Funkstille - der plötzliche Kontaktabbruch

Ein wenig härter schadet manchmal gar nicht, die Welt ist auch härter und egoistischer geworden.Der letzte Satzt im letzten Gedicht von Erich Fried auf meinem Profil zeigt es sehr schön auf, man darf es nur nie vergessen.

Drei Wünsche

Ich wollte manchmal
ich wäre so erfahren, wie ich alt bin
oder auch nur
so klug, wie ich erfahren bin
oder wenigstens
so glücklich, wie ich klug bin
aber ich glaube
ich bin zu dumm dazu

Erich Fried



Aus dem Grund mag ich auch die Vergleiche mit Beziehung X Y gar nicht, denn jeder Mensch hat das Recht auf freie unvoreingenommene Begegnungen.

die diese Funkstille in mir erzeugt hat, ist übrigens eine richtige gute selbstreflektierte Zeit geworden...als es erst mal gesackt war :-)))

Niemand hat permanent Lust, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, und solche Erfahrungen werfen einen ziemlich brutal auf sich zurück.
Dadurch das alles offen war, gab es viel Raum, mein eigenes Verhalten zu beurteilen, zu analysieren. Denn es gab ja "komische" Gefühle und kliene Unstimmigkeiten , über die ich aber gerne mit meiner rosaroten Brille hinweg gesehen habe. Zu schauen, was ich vielleicht in der Zukunft besser macher kann. Über mich und meinen Weg generell nachzudenken und an mir zu arbeiten.

Wie immer muss ich eigentlich "DANKE" sagen zu einem Menschen der mich verletzt hat...denn scheinbar wachse zumindest ich nur an so beschissenen Situationen und nicht, wenn alles rosot und fluffig ist

Auch das schlimmste Ereignis hat etwas gutes - wenn du daran wächst!!

Ich kenne das durchaus auch, dass sich jemand kommentarlos aus meinem Leben verabschiedet.
Auch ich hab mir zig Gedanken gemacht, wer wie was wieso weshalb warum...
Das dollste Kopfkino.

Nur was bringt es?

Man wird den anderen nicht ändern, nicht Höflichkeit erziehen, nicht bestrafen können (oder welche anderen Wünsche man auch haben mag).

Man kann in so einer Situation nur auf sich sehen. Hin-sehen, reflektieren annehmen und weitergehen.

Manchmal stellt einen das Leben vor Situationen, die einen hilflos machen. Klar kann ich im Kopf dann tausende "Was wäre wenns" generieren, nach Superman rufen, wütend mit den Füßen treten.

Wems gut tut - der soll das machen.

Ich hab für mich festgestellt, dass ich damit Energie vergeude. Schlaflose Nächte habe, mein Selbstwert leidet (was denkt der nur von mir liegt es an mit was hab ich...). Mir bringt das nichts.

Also lass ich es. Annehmen ist keine Entschuldigung für irgendjemand anderen. Ich bin nicht auf der Welt um andere -Erwachsene- zu erziehen. Ich leb mein Leben. Und das vorwärts.

lg su

...aha, diese Aussage stimmt mich nachdenklich. Als mir das passiert ist, waren die letzten Worte des Mannes,dass er mich liebt,danach gegang für mich eine Zeit des Grauens,denn wochenlang ahnte ich nichts, hatte null Ahnung, dass es ihm gut geht und nicht die leiseste Ahnung, dass ich ihn nie wieder sehen und hören würde.....kein Rumgeeiere, kein Streit, kein Konflikt.

Die Gründe inetressierten mich nicht aber selbstverständlich ergibt sich aus Worten die Verpflichtung mal kurz ne Info zu geben, dass man sich nicht mehr meldet,denn DARUM geht es hier, nicht um die Gründe, weshalb jemand aus einer ohnehin nicht mehr funktionierenden Beziehung ausbricht.

Dass Schluß ist, wenn Schluß ist, ja, das ist klar und auch,dass es dann keinen Kontakt mehr gibt aber darum geht es bei diesem Thema nicht.

Es ist der wortlose Kontaktabbruch, der ohne jegliche Ankündigung aus heiterm Himmel kommt.Wo man erst nach langer Zeit überhaupt mal kapiert, dass es ein Kontaktabbruch ist.

In meiner Fanilie gab es derlei Abbrüche nicht und auch in meinem Freundeskreis geht man nicht so miteinander um.Daher kann ich diesbezüglich nicht auf eine geübte Karriere zurück schauen, wie ich dann so inzwischen damit umgehe.

Lg und ein schönes Weekend @**l

Danke, diese Sichtweise ist eine Überlegung wert und das nicht nur beim Verlassen werden.
Man würde tatsächlich nicht soviel Lebenszeit und -qualität verschwenden, wenn man Unabänderliches eher akzeptieren und annehmen könnte.

Ja, eine wirklich sehr vernünftige Sichtweise. Und wenn es einem gelingt diese auch in die Realität umzusetzen, dann ist das zu beneiden/bewundern.

Aber wie so vieles im Leben, ist das leichter gesagt als getan...

Petra

Naja, dass Erziehungsversuche fruchten würden, darf bezeifelt werden.


@****ing:
Nach Gründen zu fragen, ist sowieso sinnlos. Entweder man kennt sie schon oder man wird sie nie erfahren, bzw. verstehen.
Ich habe mir auch argumentieren oder diskutieren völlig abgewöhnt. Wenn jemand sagt "Ich will das so!", dann nehme ich das hin. Bin ich Mann oder Memme?
Stinkig werde ich nur, wenn jemand überhaupt nichts mehr sagt.

Mir entspricht das so gar nicht, ich muss IMMER das Warum kennen, sonst fällt es mir so verdammt schwer abzuschließen.

Da wäre mir jede ehrliche Begründung lieber, auch wenn es heftigst ans Eingemachte geht, wie gar keine.

Aber ich bin dabei zu lernen, dass eben nicht alle Menschen diese Eigenschaft haben und das ich akzeptieren muss, wenn jemand das nicht möchte. Gut finde ich es nach wie vor nicht.

Dabei ist die Sichtweise von Sucuaran sehr hilfreich ..

Wie eine schlaue Frau mal zu mir sagte:

"Keine Begründungen oder Entschuldigungen, das ist sowieso nie die Wahrheit."

Sie meinte damit nicht, dass es immer oder auch nur oft bewusste Lügen sind!

Kann schon sein, aber es entspricht eben überhaupt nicht mir, die immer noch gerne alles bis ins Detail analysiert .. einfach annehmen musste ich hart lernen.

ich habe noch nie eine Beschimpfung oder ähnliches erfahren, wenn ich auf eine Mail geantwortet habe und ich beantworte jede Mail. Einen Einzeiler in die Tasten zu kloppen dauert eine minimale Zeit und für mich halte ich es in der virtuellen Welt genauso,wie im realen Leben...

Respekt und Achtung vor meinem Gegenüber,da vergebe ich mir nichts

Ich halte nichts von "müssen". Die in meinen Augen treffendere Frage lautet in dem Zusammenhang: "Wie gelingt es mir weiter mich darüber aufzuregen, ohne mich nachhaltig in meiner Lebensführung beeinträchtigen zu lassen?."

Ich für meinen Teil nehme mir durchaus das Recht raus jemandem das Zeit meines Lebens vorzuhalten. Dass ich es gerade aufgrund dessen (irgendwann) nicht mehr brauche... nun ja, selbst wenn.

Mir ist es ja auch schon passiert. In dem Moment, als mein Vater starb, wurde ich auf genau die Art und Weise von meiner Ex verlassen.

Meine Sicht auf die Frauenwelt war danach lange Zeit ziemlich erschüttert.

Verstehen? Nicht möglich. Psychosomatische Folgen dank zweier Verluste auf einmal? Vorhanden (gewesen).

http://37grad.zdf.de/ZDFde/inhalt/13/0,1872,8504909,00.html

Kann es sein, dass sich hier unterschiedliche Thematiken vermischen? Kontaktabbruch und Kontaktabbruch nach einer Beziehung ...
War nicht o.g. Text eher passend zum eigentlichen Anfangsthread.

Dann müßte ich mich ggf. dazu bekennen, auch durchaus Kontakte abgebrochen zu haben - ohne ein Wort (weder dass es so ist, noch warum) und aus Selbstschutz. Letztlich dürfte es dem Gegenüber aber auch egal gewesen sein, so wie der Kontakt vorher abgelaufen ist (Familie sollte doch einen gewissen Zusammenhalt haben, dachte ich immer).

wenn eine wie auch immer geartete Beziehung (Eltern-Kind, Mann-Frau, Geschwister, Freund-Freundin) nichts gutes mehr bringt, vielleicht nie gebracht hat, und Erfahrungen einen gelehrt haben, dass sich daran nichts ändern wird, dann ist es manchmal besser, abzutauchen, alle Wurzeln zu kappen. Das ist manchmal überlebensnotwendig!

Also ich sach's mal so: Ich kenne den totalen Abbruch, ich kenne den Hintertürchen offen haltenden Rückzug, ich kenne den Rückzug mit der Ich-bin-nicht-der-Richtige-für-dich-Begründung und ich kenne die Rin-inne-Kartoffeln-und-raus-ausse-Kartoffeln-Nummer.

Am leichtesten bin ich drüber weg gekommen mit dem totalen Abbruch, denn da folgte auf den Schmerz und auf die Verwirrung dann sehr schnell die schlichte Wut und daraus dann das Wissen, dass der Typ mich nicht verdient hatte.

Das soll nicht heißen, dass ich den totalen Abbruch ohne ein Wort bevorzugen würde ... aber diesen einen Mann habe ich am schnellsten vergessen können. Denn ob wortlos oder wortreich ... gehen will er doch so oder so. Und Reisende soll man nicht aufhalten.

Im Laufe der Zeit habe ich selbst den Eindruck durch persönliche Erfahrungen abbekommen, dass Leute - ob Männer oder Frauen - den Kontakt manchmal willkürlich oder überraschend abbrechen, um etwas - und insbesondere, die Details dazu- zu verdrängen, und - wenn möglich - teils zu vergessen.

Daraus resultiert dann in späteren Jahren vielleicht die Verwunderung, dass " die Zeit so schnell gelaufen ist ". Nicht jede(r) sieht sich in der Lage an (beinahe) all die kleinen Einzelheiten der Unternehmungen und Erlebnisse von mehreren Ex-Beziehungen sich zu erinnern. Oft weil der Ausgang schmerzt, aber manchmal auch, weil die individuelle Gedächtnis - Kapazität schlicht nicht reicht.

Tatsächlich, ein interessantes Thema hier.

Leute die einer Weglauftendenz unterliegen lässt man am besten ziehen..
Man macht sich völlig fertig wenn man da ewig nachtrauert.
ich sehe es genauso wie @*******e133
derjenige war es dann nicht wert, dass man noch (mehr) Gefühle investiert.

und ich war beide Male echt sprach- und ratlos, da sie aus dem Nichts und ohne Vorwarnung kamen. Gestern noch alles tacko, verabredet etc....und ab dem nächsten Tag nie wieder etwas von den Typen gehört.

Fand ich ziemlich respektlos und feige. Nach dem Schock blieb Wut.

Ich bin jemand, der selber sehr ehrlich und knochenhart formulieren kann. Ich hätte mir daher gewünscht, dass die beiden genug Testikel in der Hose gehabt hätten, um mir einfach geradeheraus Adieu zu sagen.
Wäre kein Problem gewesen.

Aber das...!

Für dich wäre es kein Problem gewesen, aber vielleicht hatten die Schiss gehabt, weil sie wussten, dass sie dir im Falle einer Diskussion unterlegen gewesen wären? Es gibt immer Menschen, die dieser Konfliktsituation aus dem Weg gehen wollen. Dass sie damit mehr Schwäche zeigen, als sie wollen, ist ihnen meistens gar nicht bewusst.

Natürlich, genau das ist der Grund, wahrscheinlich in Kombination mit einem gewissen Null-Bock-auf-Streß-Gen. Aber diese Gewissheit machte es damals für mich nicht leichter, mit meiner Wut umzugehen.

Einer der beiden hatte sogar noch den Mut, sich nach ein paar Monaten zu melden, sich lapidar zu entschuldigen und zu denken, es könne jetzt weiter gehen.

Was in solchen Köpfen bloß los ist???

Durch einen urplötzlichen und völlig kommentarlosen Kontakt-Tod entsorgt zu werden, entwertet den Abhauenden für mich letztlich auf ein zu bemitleidendes und charakterloses Nichts!

Fern jeder persönlichen Größe, stillos-feige und als Mensch total verzichtbar.

Gute Reise, und tschüß...

Bin selbst auf verbaler Ebene gnadenlos eloquent, wenn ich es nur sein möchte. Ich kann dann trotzdem die Mädels, die gar nicht so viele Worte verschwenden würden, um "Aus, Schluss, Vorbei" zu schreien, doch schon sehr gut verstehen, denke ich. Die haben einfach keine Lust mehr ! Und so wie Sunshine auch noch sagt, ich hätte diese Verhältinisse mir doch gar nicht verdient. So einfach ist das.

Ich bin selbst immer doch sehr darum bemüht, dass ich verlassen werde, und nicht jemanden verlasse. Ich weiss auch die andere Person zur Einsicht zu bewegen, dass sie mich eher verlassen sollte. Aber ich kann das alles doch nur deswegen, weil ich eben dieses "Kriseln" und "Zappeln"zum Schluss genüsslich finde. Natürlich ist es mir schon klar, dass es nicht jede(r) so sieht. Eigentlich kaum jemand.