Ergänzender Infosenf dazu...
"Hämorrhoiden" im eigentlichen Sinne sind schwammartige Blutpolster im Bereich des Anus, die die Dichtigkeit erhöhen - hat tatsächlich jeder.
Die Hämorrhoidalerkrankung entsteht nach aktueller Theorie durch zunehmende Schwäche des Bindegewebes, das die "Schwämme" zusammenhält. Dadurch vergrößern sie sich und es wirken beim Stuhlgang erhöhte Scherkräfte - die Hämorrhoiden vergrößern sich weiter. Außerdem kommt es durch die Vergrößerung immer wieder zu Schleimhautverletzugen und anschließender Reparatur bzw. Ensprießen neuer Gefäße - die Hämorrhoiden vergrößern sich weiter. Außerdem steigt in den weiteren Blutschwämmchen der Blutfluss und die Strömungsgeschwindigkeit - die Hämorrhoiden vergrößern sich weiter.
Es kommt also zu einem Teufelskreis, den man durch Maßnahmen wie Stuhlregulation, Preßvermeidung, Analhygiene, Wund- und Salbenbehandlung etc zwar verlangsamen aber kaum aufhalten kann.
Unter diesem Aspekt erscheint ein (evtl. auch frühzeitiges) Entfernen des
überschüssigen Hämorrhoidalgewebes (z.B. mittels Gummibandligaturen, Veröden, Einspritzen, ...) durchaus sehr sinnvoll. Es werden ja nicht die kompletten Dichtungen entfernt.
Bzgl. Stuhlregulierung: Da sollte man das Mittelmaß finden. Zu fester Stuhl verursacht starkes Pressen mit entsprechender Druckerhöhung in den analen Blutgefäßen und weiterer Ausdehnung sowie Abschilferungen und Verletzungen der Schleimhaut. Zu weicher Stuhlgang näßt durch den geminderten Analverschluss (Analjucken, Hautirritationen) und infiziert die verletzte Schleimhaut. Also liegt wie immer die Wahrheit in der Mitte.