deswegen so lange mein tägliches Leben beeinträchtigt, weil ich immer dachte ICH hätte irgendetwas falsch gemacht. Dabei war er nur einfach ein sehr schwacher Mensch und ich hatte keine Schuld.

So ungefähr würden Dir die meisten Menschen diese Fragen beantworten, die auf diese Weise verlassen wurden.

Und hey, ich glaube so etwas fühlt sich in jedem Alter ätzend an...
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Ja, ein schwieriges Thema, für das jeder seinen eigenen Weg suchen muss. Wäre ja schön, wenn es eine Patentlösung gäbe, aber das Leben ist halt anders.
Genau das ist der Punkt. Wenn ich mich drauf versteife, dass er der Arsch ist, geht es mir keinen Deut besser. Wenn ich mich frage, was er in mir ausgelöst hat, und wieso ich jetzt so scheiße verzweifelt bin, dass es mein tägliches Leben beeinträchtigt, kann ich vielleicht da rauskommen, ohne seine Nachfolger leiden zu lassen.

OK,langsam verstehe ich,worauf Du hinaus willst.
Das wär ja aber gar nicht mein Problem.
Ich bin,wie die meisten schon ziemlich niederträchtig behandelt worden,es ging mir schlecht und ich wußte,daß das irgendwann aufhört.Und es hört normalerweise komplett auf.

Wenn ich in dem Moment jemanden in die Arschlochschublade packe,mache ich das ja nicht ,damit es mir besser geht.
Ich weiß dann einfach,wen ich mir zukünftig vom Hals halten muß.

Wer mich je so behandelt hätte,wie der Ex von Sina das mit ihr gemacht hat,hätte gar keine Chance je wieder mit mir in Kontakt zu treten,wenn er nicht eine Erklärung hat,die irgendwie höhere Gewalt beinhalte
Und hey, ich glaube so etwas fühlt sich in jedem Alter ätzend an...

....evtl. in zunehmendem Alter sogar noch mehr, weil man sich anders auf einen Menschen einlässt und dem Gegenüber auch wesentlich mehr Reife und Umgangsformen zugesteht.

Man spricht über andere Dinge,wie Vertrauen etc.

Bei einem sehr jungen Mann würde ich wohl eher ein Auge zudrücken *zwinker*
Was ich bei dem Thema auch sehr wichtig finde: Wie geht man dann mit den gemachten Erfahrungen um.
Führt es dazu, dass man umso sensibler anderen Menschen gegenüber wird oder gerade das Gegenteil?
Ich rede jetzt noch nicht mal von bewusster Rache, aber unbewusst passiert es vielleicht dann doch, dass man diese Erfahrungen an andere (die es überhaupt nicht "verdient" haben") weitergibt...

Petra
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Tja...

Naja, es ist ja nur ein Beispiel, ähnlich wie das der anderen User, die vorhin von der Freundschaft erzählten, die plötzlich ohne Erklärung beendet wurde.

Diese Fragen, die einen daraufhin quälen, die sind grausam und sie lassen einen sehr lange nicht los.

Nach all der Zeit habe ich genug Abstand, um das verzeihen zu können (und auch genug Lebenserfahrung um zu sagen, dass es mit ihm und mir wohl eh nicht gut gegangen wäre *g*) aber die Schmerzen, die mir die Art und Weise bereitete... an die erinnere ich mich noch gut.

Welch geringer Preis ist da ein wenig Mut zur Ehrlichkeit, sind da ein paar Minuten Gespräch, auch wenn's wirklich Angenehmeres im Leben gibt, wenn man jemandem damit wochen- und monatelange Verzweiflung erspart?

Klar, der Schmerz über die Trennung bleibt natürlich. Aber das ist etwas völlig anderes als das Gefühl, das man hat, wenn man keine Gründe kennt.
Was ich bei dem Thema auch sehr wichtig finde: Wie geht man dann mit den gemachten Erfahrungen um.

Das ist wohl eine Mentalitätsfrage.
Manche werden komplett paranoid,andere,einfach ein wenig skeptischer/kritischer neuen Partnern gegenüber und dann gibt es eben die,die in der Lage sind auch nach dem zehnten Vertrauensbruch wieder grenzenlos zu vertrauen .

Ich glaube es hat nicht immer was damit zu tun,daß neuer Partner für die Sünden der alten "bestraft" werden.

Vielleicht lernt mancher einfach ,was alles zwischen Menschen "möglich" ist und diese Erfahrung hat natürlich Einfluß darauf,wie man die mögliche Verbindlichkeit zwischen Menschen dann beurteilt,selbst wenn es da gar nichts allgemeingültiges zu lernen gibt.
*******pe3 Frau
463 Beiträge
Ein letzter Beitrag noch, weil mir das gerade dazu einfällt...

Ein Cousin von mir (der mit mir aufgewachsen ist - also eher ein "Fast"-Bruder) hat sich mit 31 Jahren aus heiterem Himmel (naja - zumindest für UNS - für IHN wohl eher nicht...) das Leben genommen. Aufgehängt am Klettergerüst eines Kinderspielplatzes.

Er hinterließ Grauen, Trauer, Chaos, Selbstzweifel, Wut, Zorn, Verzweiflung, Schuldgefühle, Schuldzuweisungen... - das ganze Programm der negativen Gefühle...

Ohne Kommunikation. Ohne uns Hilfe zur Bewältigung seiner "Tat" zu geben...

Ich bin mir trotzdem sicher: er hat das nicht getan, um uns zu verletzen oder weil er ein A*** war...

Bin jetzt wirklich wech - das Thema geht mir zu nahe.

LG
tarnkappe
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@******ppe

Selbstverständlich ist Suizid ein extremes Beispiel. Größer kann die Verzweiflung der Zurückgebliebenen kaum sein.

Und natürlich hat dieser Mensch das nicht getan, um Euch mal ordentlich einen beizupulen. Er war am Leben verzweifelt und wusste sich keinen anderen Ausweg.

Ich finde den Vergleich trotzdem sehr schwierig, zumal Menschen mit Suizidabsichten meist pathologisch depressiv sind und man darum an ihr Verhalten grundsätzlich andere Maßstäbe anlegen muss.
Ich bin mir trotzdem sicher: er hat das nicht getan, um uns zu verletzen oder weil er ein A*** war...

Natürlich nicht und für mich hat das nichts mit dem hier geschilderten zu tun.

Es macht schon einen Unterschied,ob es jemandem so schlecht geht,daß er das Leben nicht mehr zu bewältigen glaubt,oder er nur gezielt mich aus seinem Leben entfernt.

Daß jemand der das auf die Art tut,strafen will,hat ja hier niemand behauptet.
Ich denke die Mehrheit hat sich auf fehlendes Rückrat/fehlende Empathie verständigt.

Wie Sina schon beschrieben hat:5 Minuten "Arsch in der Hose" und ein simples Gespräch durchstehen hätten ihr unglaubliche Selbstzweifel und eine Menge Leid erspart.
*******pe3 Frau
463 Beiträge
Größer kann die Verzweiflung der Zurückgebliebenen kaum sein.

Und ich sage: Größer kann die Verzweiflung des "Täters" kaum sein...

MEINE Verzweiflung ist dagegen pillepalle...

*undwech*
Aber hallo, ein Suizid ist ja wohl überhaupt nicht damit vergleichbar, dass sich zum Beispiel die Person, die einen da gerade konsequent missachtet, weiterhin fröhlich hier im JC tummelt!
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@******ppe

Selbstverständlich, das eine schließt das andere ja nicht aus.

Und es macht den Vergleich zum Threadthema noch schwieriger, denn ich glaube kaum, dass Verzweiflung auf Seiten der Verlasser ein Motiv für ihr Verhalten ist.

Nicht Verzweiflung in der Art, die eine Erklärung unmöglich macht.
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