Superinteressanter Thread!
Je später der Abend, umso schöner die Gäste. Und offenbar je fortgeschrittener das Jahr, umso anregender die Threads im Joyclub. Ich bin über die interessante Diskussion hier ziemlich begeistert, auch weil fast jeder Beitrag hier was weiterbringt.
Ich möchte auf einige Ansichten hier in Zitatform antworten.
@ lustbaer69: Du schreibst auf mein letztes Posting:
Das schon, nur schreibt das Einer der von Haus aus keine Ehe eingehen will.
Da hast Du MMN was falsch verstanden. Ich bin einer Ehe sicher nicht prinzipiell abgeneigt, warum auch? Vielleicht hast Du ja einen Satz in meinem Profil falsch interpretiert. Dort steht:
Eine Beziehung ist für mich der Hafen, den man beiderseits immer wieder gerne anläuft, aber nicht darin verweilt, bis man verrostet.
Das kann man natürlich so oder so verstehen, und das ist auch völlig beabsichtigt. Dieser Satz bedeutet im "härtesten" Fall natürlich eine Art Swingerbeziehung. Im harmlosesten Fall will ich damit ausdrücken, dass ich es in einer Beziehung nicht akzeptieren würde, wenn meine Partnerin eine Szene macht, nur weil ich einmal einer anderen attraktiven Frau nachschaue oder ein angeregtes Gespräch mit ihr führe. Das beruht natürlich auf Gegenseitigkeit. Eine Frau, die auf Grund einer Partnerschaft beim Anblick anderer attraktiver Männer verschämt wegschaut, fände ich bedenklich.
Für mich wäre es im Gegenteil anregend, wenn mir meine Partnerin bspw. nach einer Party im Vertrauen zuflüstern würde, dass sie diesen oder jenen Mann attraktiv gefunden hat, und ich es ihr umgekehrt auch anvertrauen kann, ohne dass sie gleich eifersüchtig wird. Das bedeutet doch implizit: Schau, es gibt soviele attraktive Männer / Frauen auf der Welt, aber Du bist der / die beste, weil genau mit Dir bin ich zusammen! Gibt es ein schöneres Kompliment?
Fast als Untermauerung kann ich hier ein Zitat von PassauerTraene hinzufügen:
PassauerTraene: Meine Wenigkeit, denkt aber, Sie ist hübsch und attraktiv, aber deswegen muß ich Sie nicht bewachen und Angst haben.
Nur wer offen ist, ist sicher.
Und Lunafee knüpft hier gleich herrlich an:
Mag ja sein dass eine schöne Frau an der Seite eines Mannes öfter Komplimente bekommt, dass man ihr nachschaut, dass sie von anderen begehrt wird... aber das heißt doch nicht automatisch, dass sie diesem fremden Werben nachgeben wird!
Ich glaube, dessen sollten wir Männer uns bewusst sein, dann würde es gleich viel weniger Klischeedenken geben.
In die gleiche Kerbe schlägt Adalie:
Denn wenn ich mir vorstelle, einer käme zu dem Schluss: ja das ist so weil ich fürchte, dass eine sexuelle interessierte Frau nicht treu ist und ich ständig in Habacht-Stellung sein müßte. Würde er damit nicht zugeben, dass er dieser Situation fürchtet nicht gewachsen zu sein und somit nicht Manns genug ist...? Oder gar Schiss vor Konkurrenz hat?
Na klar, Du hast es richtig erkannt. Wahrscheinlich sind wirklich viele Männer so. Wie solche Denkweisen entstehen? Weiß nicht - Erziehung, Tradition, Sozialisation?
Es geht aber auch anders, und wieder zitiere ich Lunafee:
Kann der Mann an ihrer Seite das denn nicht auch schmeichelhaft finden? "Ja schaut ruhig, aber ich bin der, zu dem sie gehört."
Ja, also ich fand das bei meinen Beziehungen immer schmeichelhaft. Das ist genau der richtige Ausdruck. Wobei "gehören" für mich ein zu harter Ausdruck ist. Man sollte keine Besitzansprüche stellen.
Passend dazu der Beitrag von halt_er_los:
Wie viele Männer habe ich in meinem Leben schon gehört, die sich gerade vor solchen in Acht nehmen. Einfach aus Angst vor Machtverlust
Ja, genau hier sollte sich der Mann hinterfragen. Ist es wirklich der Idealfall, über eine Frau Macht auszuüben? Vielleicht auch noch zu dem Preis, dass es dann nur eine wenig selbstbewusste, eher unattraktive Frau sein kann?
Nachdenklich haben mich Lethes Beiträge gemacht:
Das bedeutet auch, dass die Hormone der Frau ganz anders produziert werden. Sie wird von der Natur eher auf Brutpflege, denn auf Reproduktion umgestellt.
Ich halte das nicht für einen Automatismus. Dieses Verhalten kommt sehr oft vor - das stimmt. Aber es gibt auch viele Beispiele, gehäuft z.B. bei Paaren hier im Joy, wo es anders ist. Da spielen viele Faktoren mit: Zunächst einmal prinzipiell - wenn eine Frau vor der Geburt sexuell sehr aktiv ist, wird das MMN danach nicht gleich verschüttet. Zusätzlich hat natürlich auch der Mann eine wichtige Rolle, indem er seine Frau nicht mit der Kindererziehung allein lässt; ihr versichert, dass sie auch während und nach der Schwangerschaft attraktiv und anziehend ist (und das ist in den meisten Fällen eine ehrliche Aussage, obwohl sehr viele Frauen mit sich selbst diesbezüglich zu kritisch sind) und ihr gerade in dieser Zeit die Bestätigung gibt, wie wunderbar sie alles macht. Aber natürlich muss auch die Frau über ihren Schatten springen: Das Kind wird zwar zu einem Mittelpunkt des Lebens - klar - aber der Mann darf deswegen nicht gefühlsmäßig in die zweite Reihe versetzt werden.
Sehr interessant fand ich sassenachs Beitrag:
In langjährigen Beziehungen ist Mann sich seiner Sache irgendwann soo sicher das er meint er muss sich nicht mehr anstrengen.
Siehst Du, deshalb treibe ich mich gerne in Foren wie diesem herum. Man diskutiert mit anderen Frauen und bekommt oft gezeigt, was eine Partnerschaft erfolgreich machen kann. Ich glaube auch, dass wir Männer in langjährigen Beziehungen zur Gemütlichkeit neigen. Deshalb sollte Mann eben danach trachten, genau nicht in diesen Stereotyp zu verfallen.