Kann man switchen *erlernen*(Er Switch sie eher Dev) ?

Naja, so etwas ähnliches hatten meine Partnerin und ich auch früher. Ich schon immer eher zwischen den Rollen, für sie alles eher Neuland, und dann später eher dev. Lass mich eine Hypothese aufstellen: Die meisten Switcher sind eher in Richtung dev veranlagt. Ich kenne nur wenige Switcher, die eher dem dominanten Part zugeneigt sind. Ist nur ne persönliche Beobachtung, nicht weiter von Bedeutung.

Nun, was haben wir gemacht? Geredet. Klingt doof, ist aber so. Sie sagte mal, im Kopf sei das alles richtig schön, aber wenn's an die praktische Umsetzung geht, fühle sie sich nicht wohl dabei, eher albern.

Woran das (meiner Meinung nach) liegt/lag? Weil man, gerade am Anfang, diese ganzen Handlungen, die man da vollziehen will, eher von aussen betrachtet, wie jemand drittes. Es fehlt die Fähigkeit, sich drauf einzulassen und sich in der Situation einfach fallen zu lassen. Vielleicht auch, weil man es für sich selbst noch nicht richtig akzeptiert hat? Weiss ich nicht, Fakt ist aber natürlich, das für jemanden, der mit BDSM nichts anfangen kann und dann einem Paar beim Spiel zusehen würde, dies auch eher albern finden würde. Sklave/Sklavin, Herrin/Herr, Fesseln,... irgendwie wirkt es schon albern. Genauso wie es für mich albern wirkt, wenn ein erwachsener Mann sich Windeln anzieht und wie ein Baby behandelt werden will - er selber würde es sicherlich nicht als albern ansehen.

Kurzum: Man kann Switchen nicht lernen, nein. Man kann aber wohl lernen, sich auf eine Situation einzulassen. Man kann lernen, loszulassen von diesem äusseren Blick und in's Spiel eintauchen. Und nur dann kannst du feststellen, wo du wirklich stehst - dom, dev oder Switcher.

Lest euch (zusammen) mal in die Materie ein. Sprecht mal ausgiebig darüber und probiert einfach mal den Rollentausch aus .

Einschlägige Literatur dazu gibt es ja genug.
Leider darf ich die Links nicht posten

Ergo sende mir eine CM


Lg Tom

Wie gesagt: Ich glaube nicht, das man Switcher sein erlernen kann. Alles, was man erlernen kann ist, sich auf die Situation einzulassen. Die Phantasien und sicherlich auch Vorstellungen sind ja da, ich denke mal, es hapert nur bei der Umsetzung. Hier, red_tigerchen, bist DU gefragt: Woran hängt es denn deiner Meinung? Kommt es dir albern vor, wie meiner Partnerin damals? Fühlst du dich dabei unwohl? Hast du den Eindruck, du kannst dich nicht richtig fallen lassen dabei? Oder eher das Gefühl, dass du quasi die Rolle verfehlst, also ihr beispielsweise beide gleichzeitig eher in devoter Stimmung seid?

Ich meine, wenn die Phantasien in der Richtung doch da sind - was genau hindert dich innerlich daran, diese umzusetzen?

Zunächst mal: Erwartungen. Viele sagen sicherlich: Man sollte keine Erwartungen haben. Fakt ist aber: Jeder Mensch hat irgendwelche Erwartungen an andere. Verwerflich? Denke ich nicht. Musst du diesen Erwartungen entsprechen? Quark.

BDSM ist in erster Linie doch mal ein Sexspiel. Ich denke, das soll beiden Spaß machen. Der Satz "Du brauchst so lange, um mir weh zu tun." ist vielleicht etwas unglücklich gewählt, weil es quasi einen Vorwurf impliziert. Etwas unangebracht. Was UNS sehr geholfen hat war die Tatsache, dass ich da ein wenig zurückgegangen bin. Ich hatte schon einige Beziehungen mit BDSM, sie nicht. Also habe ich mit ihr quasi nochmal bei Null angefangen. Ihr die Möglichkeit gegeben festzustellen, was mich kickt und was nicht. Und genauso beobachtet, was SIE kickt.

Wenn man also mal als erfahrener einen Schritt zurückgeht, dann kann das durchaus funktionieren, dem anderen dieses Gefühl von "alles auf einmal" zu nehmen - eben weil es nicht alles auf einmal kommt. Sie hatte ganz am Anfang, wo wir noch nur befreundet waren, bei mir mal Ledermanschetten gesehen und gefragt, wozu ich denn sowas habe. Hab ich ihr natürlich erklärt. Dann irgendwann (die Dinger haben sie schon fasziniert) eben mal gezeigt, wie bewegungsunfähig man damit gemacht werden kann. Dann mal umgekehrt, also ich wurde damit gefesselt, weil sie sehen wollte, wie es "auf der anderen Seite" (wo das Gras ja immer grüner ist) aussieht. Und so ging das eben immer weiter.

Dazu muss man allerdings sagen, dass UNS zumindest Schläge und Lustschmerz weniger kicken als Unterwerfung, also eher DS, weniger SM. Das sind so Dinge, die man dann eben feststellt - wo es passt und wo eben nicht. Und dann muss man entscheiden, wie man damit umgeht. Meine Erkenntnisse bei uns:
Sie:
aktiv ist sie dominant, auch ein wenig sado.
passiv mag sie Fesselung, Unterwerfung als solches weniger, Maso ist sie absolut nicht.

Ich:
aktiv dominant, ein wenig sado
passiv Fesselungen, Unterwerfung, ein wenig Maso.

Merkste was? Es passt nicht überall 100%, das wäre wohl auch zuviel erwartet. Aber es funktioniert, mit Kompromissen. Solange ich den passiven Part mache, passt es nahezu perfekt. Andersrum ist es schwieriger: Sie fesseln, ok. Sie demütigen? Schwieriger... muss sie schon entsprechend geil für sein. Sie schlagen? Da muss sie SEHR geil für sein. Und doch mag sie den passiven Part mehr als den aktiven... aber wer weiss? Ihre Grenzen haben sich sowohl im aktiven wie auch im passiven Bereich immer mehr verschoben, wer weiss, ob sich da nicht auch noch was verschieben lässt.

Alles Dinge, die man nur erlernen kann, wenn man bereit ist, als erfahrener Part ein wenig zurückzuschreiten. Es soll ja schliesslich beiden Spaß machen, nicht wahr? Man kann stundenlang über diese Dinge miteinander reden, ich bevorzuge aber die praktische Erfahrung am Anschauungsobjekt - das zeigt mir eher, was funktioniert und was nicht. Ihre Selbsteinschätzung kann, aufgrund von Unkenntnis der Materie, falsch sein. Ja, meine eigene Einschätzung, was ich bereit bin, bei ihr zu machen, kann falsch sein. Was man bei einer Frau vielleicht gerne macht, macht man bei einer anderen eventuell nicht. Reden ist wichtig - keine Frage. Aber nichts geht über praktisches ausprobieren.

Sag ihm, dass es dir zu schnell geht. Sag, dass du einen Schritt zurück MUSST. Dass du einen Schritt langsamer nach vorne machen willst. Wenn er, wie du sagst, soweit verständnisvoll ist, dann wird das sicherlich auch klappen. Denn alles auf einmal - das ist harter Tobak. Er hat ja auch nicht von einem Tag auf den anderen einen Schritt von 0 auf 100 gemacht, sondern sich auch langsam ausprobieren müssen. Ich kann nicht meine Erwartungen auf sie projezieren, ich kann nur schauen, was sie mag und was nicht.

Das ist ein wichtiger Punkt: Du bist dem selbst nicht ablehnend gegenüber. Wäre es anders, hättet ihr wohl ein echtes Problem. Ich denke, du wirst durch Ruhe und Ausprobieren deinen Weg finden - ob er allerdings dahin führt, wo deine Fantasien liegen, das kann dir niemand garantieren. Vielleicht stellst du fest, das es absolut nichts für dich ist - und vielleicht passt es perfekt. Finde es raus, aber versuche nicht, etwas zu sein, was du nicht bist - dann wird das schon.

Hmm, Weihnachten - das Fest der Hiebe... die perfekte Gelegenheit zum Ausprobieren.

Hallo zusammen als das schöne bei uns beiden ist das wir beide Switcher sind u. einen sehr ausgewogene Affinität zu DOM u. SUB haben u. wir mittlerweile unser Fantasie freien lauf lassen können, vorher war es nur Vanilla u. durch Spielerisches erweitern des Horizontes haben wir langsam unsere Wahre Natur u. Intresse gefunden.

..nichts zum schnell mal ausprobieren. da gehört ne menge vor"arbeit" dau, wenn er wunsch vorhanden ist. hier wurde schon gesagt, lesen ist gut, und das ist genau richtig. lest euch ein in techniken, psychologische aspekte, erfahrungsberichte usw.
die tips hier sind schon sehr gut gewesen.

bei weiteren fragen: CM

Ich habe bei diese Veranlagung mit Erschrecken festgestellt. Jedesmal, wenn hauptsächlich der Partner männlich war und er übernahm nicht sehr direkt die Führungsposition habe ich sie übernommen, aber nur bei Männern. Bei Frauen habe ich eigentlich immer die Dom-Rolle bekommen und auch übernommen. Eigentlich fühle ich mich auch in beiden wohl.

dass der Schalter umgelegt wird, es muss einfach auch der Typ dazu sein. Ich glaube es gelingt nicht jedem, irgendwann die Position zu wechseln.
Bei mir kommt es auch immer auf den Partner an, ob es klappt. Ich hatte vielleicht immer das Glück, dass es so gegangen ist. Vielleicht musst Du dafür jemand anderes haben

von der Domina und ihrem Sub. Mir geht es da nicht so, aber ich habe bei mir festgestellt, dass ich beim Mann beides sein kann, je nach Strickart des Partners, während ich bei Frauen eigentlich nur Dom bin.

Hallo red_tigerchen,

vieleicht hilft es Dir und Deinem Freund, wenn Ihr im eigentlichen Spiel bei einer Seite bleibt und nicht währenddessen switch.......denn das stelle ich mir auch enorm schwierig vor. Gerade weil ich z.B. eher zum devoten Part neige, muss ich mich als Dominante kopfmäßig sehr darauf einstellen, und überlege mir vorab ganz genau was (und in welcher Form) ich mit meinem Mann "anfange".

Soll heißen wenn Du den devoten Part übernommen hast, hat Dein Freund den dominaten Part bis zum "Schluß" durchzuziehen und anders herum. Das solltet Ihr im Gespräch.........vorab.........auch festlegen.

Um Gespräche, gerade am Anfang des bdsm/sm in einer Beziehung, kommt Ihr so oder so nicht herum. Da gibt es auch kein zerreden. Wie wollt ihr denn feststellen was dem Partner gefällt und was nicht, welche Träume und Wünsche ausgelebt werden wollen.....es kann keiner von Euch hellsehen.

Auch kann eine Situation, in der jeweiligen Rolle, nicht ganz so klasse ablaufen, dann müßt Ihr hinterher darüber sprechen, sonst läuft Euer Sexleben aus dem Ruder. Was bleibt ist Frust und im schlimmsten Fall verletzte Gefühle. Für mich bedeutet bdsm/sm, auch gerade in Verbindung mit Bondage, absolutes Vertrauen zu meinem Partner.

Als Buchtip kann ich Dir die Bücher von Matthias T.J.Grimme, z.B. das SM-Handbuch, nur wärmstens empfehlen. Denn auch ich habe die Erahrung gemacht, dass ich im Freundes und Bekanntenkreis überhaupt nicht über bdsm/sm reden kann.....da haben mir Bücher enorm weiter geholfen.

LG
Gabi

....dass es darauf ankommt, dass du merkst, wieviel Lust du ihm bereitest.

Wie bei allen Dingen:
Neuland betritt man am besten langsam, suche dir dein eigenes, suche EUER Tempo.
Starte mit Kleinigkeiten, vielleicht erst einmal mental, ohne daran zu denken, dass er jetzt vielleicht Schmerzen zugefügt haben möchte, vielleicht mit "Cockteasing" (s.anderen Thread), achte auf deinen eigenen Lustgewinn, auf die Freude, die seine Lust DIR bereitet, aber vergiss nicht, im Kopf die Verknüpfung an deine eigene Dominanz anzufügen.

Nach meiner Erfahrung kann ich selbst nicht von heute auf morgen die Positionen ändern, d.h. von Domme auf sub switchen, das braucht Zeit zwischen den Gelegenheiten.

Eine wichtige Voraussetzung ist auch die Leichtigkeit, die diese Art von Sex begleiten kann und sollte, denn es geht in erster Linie um Spaß und Lust für beide.

@*********chen
Kann mich nagonata nur anschliessen: Während des Spiels selber zu switchen, das erfordert ein gemeinsames Timing, und das müsst ihr wohl erstmal finden. Da ist es besser, die vorher eingenommene Rolle beizubehalten.

Das nimmt ihm auch ein wenig die Möglichkeit, von Dom zu Sub mitten im Spiel zu wechseln. Er scheint sich seiner dominanten Rolle nicht so wirklich klar zu sein in dem Moment, wenn er dann wieder "zurückspringt" in die devote Rolle. Durchaus möglich, dass ihm die dominante Seite nicht liegt. Oder er Angst davor hat, dir weh zu tun - trotz aller Signale, die du dann in dem Moment gibst. Hier kann wohl nur ein klärendes Gespräch helfen, die Ursachen zu klären.

Ich denke, nicht er muss klarer gesagt bekommen, was er machen soll und wie du es magst... er muss sich klarer werden, welche Rolle er einnehmen kann und will.

EDIT:
Oh, ich lese gerade, ihr trefft euch nur ab und zu... das macht's nicht gerade leichter. Da will man die wenige Zeit ja auch nicht mit reden kaputtmachen. Generell halte ich nicht viel davon, solche Dinge via Chat zu besprechen - es fehlt die Gestik & Mimik des Gegenübers.

Zitat: "Neuland betritt man am besten langsam" orrrrrr NÖÖÖÖ!!!!

Hey, schon mal versucht, mit nem Fahrrad langsam über Sand zu fahren? Grins... Man fährt sich zu schnell fest, wenn man zu vorsichtig ist.
Jeder probierts, wies ihm passt, denk ich.. Und wenn ein gewisses Grundvertrauen da ist, muss man auch nicht jeden - mit Verlaub - Mist vorher fragen und besprechen... Machen! Nicht übertreiben, aber einfach mal machen!! Denn meine Erfahrung ist, gerade das Unbekannte, Unerwartete kickt am meisten, am heftigsten... Und wie solls ne überraschende Aktion sein, wenns vorher penibel abgeklärt ist..?
"Schatz, darf ich Dich fesseln, wenn mir danach ist? Und soll ich dabei sanft oder etwas kräftiger zufassen? Macht es Dir etwas aus, wenn ich Dich dann etwas warten lassen würde, wie Du so vor mir liegst?!"

...ich meine nicht, daß man alle Dinge vorher besprechen sollte - bloß nicht, das nimmt natürlich viel der erregenden Aufgeregtheit. Trotzdem darf man sich ruhig Zeit lassen, vor allem, wenn man selbst noch keine Ahnung/Idee hat, wie man die Sache angehen soll.
Switchen von einem Augenblick auf den anderen kann ich mir nicht vorstellen.

Im Übrigen kann man sich bei zu schnellem Handeln auch mal überfahren - und das muß ja nicht gleich mit einer Harley geschehen - da ist mir dann doch ein Fahrrad lieber...

ein Stück Veranlagung? Ich habe jedenfalls bei mir diesen Eindruck. Es ist bei mir nur im Bereich der männlichen Wesen möglich, nicht bei einem Treffen mit Frauen. Bei meinen männlichen Bekannten wird der Schalter meistens durch das Verhalten des Partners umgelegt. Es ist auch keine Frage des Nachdenkens sondern passiert in Bruchteilen einer Minute. Genauso gerne bin ich aber auch die passive Seite, die sich bei mir auch Richtung devot ausgebildet hat.

leg doch einfach mal den ablauf eines abends wo du dom bist fest und ziehe es dann konsequent durch.

Ohne dir groß Geanken zu machen, wird das nicht funktionieren. Wenn du es versuchst, wirst du erleben, dass es Konzentration pur ist, die gefordert wird. Manche DOMs holen sich ihre Befriedigung genau daraus.

Wenn du nicht scharf darauf bist, lass' es bleiben.

die dom. seite erfordert ne menge konzentration auf die bedürfnisse des partners.im grunde ist die dom.seite der "dienende"und die dev.wie eine katze "man hat eben personal".