Warum nun eine TS für ein Paar oder einen Solo interessant sein soll, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.
Die Antwort mag sexistisch anmuten, bietet aber einen durchaus plausiblen Lösungsansatz der Marke Alexander. Gehen wir dem Knoten also an den Kragen.
Vielfacht wird man durch das Verhalten Transsexuellen gegenüber auf die Überzeugung schließen wollen, da wäre wirklich jemand drauf und dran einen kapitalen Bock schießen zu wollen. Die sexuelle Variante des "Mein Häuser, meine Autos, meine Frauen - ich habe sie alle gehabt, und ich habe auch alles gehabt." Der Reiz des neuen, aussergewöhnlichen, spornt da sicherlich einige zu bizarrpeinlichen Höchstleistungen an.
Geht es aber wirklich nur um "anders"?
Ja und Nein. Der Reiz kann im Verlangen liegen, mal im Nichtschwimmerbecken der Homoerotik zu planschen, ohne vor sich selbst gleich als schwuler Sonderling dazustehen. Und dann kann der Reiz aber auch darin liegen, eine Geschlechterrolle gelebt zu bekommen.
Im Zeitalter großen Sehnens strebt alles nach Veränderung. Nichts gegen die Befreiung der Frau aus der Knechtschaft Küche, vom Joch eines chromglänzenden Gasgrillherdes als Prestigeobjekt, an dem die Vorzeigelebenspartnerin wie im Katalog Kekse bäckt. Das hat alles Berechtigung.
Und doch ist es verständlich, daß sich mancher wünscht, so ein Klischee zu treffen. Das - Pardon! - Abziehbildchen der Geschlechterrolle.
Die Begründung dafür liegt in der Erziehung. Identität als Geschlecht wird, wenn man der wissenschaftlichen Meinung Glauben schenken mag, zu Teilen genetisch veranlagt und durch soziokulturelle Lehre (aus)geprägt. Jungs spielen mit Baggern, Mädchen mit Puppen. Was in Kindertagen noch so einfach strukturiert funktioniert, differenziert sich in der erwachsenen Gesellschaft aber immer weiter und ist stetem Wandel, Fortentwicklung unterworfen. Damit kommt nicht jeder zurecht.
Oder zumindest nicht gleich gut. Lassen wir die verschiedenen Theorien, die man dazu bilden könnte, mal außen vor und beschränken uns darauf, daß es als Folge dessen Menschen gibt, die mit der Power-Emanze, oder Knallhart-Karrierefrau nichts anzufangen wissen. An deren Seite finden die sich in der Gesellschaft nicht wohl weil nicht zurecht. Es bleibt das Gefühl, klassisch überdefiniertes Rollenverhalten eindeutig zu bevorzugen.
Und genau diesem Barbiebild entsprechen nunmal die Transsexuellen, die auf der Suche nach Anerkennung das Bild der Frau überinterpretieren. Das darf man jetzt nicht in den falschen Hals bekommen, ich konnotiere das als vollkommen wertneutral, weil persönlicher Ausruck ja nun eben das ist: persönlich.
Worauf ich hinaus will, es gibt durchaus Gründe, Transexuelle als etwas "anderes" zu mögen, die nicht gleichlautend sind mit dem geilgeifernden Schmuddellachen, aus der eigenen "Abschußliste" mit dem dritten Geschlecht ein Panoptikum zu machen. Für manche Menschen ist Persönlichkeit da eben weitaus interessanter.