kein lebensplan...
ich bezweifele ernsthaft, dass momento nicht in der lage sein sollte, eine umfangreiche liste mit dingen aufzustellen, die ein ü40 als single noch alles anstellen kann. die eigene perspektive im hinterkopf frage ich mich, woran es dann bei der umsetzung scheitert?
da ich selbst auf der suche nach antworten bin, sind die folgenden zeilen als anregung für viele ernsthafte kreative beiträge gedacht, die möglichst vielen in ähnlicher situation weiterhelfen sollen.
ich gehe davon aus, dass es eine frage des sinnes ist, die partnerschaften in dem alter einnehmen sollen. bis zur lebensmitte wurden wir durch erziehung und unsere umwelt auf einen standardisierten lebensplan vorgeprägt, in dem auch die rolle eines partners festgelegt wurde. pubertät: zweck: erste erfahrungen im intimen umgang mit anderen. teenager/twen: austesten verschiedener partner in bezug auf tauglichkeit für ehe. twen/30ies: gemeinsame bewältigung der familie. haben fast alle so gemacht und den vorgegebenen sinn dieser rollen einfach akzeptiert. doch dann: single mit mitte 40! es fehlen uns die vorbilder!!! es fehlt uns ein vorgegebener lebensplan, da wir noch aus einer generation stammen, wo gleichbetroffene eine kaum wahrgnommene minderheit darstellte. man hat uns für diesen lebensabschnitt kein konzept vorgelebt und denentprechend auch keinen sinn für eine darin beginnende partnerschaft vorgegeben.
das gemeinsame schaffen einer basis für und die gründung einer familie, hauskauf oder -bau, kinder waren noch eine große aufgaben, die sich parterschaftlich einfach besser bewältigen ließen.
angesichts unserer heutigen situation stellt sich die frage, welchen zweck ein partner noch erfüllen soll. egal ob nun vollendet oder an der aufgabe gescheitert - altersbedingt fällt eine wiederholung irgendwann einfach aus.
für die wahl eines neuen partners stellt sich dann die frage, welchen zweck er eigentlich erfüllen soll? oder anders herum formuliert: welche aufgaben kann denn tatsächlich nur ein partner erfüllen? ein für unsere altersgruppe typisches phänomen ist, dass wir zwar immer anspruchsvoller werden, uns aber gar nicht darüber im klaren sind, welchen zielen diese ansprüche eigentlich genügen sollen. wenn ich nur jemanden brauche, damit ich wenige stunden zu hause nicht allein verbringen muss und zu bequem dafür bin, mir hierfür regelmäßig gäste einzuladen, erscheint eine wohngemeinschaft als lösung des problems doch eigentlich schon völlig ausreichend.
wie sind zwar älter und eigensinniger geworden, jedoch gleichzeitig auch in vielerlei hinsicht reicher und unabhängiger. das macht die beantwortung der frage nach den eigentlichen zielen, die man mit einer partnerschaft eigentlich verfolgt, jedoch nur noch komplizierter. für vieles hat sich oft ein hochwertiger ersatz gefunden, für den teilweise der sogar der begriff partner verwendet wird: gesprächspartner, geschäftspartner. darüber hinaus gibt es menschen, mit denen man wunderbar und zuverlässig seine hobbies, interessen und sogar seine sorgen teilen kann. nur sind dies nicht die menschen, die im partnerkonzept entsprechen, welches in unseren köpfen herumspukt.
daher abschließend mal meine an alle gerichtete frage: wodurch lässt sich in unserem alter eine partnerschaft von anderen beziehungen sinnvoll abgrenzen?
es grüßt der kater