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Funkstille - der plötzliche Kontaktabbruch

*******pe3 Frau
463 Beiträge
...nämlich unsere Bereitschaft in solchen Situationen uns ganz spontan selber als Opfer zu bezeichnen.

Ja. Sehe ich auch so. Und ich finde es eigentlich schrecklich, dass Menschen sich als "Opfer" sehen, fühlen, empfinden. Sind sie doch (in diesem Fall) gar nicht. Was hindert sie daran, zu denken:

• was ein A*** - keinen einzigen Gedanken mehr wert - abhaken.
oder
• er wird schon seine Gründe gehabt haben.
oder
• da habe ICH mich wohl grundlegend getäuscht - aufpassen, dass mir das nicht wieder passiert. Besser hinsehen und hinfühlen.

Statt dessen wird gejammert über das eigene Unglück, an dem man SELBST ja nicht"schuld" ist.

Ist man das nicht? Ist ÜBERHAUPT jemand daran "schuld"? Wie kann ein anderer Mensch am eigenen Glück oder Unglück "Verantwortung" tragen?

Nachdenkliche Grüße
tarnkappe
Ich finde
diese ganzen Gedanken toll die Ihr so habt...auch den gerade genannten von Sinas Traum.

Aber "in echt" ist es doch ganz einfach mal so...bevor ich an den anderen denke, empfinde ich etwas bei mir. Schmerz...der so laut ist, das er alles übertönt. Der mich und mein Denken erstmal lahmlegt.

Wenn ich dann nach einiger Zeit mühsam wieder sortiert bin, dann denke ich über den anderen nach und hab sogar so wohltätige Gedanken wie die von Rückenwind (die mir sehr gut gefallen).

Es mag sein, das man seinen Selbstwert nicht in Frage stellen sollte....aber das ist die Theorie.
Wenn jemand den Kontakt zu mir abbricht, der mir nahe stand, der mir gesagt hat das er mich liebt, mit dem ich nach Morgen geschaut habe...dann kommt eben die Praxis. In welcher Menschen wie ich, die sich vielleicht sowieso nicht nur toll finden, alles und vor allem sich selbst hinterfragen.

Ich weiss nicht, was besser oder schlechter ist...denn diese Verhaltensweisen sind der Teil der Medaille, die vorher wunderbar viel gefühlt und vertraut hat
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
wohltätig?


Nee. Reiner Selbstschutz.
ofinterest11
Vielleicht weil Täter immer spannender sind als Opfer.

Hmmm ... vielleicht auch nicht *skeptisch*

Vielleicht sind die "Funktoten" ja in Wirklichkeit so furchtbar langweilig, dass sie sich auf diese Weise glauben interessant machen zu können?

Vielleicht ist das den "Opfern" auch völlig wurscht und sie wollen sich selbst auch nur interessant machen mit herumjammern?

Vielleicht ist das auch nur eine gute Gelegenheit für die "Opfer" den Spieß umzudrehen und mit der moralischen Keule zurück zu schlagen? *barbar*

Vielleicht sollte man entweder ehrlich miteinander reden oder die Sache einfach vergessen *tel*
Hab mich falsch ausgedrückt...
oder wir sprechen über eine andere Stelle deine Postings.

Ich meine auch, das jeder seine Beweggründe hat usw...wie du es ein paar Seiten vorher beschrieben hast. Nur brauchen diese Gedanken bei mir lange zum Reifen...
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******aum:
Dennoch gibt es eben auch einen Weg, sich in dieser Situation richtig zu verhalten. Und zwar dann, wenn einem klar ist, dass das kleine Bisschen Schamgefühl, das man empfindet, sehr viel weniger wiegt als die wochenlange Verzweiflung, in die man einen Menschen stürzt, der einem mal sehr nah war.

Wenngleich ich selbst in gewisser Weise betroffen war und bin, so bin ich gleichzeitig auch ein Freund von Eigenverantwortung. Auch und gerade was die Verzweiflung angeht.

Erstens bin ich der Meinung, dass oftmals nur wiederholt wird, was in der Vergangenheit passiert ist ("Hallo frühkindliche Erfahrungen."). Zumindest ist das der Schluss, den ich für mich aus meiner zweiten "Wiederholung" (mit derselben Frau) gezogen habe.
Zweitens ermöglicht einem dieses Bewusstsein die Auseinandersetzung mit der Thematik, die meistens auch in anderen Lebensbereichen unbewusst Energie gezogen und in Ketten gelegt hat. (Auch hier spreche ich in erster Linie von meinen Eigenerfahrungen.)
Drittens gibt es genügend professionelle Hilfsangebote, die einem bei der Auf- und Verarbeitung helfen können. (Diese in Anspruch zu nehmen oder gar zu suchen, wenn man der Sorte "Ich verrecke lieber, als dass ich Hilfe annehme und mir meine Minderwertigkeit/Unfähigkeit/Schwäche eingestehe.", ist eine andere Geschichte *lach* )
Viertens kann es hilfreich sein sich bewusst für (oder gegen) Verzweiflung zu entscheiden. Oder überhaupt.

As said before, möchte ich damit keineswegs derartiges Verhalten gutheißen oder legitimieren. Die Frau, mit der ich das Muster gespielt habe, würde ich an manchen Tagen am liebsten in der Luft zerreißen und zu Boden schmettern. Gleichzeitig ist mir diese Option nicht gegeben beziehungsweise habe ich mich entschieden sie nicht zu benutzen.

Gerade derartige Ohnmachts- und Hilflosigkeits(-wieder-)erfahrungen bieten unheimlich viel Entwicklungspotential. Zweifelsohne zu einem immens hohen Preis, einer, bei dem man zeitweise vielleicht sogar das Gefühl hat ihn gar nicht zahlen zu können, aber... das Geschehene zu ändern ist unmöglich. Der Umgang damit steht auf einem anderen Papier.

Und so "wenig geil" es sich auch anfühlt, ist das Erleben von Verzweiflung gleichzeitig eine hochspannende Sache. Die Reaktionen des Körpers, Selbstgeißelungs- und Selbstzerstörungstendenzen etc. pp. (Wobei es dafür schon ordentlich das "Urvertrauen" zerficken muss und - je nach traumaauslösender/-triggernder Handlung - anzunehmen ist, dass dafür eine entsprechende Sollbruchstelle vorhanden ist.)
*******pe3 Frau
463 Beiträge
Liebe neverenough,

In welcher Menschen wie ich, die sich vielleicht sowieso nicht nur toll finden, alles und vor allem sich selbst hinterfragen.

Ich weiss nicht, was besser oder schlechter ist...denn diese Verhaltensweisen sind der Teil der Medaille, die vorher wunderbar viel gefühlt und vertraut hat

Ja! Ja! Jaaaa!

Und genau DAS ist die Chance dabei! Sich selbst zu hinterfragen! Zu WACHSEN daran. Und weiter und wieder FÜHLEN und VERTRAUEN zu können - OBWOHL man schon mal "aufs Maul" gefallen IST! Die "Heilung" nicht vom ANDEREN zu erwarten - sondern sie SELBST zu schaffen.

Denn "heilen" können wir die defizitär erfüllen Bedürfnisse aus der Kindheit (die wir wahrscheinlich alle mehr oder weniger haben) doch nur SELBST.

GLG
tarnkappe
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*******ough

Es mag zunächst eine Theorie sein und man mag zunächst das Gefühl haben, man sei dem Schmerz ganz ausgeliefert.

Allerdings ist eine gute Lehre aus solchen Episoden auch die, künftig darauf zu achten, sich distanzieren zu können und unterscheiden zu lernen zwischen eigenen Fehlern und denen anderer.

Sicher ist man zunächst Opfer, denn man ist ja passiv. Man wird verlassen, das passiert einem und man hat keinen Einfluss arauf.

Worauf man aber Einluss hat, ist, wie weit man sich in diese Opferrolle hineinbegibt. Ob man es zulässt, dass man aufgrund eines Fehlverhalten anderer seine eigene Wertigkeit in Frage stellt.

DAS sollte in meinen Augen nicht passieren, denn es ist nicht angebracht.


@********nder Dies auch zum Thema Eigenverantwortung
:-))
angebracht...was für ein denkwürdiges Wort in Bezug auf Gefühle, deren Natur es doch ist unvernünftig zu sein.

Wie schon auf den ersten Seiten erwähnt...hab ich aus meiner Funkstille-Erfahrung wahnsinnig viel gelernt...über mich.
Ich bin diesem Menschen inzwischen sehr dankbar für diese "Grenzerfahrung".

Über den Tipp in Bezug auf "Distanziertheit" setze ich mich konsequent und ganz bewusst immer wieder hinweg...denn ich mag weder Autofahren noch die Liebe mit angezogener Handbremse *g*

Ich will fühlen und das viel...auch wenn ich hinter am Boden liege und mir mal wieder einen Zacken aus der Krone gebrochen hat. Ich hatte dafür vorher was undistanziertes, unvernünftiges Tiefes voller Gefühl.
"Sag mal, was ist denn mit dir los? Warum gehst du so gekrümmt?"
"Ich bin wütend und traurig! Sie(Er) hat mich ganz plötzlich voll in den Bauch getreten"
"Na komm, sie(er) wird ihre Gründe haben. Und ganz schuldlos bist du auch nicht."
" *gr3* *barbar* "

Wundert jemand die letzte Zeile des Dialogs?
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Sagen wir mal so, McDoodle: Wenn zur zweiten Zeile noch ein unterschwelliges trotziges "Ich hab überhaupt nichts gemacht" dazu gedacht wird, wundert mich überhaupt nichts.

Kindergarten.
Vielleicht ist das den "Opfern" auch völlig wurscht und sie wollen sich selbst auch nur interessant machen mit herumjammern?

"Opfer und Täter" war,soweit es mich angeht ,eine Einteilung basierend auf den Möglichkeiten zu agieren.Der Täter ist nunmal der,der die Situation steuert.

Weder jammern alle "Opfer",noch verweigern sie sich notwendigerweise der Selbstreflexion.
Das ist eine ganz andere Baustelle und hat eher mit der Tatsache der Trennung an sich zu tun.

Trotzdem muß man nicht für jedes Verhalten Verständnis zeigen.Schon gar nicht,wenn mein Verständnis niemandem nützt.
Wenn mich jemand bestielt,wir er auch seine Gründe haben.

Für alles gibt es Gründe.Nicht alle Gründe müssen aber respektiert oder auch nur toleriert werden.
Diesmal, @*******wind, muss ich dir widersprechen. Trauer, Wut, Opfergefühl und manchmal überzogene Anschuldigungen sind kein >>Kindergarten<< sondern absolut notwendige Phasen, durch die jeder Mensch gehen muss, um (seelisch) gesund zu bleiben.
Diese Phasen sind nicht zeitlich begrenzt, sie können jederzeit wieder aufbrechen!
Immer daran denken. *zwinker*
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Mir geht es nicht um die Trauer und die Wut, sondern um das "ganz plötzlich". Und das unterschwellige "ich hab gar nichts gemacht!"
sondern um das "ganz plötzlich". Und das unterschwellige "ich hab gar nichts gemacht!"

Weil's leider ein "tolles" Beispiel ist:

Was hatte Sina "gemacht",außer eine Fremde zu sein,die der Familie nicht paßte?
Die Universalweisheit"dazu gehören immer zwei" stimmt eben nicht immer.

Prinzipiell glaube ich aber ,daß hier immer noch Trennungsschmerz verwechselt wird mit der berechtigten Wertung des Ablaufes der Trennung.

Und dieser Ablauf hat nach meiner Einschätzung öfter was mit der charakterlichen Eignung eines einzelnen zu tun.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ neverenough
Schmerz...der so laut ist, das er alles übertönt. Der mich und mein Denken erstmal lahmlegt.

was für ein denkwürdiges Wort in Bezug auf Gefühle, deren Natur es doch ist unvernünftig zu sein

Kann ich alles nachvollziehen und nachempfinden. Und dennoch sind es letzten Endes "nur" Gefühle: sie kommen und sie gehen. So wertvoll und kostbar es ist, Gefühle intensiv empfinden zu können, so selbstschädigend kann es manchmal auch sein, sich ihnen immer und überall total auszuliefern. Und es hindert uns oft genug daran, das Richtige zu tun und Wichtiges für uns selbst zu lernen.

Es gibt Situationen, da ist es mehr als wünschenswert, sich seinen Gefühlen hingeben zu können. Und es gibt Situationen - sicher auch in Deinem Leben -, da wäre es sogar überhaupt nicht angebracht, seinen Gefühlen völlig ausgeliefert zu sein.

Wir erwarten ja auch z. B. von einem Gegenüber, der gerade so richtig zornig ist oder gar Hass auf uns empfindet, dass er das nicht skrupellos an uns auslebt. Empfinden darf er es ja, aber er möge diesen Gefühlen doch bitte nicht so sehr ausgeliefert sein, dass er womöglich ... na, Du weißt sicher, was ich meine.

Und was den Schmerz betrifft: Wir alle wissen, wie unnötig wir unseren Schmerz manchmal auch "füttern", ihn "hegen und pflegen", uns also irgendwie auch in unserem eigenen Schmerz "suhlen" ... Dieser Schmerz darf sein, es tut ja auch wirklich verdammt weh - aber ihm völlig ausgeliefert zu sein (sich ihm "zur Verfügung zu stellen", damit er mit uns machen kann, was er will), kann manchmal auch ein Weg sein, über den sich trefflich streiten lässt ...

(Der Antaghar)
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Prinzipiell glaube ich aber ,daß hier immer noch Trennungsschmerz verwechselt wird mit der berechtigten Wertung des Ablaufes der Trennung.

Und dieser Ablauf hat nach meiner Einschätzung öfter was mit der charakterlichen Eignung eines einzelnen zu tun.


Schwierig, das zu unterscheiden. Denn ich glaube wirklich, jede Trennung hat einen Vorlauf. Und so weh es tut und so bescheuert ein solches Gehen ohne jede Aussprache ist: Sich nochmal zu überlegen, ob wirklich dieser "Charakterzug" des Partners vorher NIE, wirklich NIE aufgetaucht ist, hilft enorm weiter. Manchmal kann man dann nämlich erkennen, dass gewisse Anzeichen da waren, die man aber nicht wahrhaben wollte. Und wenn man das erkannt hat, kann man sich die Frage stellen, wieso man es nicht wahrhaben wollte, wieso man überhaupt bei dem Menschen geblieben ist, wieso man sich auf ihn eingelassen hat - und seine eigenen Beweggründe hinterfragen.

Vielleicht ist das nur in meinem Fall so.

Aber da gibt es den schlauen Spruch: "Verstehen kann man sein Leben nur rückwärts, aber leben muss man es vorwärts".
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*******ough

Ich muss dem Antaghar beipflichten.

Es gibt Situationen, da ist es gut und wünschenswert, sich seinen Gefühlen ganz hinzugeben und sie auszukosten. Und das können durchaus auch einmal schlechte Gefühle sein. Kummer, Sehnsucht, Leid, Schmerz über Verlust... Sie zu spüren gehört ebenso zu einem emotionalen Leben dazu wie das leidenschaftliche Erleben von Liebe, Freude und Leidenschaft.

Meine Einstellung hat darum auch nichts damit zu tun, "mit angezogener Handbremse" zu fühlen. Glaub mir, das ist absolut nicht meine Art. *g*

Im Laufe der Jahre und mit zunehmender Erfahrung habe ich allerdings trotz aller gefühlsbetonter Art ein paar Überlebensregeln gelernt und dazu gehört eben auch, mir das schlechte Verhalten anderer Menschen nicht selbst zuzuziehen. Es gibt Menschen, die können mit Ehrlichkeit, Respekt und Fairplay nicht viel anfangen. Das ist leider so. Die haben von diesen Begriffen schon mal etwas gehört, sie sind ihnen aber zu unbequem und ihre eigene Bequemlichkeit stellen sie nun einmal über alle anderen Belange.

Von so jemandem muss ich mich doch nicht verletzen oder entwerten lassen über ein Maß hinaus, das nachvollziehbar ist? Damit meine ich: verlassen zu werden tut eh schon weh und damit klar zu kommen ist anstrengend und braucht Zeit. Aber ich muss mir doch über diese Verletzung hinaus nicht auch noch von einem ignoranten Menschen einreden lassen, ich sei in irgendeiner Weise selbst Schuld daran, dass er sich so aufführt. Denn das bin ich nicht.

Jeder von uns hat in jedem Moment die Wahl, sich gut oder schlecht zu verhalten. Und wenn jemand sich auf diese deutliche Weise für schlechtes Verhalten entscheidet, dann wertet das IHN ab und nicht mich.

Sich nicht wie selbstverständlich mitschuldig zu fühlen wenn ein anderer Mensch seinen schlechten Charakter beweist, mag etwas Übung kosten, aber ich halte es für wichtig, dass man es lernt. Man sollte es selbst in der Hand haben, zu entscheiden, wem man so viel Macht über sich selbst geben möchte und wem nicht.
Sich nochmal zu überlegen, ob wirklich dieser "Charakterzug" des Partners vorher NIE, wirklich NIE aufgetaucht ist, hilft enorm weiter. Manchmal kann man dann nämlich erkennen, dass gewisse Anzeichen da waren, die man aber nicht wahrhaben wollte

Das gilt ja nicht nur für den heimlichen Abgang sondern im Grunde für alles,was zu einer Trennung führt.

Die Antwort ist aber einfacher,als es scheint:

Man hat womöglich "Defizite" beim Partner erkannt,aber eben zu einem Zeitpunkt als die Beziehung einem noch mehr gegeben hat,als diese Defizite hätten kaputt machen können.Wer ist schon ohne Fehler?

Das war dann eine Entscheidung,zu der man auch nachher noch stehen kann.
Irgendwann werden die Dinge schwieriger,vielleicht sinkt die eigene Toleranzschwelle auch oder der Partner hat erkannt,daß im auch im negativen Freiräume gewährt werden und beginnt diese solange auszubauen,bis er eine Grenze überschritten hat,die beim Partner das Bild verändern,das der von ihm hat.

Das ist ja aber alles am Thema vorbei.

Es geht hier um etwas viel einfacheres: Leute,die nicht den Arsch in der Hose haben ,zu sagen,daß sie keinen Kontakt mehr wollen,weil sie nicht gelernt haben ,unangenehme Situationen auszuhalten .
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Dazu kommt dass kein Mensch ohne "Defizite" ist. Etwas anderes anzunehmen wäre dann doch sehr unrealistisch.

Wenn man aber liebt und vertraut, dann ist es nachvollziehbar, dass man nicht auf die Idee kommt, derjenige könnte einen in dieser speziellen Situation so behandeln.

Mit jemandem, dem ich das von Anfang an sofort zutrauen würde, würde ich keine Beziehung führen.
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Seufz. Das "Mitschuld-einreden-lassen" ist meilenweit entfernt von dem, was ich meine.
Ganz schlimm
finde ich im thematisierten Zusammenhang allerdings dann solche Frauen oder Männer, welche in ihrem abgrundtiefen Seelenschmerz und Verletztheitsgefühl nach einem wortlosen <verabschiedet werden> der hier beschriebenen Form, jahrelang (lebenslang?) ein negativ-schiefes Bild vom anderen Geschlecht durch ihr weiteres Leben tragen.
*snief*

Diese <Alle Männer sind Schweine/Frauen sind schlecht> Fraktion und eher unangenehme Sorte Mensch, unfähig des problemlosen Vergessens und sich wie ein verwundetets Tier weiter dahinschleppend, kann nämlich außerordentlich nervtötend sein!
*umpf*

Nur weil man mal an ein charakterliches Voll-Arschloch geraten ist, müssen nicht alle anderen Menschen schlecht und böse sein.
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
@sinasTraum
@***ta

Dann sag mir doch mal ganz konkret, inwieweit man selbst dafür verantwortlich ist, wortlos verlassen zu werden.

So formuliert, kann ich diese Frage natürlich nicht beantworten. Dazu ist sie viel zu individuell.

Im Forum geht es ja darum, wie ich darauf reagiere, und nicht darum, wie es zu der Situation kommt.

Bei der Reaktion auf den Kontaktabbruch greift dann die Eigenverantwortung. Hardliner in der Psychologie sagen sogar:

Jeder Mensch ist für jede Art seiner Gefühle selbstverantwortlich.

Denn du hast die Wahl. Du kannst sauer sein, oder auch nicht. Du kannst das Verhalten des anderen respektieren, oder eben auch nicht. Menschen, die es lieben eine Opferhaltung einzunehmen (bitte nicht wieder in die Ketten gehen! Niemand ist persönich gemeint. Es ist nur ein Erklärungsansatz!!!), tun sich natürlich sehr schwer damit. Weil der andere ist ja der Arsch. Der benimmt sich ja unmöglich. In dieser Haltung ist man viel zu sehr mit den eigenen Gefühlen beschäftigt, um für sich konstruktiv an Alternativen zu arbeiten.

Ich habe ein paar Alternativen aufgezeigt, und manche meinen dann gleich über mich herfallen zu müssen, weil es für mich eine persönliche Schwäche bedeutet, nicht aus seiner Opferhaltung rauszukommen. Auch ich persönlich fühle mich schwach, wenn ich mich so stark vom Verhalten eines anderen Menschen abhängig mache. Denn nichts anderes ist das. Man steckt dann drin in dieser Hilflosigkeit, die einen so lähmt.

Für mich ist es eben ein Ausweg, einen anderen Weg zu versuchen. Das ist der Weg der Akzeptanz. Ich versuche mir diese Akzeptanz zu erarbeiten, auch wenn es mir schwerfällt.

Ich respektiere den Wunsch des anderen NICHT zu reden. Ob er ein Arsch ist oder nicht; von dieser Art abhängigmachender Bewertung, versuche ich mich zu lösen.

Nicht mehr und nicht weniger.
Lieber Anthagar, liebe Sina
danke für eure Kommentare und Hilfestellungen. Viele sind wertvoll davon.

Es gibt Situationen, da ist es mehr als wünschenswert, sich seinen Gefühlen hingeben zu können. Und es gibt Situationen - sicher auch in Deinem Leben -, da wäre es sogar überhaupt nicht angebracht, seinen Gefühlen völlig ausgeliefert zu sein.

Mein Alleinerziehenden-Leben mit Arbeit und einem Nebenjob (auch noch in der Gastronomie wo Keep-Smilig gilt) bietet leider so gut wie keinen Raum, Gefühle auszuleben bzw. sich diesen auszuliefern...:-)
natürlich auch aus Rücksicht auf meine Kinder, die letztendlich mit "Erwachsenenthemen" nichts zu tun haben... funktioniere ich.

Egal ob positiv, so wie jetzt verliebt oder negativ...frisch in die Funkstille geschickt...passieren die meisten Berg- und Talfahrten emotional in mir.
Und so ist es wohl bei den meisten...

Ich hab durch die Funkstille Erfahrung eins gelernt, was auch sicherlich von euch gemeint ist. Zu hinterfragen, wieviel Macht ich einem Menschen in meinem Leben geben möchte...wieviel dem Gefühl.
Ich hab mein eigenes Leben hinterfragt und es lieben gelernt, so das "verlassen werden" den absoluten Angstfaktor verloren hat...ich insgesamt erwartungsfreier an Beziehungen oder Freundschaften herangehe. Es geht mir gut damit.

Die Opferrolle...ob man schnell oder nicht schnell in diese hineinfällt...auch wenn es von manchen hier wie eine Ausrede interpretiert wird. Ich denke je nach dem eigenen Hintergrund ist das nicht immer steuerbar. Ich war schon als Kind das was man Opfer nennt, von Missbrauch und Gewalt...und gäbe es einen Knopf, den ich drücken könnte dann würde ich es tun, um diesen Kontrollverlustgefühlen sehr oft weniger Raum zu geben.
Es gibt Therapien, es gibt Stellen die helfen, es gibt Bücher, es gibt viele kluge und lebenserfahrene Menschen wie euch...von denen ich hier lerne. Was alles wirklich gut und in gewisser Weise heilt..aber so ein Kontaktabbruch, den können Menschen wie ich nicht rational betrachten. Da laufen erstmal Filme ab, die nicht zu stoppen sind...und erst sehr viel später sind Gedanken und Raum da, um es verarbeiten zu können.
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
@ Neverenough: Vielleicht ist es tröstlich für dich, dass du den Mechanismus jetzt kennst und "geknackt" hast? Du weißt, warum es dir so geht, und kannst dementsprechend liebevoller und gelassener mit dir umgehen, wenn es wieder so weit ist? Mit DIR, wohlgemerkt. Und mit deinen Gefühlen.

Das ist übrigens genau der Effekt, den ich beim "Was lernen wir daraus" sehe. Und der wichtig ist. Für einen selbst.
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