Tauralis
Sehr interessant, wo man die Inhaltsstoffe des "Potenzmittels" noch einsetzt. Vielleicht wirkt es ja doch ein bisschen. Denn zugegeben, als ich den Namen des Mittels las war mir klar (klar?), dass es sich nur um Humbug handeln kann. Welcher seriöse Hersteller nennt denn sein Medikament "Stier"? Für mich ein sehr unseriöser Name.
Nun ja, die Probanden haben erfahren, was sie erfahren haben, und gut ist.
Ich hatte einmal einen Freund, der so drauf war wie "Gefährtentum" - möglicherweise war er es ja sogar. Er hatte Erektionsstörungen und weigerte sich strikt, irgendwelche Mittel dagegen zu nehmen. Prinzipiell eine gute Einstellung, besser weniger als mehr Tabletten, in der Praxis aber wirklich schwierig für uns beide.
In irgendeinem Buch zur traditionellen chinesischen Medizin hatte er gelesen, dass ein Mann um die 40 nur noch 2 Mal in der Woche ejakulieren darf, alles andere würde den Körper zu sehr schwächen und hätte einen früheren Tod zur Folge. Potenzmittel wie Viagra und Co. seien eine Anleihe an die Zukunft, man würde sich also jetzt etwas holen, was man in der Zukunft dann nicht mehr hätte.
Ok... verstanden. Bitte verzeiht, wenn das jetzt alles etwas negativ klingt, wir sind nicht wirlich im Guten auseinandergegangen. Die ganze Zeit wusste ich mit seiner Impotenz bzw. mangelnden Potenz nicht wirlich umzugehen.
Der Kerl wollte nämlich Sex haben mit mir. Viel Sex. Und er wollte, dass ich die Initiative ergreife. Ich liebe Sex, und zu Beginn war ich sehr aktiv, ich habe häufig den Anfang gemacht. Aber... so viel ich auch rummachte, sein Ding wurde nicht steif. Nichts half, und statt sich meiner zu erbarmen und mich zu erlösen lies er mich ewig an sich herummachen, in welcher Form auch immer. Es war langweilig.
Irgendwann verlor ich die Lust. Warum sollte ich ihn zum Sex überrumpeln, wenn dann doch nichts geschah? Wenn das alles eher in Sport als in Lust ausartete?
Natürlich redeten wir darüber. Er meinte, er sei sehr empfindlich und habe viele Probleme, es würde daran liegen. Er arbeite an sich. Und er würde sich wünschen, ich würde häufiger mal die Initiative ergreifen und ihm zeigen, dass ich Lust auf ihn habe. Auch wenn sein Schwanz schlaff bliebe, so würde er dennoch Lust empfinden und ich solle weitermachen.
Tja, die Beziehung krankte an vielen unterschiedlichen Punkten, und letztendlich war der Sex mit ihm für mich eine echte Belastung. Ne, nicht schon wieder, dachte ich, wenn er mal wieder Anstalten machte... So eine Aktion mit ihm dauerte Stunden, die für mich eher unbefriedigend waren, vor allem deshalb, weil er, um zum Abschluss zu kommen, in einer bestimmten Position von hinten mit einem fast gar nicht eregierten Schwanz mindestens 30 Minuten (nicht übertrieben) in mir rumstochern musste.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich hab zu Beginn oft überlegt, ihm irgendein Potenzmittel in den Drink zu mischen (hab ich natürlich nicht gemacht) und finde es klasse, wenn man(n) versucht, etwas dagegen zu unternehmen. Wenn Tau-Dingsda hilft, prima, wenn es Viagra sein muss, dann eben das. Und wenn man sich dazu durchringen kann, einen Arzt zu besuchen und/oder eine Therapie zu machen, umso besser.
Oder aber man redet, findet neue/andere Möglichkeiten zu befriedigen und dann ist das auch gut.
Das, was ich erlebt habe, dieses ewige immer wieder erneute Versuchen mit einem nicht erigierten Schwanz, gepaart
mit der Weigerung, irgendetwas dagegen zu tun (außer der bereits Jahre währenden "Eigentherapie", die aber offensichtlich keine Früchte trug), das hat unsere Beziehung stark belastet, wenn nicht gar kaputt gemacht.