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Verletzen um nicht selbst verletzt zu werden?

*******or79 Frau
60 Beiträge
das risiko besteht immer
Dass man sich gegenseitig verletzen kann, wenn man sich nahe kommt, und das ist beim Sex so, jeder der das gegenteil behauptet, macht sich was vor, ist offensichtlich und nicht zu vermeiden. Ich bin nicht so "cool" dass ich nichts an mich heranlasse. Und will es auch gar nicht sein.
Aber verletzendes Verhalten hat für mich ganz viel damit zu tun, ob der andere es bewusst macht - in dem Wissen, dass er jetzt den Partner richtig schlecht behandelt. Das ist für mich nicht mehr entschuldbar, und da hört mein Verständnis auch auf - da reagiere ich lieber selber schnell entsprechend aggressiv, denn ich muss mich auch schützen.

Meistens mach ICH dann Schluss, damit ich meine Selbstachtung und meinen Stolz hinüberrretten kann....wohin auch immer
da ist halt das Problem das jemand sich verletzt fühlt, obwohl es vielleicht nicht so gemeint war.
Was aber schlimmer ist, wie Du sagtest wenn es Absicht ist.
Finden sich im Leben nicht immer die Richtigen?
Das Leben besteht aus Ursache und Wirkung, daraus ergeben sich meiner Meinung nach, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen.

Vielleicht begegnet mir ein Mensch, um genau den gleichen empfundenen Schmerz zu verstehen, um ihn zu heilen, somit muss der Schmerz vielleicht nochmal gespürt werden.

Es stellt sich mir immer die Frage: was macht eine schmerzvolle Situation mit mir und wieso begegnet sie mir? Was kann ich verändern, damit diese Erfahrung eine gute und kraftvolle Erfahrung wird?
Es sind nicht die anderen die uns Leid zufügen, es sind meistens innere Teile in einem selbst, die angesprochen werden und Ausdruck finden.

*g*
Unbewußt
Unbewußt hat jeder von uns schon einmal Jemanden verletzt. Und je älter wir werden und je mehr Menschen wir kennengelernt haben umso größer ist die Wahrscheinlichkeit das eben das Leben nicht immer so wundervoll verlaufen ist wie wir es uns gewünscht haben. Wir wurden verletzt, haben uns irgendwann wieder berappelt und ...siehe da, das Leben geht trotzdem weiter und irgendwann scheint auch wieder die *sonne*

Ich mache da überhaupt keine Ausnahme und sicher möchte ich auch keine klugen Reden schwingen, dennoch habe ich gelernt zu versuchen keine Erwartungen zu haben. Ein sehr guter Freund hat mir vor Jahren gesagt wenn Du keine Erwartungen an Jemanden hast, kannst Du auch nicht enttäuscht werden.

Kleingedrucktes: Klappt natürlich nicht immer wenn das Herzchen mitspielt.

Und unter all den klugen Zeilen die ich nun geschrieben habe kann ich nur das Fazit setzen. Ich selber versuche durch Reden ( typisch Frau ) zu erklären warum ich vielleicht manchmal merkwürdig reagiere und Verhaltensweisen an den Tag lege die mein Gegenüber nicht einschätzen kann. Es hat mit meinen Erfahrungen zu tun, ganz unbefangen auf Menschen zuzugehen gelingt mir zwar, aber heute hinterfrage ich mehr als früher, unterstelle manchmal *rotwerd* und ziehe mich abrupt zurück wenn ich etwas nicht einschätzen kann. Asche auf mein Haupt aber ich kenne ja mein Gegenüber noch nicht und versuche mich so gut wie möglich zu schützen. Dabei keine Erwartungen zu haben ist nicht leicht aber es tut weniger weh. Aber wenn es jemand geschafft hat sich mein Vertrauen erhascht zu haben dann ...........das darf ich an dieser Stelle nicht verraten *floet*

In diesem Sinne

*wink* Bondine
Unbewußt hat jeder von uns schon einmal Jemanden verletzt


Machmal sogar bewußt, wenn eine entgegen gebrachte Zuneigung nicht erwidert wird, dann kann man das mitteilen und auch mit netten Worten begründen, aber ein wenig verletzend ist es für den anderen immer. Leider *snief*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Hier geht's, wenn ich das Eingangsposting richtig verstehe, nicht um die Frage, ob wir nicht alle immer wieder mal verletzend sind. Das ist sowieso klar, es geht gar nicht anders, das passiert uns allen - meistens unbewusst, manchmal bewusst.

Und oft genug als eine Art Rache: "Du hast mich verletzt, jetzt tu ich dir dafür auch weh!"

Ich möchte gerne noch einmal auf den Titel des Threads aufmerksam machen: Verletzen, um nicht selbst verletzt zu werden

Oder auch diese angesprochene sonderbare Verhalten:

Und lieber gehe ich selber, bevor jemand die Möglichkeit hat, mich wieder zu verlassen.


Genau betrachtet, heißt das doch in etwa: Prophylaktisch anderen schon mal weh tun oder sie verlassen, bevor es einem selbst passiert. Oder vereinfacht: Sicherheitshalber hau ich dir schon mal eine aufs Maul, bevor du das bei mir tun kannst!

Und ich frage mich nun, was das denn, bitteschön, bewirken und bringen soll. Ist solches Verhalten - woher es auch immer kommen mag - nicht eigentlich totaler Schwachsinn? Oder wie seht Ihr das?

(Der Antaghar)
***an Frau
10.900 Beiträge
Genau betrachtet, heißt das doch in etwa: Prophylaktisch anderen schon mal weh tun oder sie verlassen, bevor es einem selbst passiert. Oder vereinfacht: Sicherheitshalber hau ich dir schon mal eine aufs Maul, bevor du das bei mir tun kannst!


Das mag sich völlig unlogisch anhören bzw. anfühlen. Entscheidend dabei ist wohl, dass das eigene Handeln doch besser fürs Ego ist als wenn andere die emotionalen Verletzungen zufügen.

Scheint auf jeden Fall besser zu ertragen zu sein.
*frieden* *frieden* *frieden*
das wünscht sich doch jeder ... oder? Frieden!!! ... mit sich selber und auch mit der Außenwelt ... warum es soooo schwer ist.

Das Leben oder Gott oder Allah ... oder wer/was auch immer hat uns mit etwas wirklich großem beschenkt ... dem Vergessen.

Die Kunst besteht nun darin das Vergessen, das Verzeihen ... auch sich selber ... nicht zu vergessen denn Rache bringt uns nicht wirklich weiter (kurzfristig bringt es wohl Erleichterung aber langfristig bringt es nichts ...) ... weder innerlich noch äußerlich.

Wenn man möchte, daß aus einer Bekanntschaft eine Beziehung wird, muß man Nähe zulassen und dem anderen vertrauen.
In diesem Zustand ist man allerdings verletzbar. Und wenn der andere nicht ebenso bereit ist, sich zu öffnen, oder plötzlich gar keine Beziehung wünscht (oder auch einfach verschwindet) dann kann das manchmal richtig weh tun.
Da kommt man mit der Zeit wieder darüber hinweg. Aber es bleibt jedes Mal, wenn es wieder schief gegangen ist, ein wenig Mißtrauen und Vorbehalt gegenüber dem Nächsten zurück. Der das dann auch zu spüren bekommt – und nun seinerseits verletzt ist.

Ich merke das auch an mir selber. Seit ich mir ein paarmal Beulen von anderweitig „Beziehungsgeschädigten“ geholt hatte, lasse ich mich lange nicht mehr so unbefangen auf andere ein wie noch vor zwei, drei Jahren. Und lieber gehe ich selber, bevor jemand die Möglichkeit hat, mich wieder zu verlassen.

Wie sieht das bei Euch aus? Ist es jedesmal „alles auf Anfang“ oder fällt es Euch von Mal zu Mal schwerer, anderen zu vertrauen? Und wie versucht Ihr Verletzungen zu vermeiden?

Gelassenheit entwickeln ... Dinge geschehen - lassen ... so ist es eben. Das Leben hat es vorgesehen, das das Leben zu Ende geht, deswegen gehen wir nicht selber ... zumindest ich nicht.
Gefühle und die Handlungen haben nix mit Logik zu tun.
Wer jemals versucht hat einem verletzten Kater zu helfen, dem wird die Problematik etwas schmerzhaft erklärt.
Man meint es gut, aber das Biest scheint das anders aufzufassen.
Kommt drauf an wie sehr man geliebt hat und wie sehr man verletzt wurde, daher kann man es nicht vergleichen.
Aber wenn es heftig genug war, ist nunmal der Fluchtreflex sehr ausgeprägt und beium ersten Anzeichen von "Gefahr" ist jemand ganz schnell weg.

Was wirklich dumm ist, jemanden absichtlich zu verletzen, aber auch das wäre eher Verzweiflung.
So als Warnung, tust Du mir weh, tue ich Dir weh.
Unlogisch, aber Ängst sind meist nicht logisch.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ asmodeus67
Ich hab auch Katzen und kenne das nur allzu gut. Und ich halte es für eine verständliche und nachvollziehbare Reaktion, die auch bei Menschen vorkommt, bei denen man eine sehr schmerzhafte Wunde versorgen will.

Aber eine Katze (oder irgendein anderes Tier) würde mir niemals ohne jeden Grund, ohne jede Bedrohung - also einfach nur so - schon mal eins mit der Kralle überziehen, damit ich gleich weiß, was passieren könnte, wenn ich ihr mal weh tue. Sie würde so nur handeln, wenn sie sich bedroht fühlt. Sogar eine Biene sticht nicht ohne Grund, nur mal so, bevor sie selbst gestochen werden kann.

Nur wir Menschen handeln so. Und auch wenn Ängste nicht logisch sind, so ist es doch trotzdem unsinnig, jetzt jedem, der mir begegnet, gleich erstmal eine aufs Maul zu hauen, bevor er es tun könnte.

(Der Antaghar)
..da sind wir uns einig, aber ich vermute dieses "ich kann auch ganz anders" vorab zeigen ist schlicht Angst.
Entweder man ist zu feige Schluss zu machen und hofft, der Andere haut von alleine ab oder jemand ist so verletzt, das er so überreagiert.
Problem, wer Angst vor Hunden hat kennt ähnliches.
Sie spüren es.
Genauso ziehen manche Leute die sehr verletzt wurden magisch weitere Leute an, die auch noch mal reintreten.
Auch "broken Mirror-Syndrom" genannt, wenn auch in anderem Zusammenhang.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ asmodeus67
So besehen verstehe ich, was Du meinst. Danke!

(Der Antaghar)
Aus meiner Erfahrung spielt die Lebenssituation auch eine große Rolle, wenn es einem gut geht und sonst alles läuft ist man halt nicht so dünnhäutig als wenn es an allen Ecken brennt und man so viele Tiefschläge kassierte, das man nicht das geringste Risiko einer weiteren Enttäuschung in Kauf nimmt.
Man sehnt sich zwar am Meisten nach einem liebevollen Partner, aber noch eine Enttäuschung wäre schlicht zu viel.
Oder wenn 20 einem was aufs Auge hauten, kann der 21. nunmal das Pech haben das man gerade ein Exempel statuieren will.
Perfide ist das es genau DANN meist jemanden trifft, der es wirklich gut meinte.
Ich frage mich ...
... wie oft dann tatsächlich die Verletzungen von unbekannten Personen ausgeteilt werden, wenn die gesamte Lebenssituation schon schlecht aussieht?

Menschen die grad frisch verliebt sind, strahlen solch eine Lebensenergie aus, dass alle sie bemerken und sich magisch zu Verliebten hingezogen fühlen.
Anders ist es mit den Niedergeschlagenen, entweder verkrümel man sich in sein Schneckenhaus oder man geht in einer gewissen Verzweiflung in die Welt hinaus, um einen Strohhalm zu bekommen in der Hoffnung, Unterstützung zu bekommen.

Vielleicht benötigt das Leben auch manche inneren Auseinandersetzungen, um einen entscheidenen Schritt weiterzukommen. Schmerz kann auch ein Ausdruck von "lebendig sein" zum Vorschein bringen.

*g*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Madame_Sophia
Schmerz kann auch ein Ausdruck von "lebendig sein" zum Vorschein bringen.

Das ist ein guter Gedanke bzw. ein wichtiger Aspekt. Danke dafür!

Solange etwas noch weh tun kann, ist man noch am Leben. Wenn man schon so verhärtet, verbittert und unlebendig geworden ist, dass nichts mehr weh tun kann, ist es ohnehin fast zu spät. Dann ist das Herz total verschlossen und alle Lebendigkeit dahin ...

(Der Antaghar)
@Antaghar
Alte Wunden zu lecken ist manchmal leichter als Hingucken und den Mut aufbringen, sie zu schließen damit Veränderung stattfinden kann.

*g*
Für meinen Teil wird die Thematik völlig überbewertet. Warum?

Jeder von uns hat einen anderen sicherlich schon verletzt und...

...wir werden es auch wieder tun. Nicht zwingend absichtlich sondern unterbewusst.

Auf der anderen Seite ist die Menschheit einfach zu empfindlich geworden. Alles und jeder wird heute hinterfragt, alles bis ins kleinste Detail seziert. Kaum einer ist noch in der Lage ohne den Gedanken an "das zahle ich dir heim" eine Verletzung hinzunehmen. Sofort wird Absicht unterstellt. Der Glaube an das Gute wurde irgendwo auf der Strecke gelassen.

Wer wirklich liebt unterstellt dem Partner/in nicht sofort Absicht, hegt keine Rachegelüste, sondern schluckt eine Verletzung weil er weiß das der/die Partner/in nicht in böser Absicht gehandelt hat.

Business Er
****are Frau
239 Beiträge
Seit ich mir ein paarmal Beulen von anderweitig „Beziehungsgeschädigten“ geholt hatte, lasse ich mich lange nicht mehr so unbefangen auf andere ein wie noch vor zwei, drei Jahren. Und lieber gehe ich selber, bevor jemand die Möglichkeit hat, mich wieder zu verlassen.
a_simple_smile

Ja, das kenne ich auch.
Allerdings waren es bei mir nicht anderweitig "Beziehungsgeschädigte", sondern die gescheiterte Ehe meiner Eltern, die für mich aus heiterem Himmel plötzlich zerbrach. Da gehen dann schon mal die Vorstellungen von Liebe und Nähe vollkommen kaputt und Vertrauen fällt schwer, weil so Urvertrauen einfach mal vollkommen zerstört wurde damals. Auch ich bin lange Zeit lieber gegangen, bevor es wirklich ernst werden konnte... oft auch, weil ich feststellen musste, dass ich mir nur eingeredet hatte, etwas für jemanden zu empfinden. Ein schreckliches Gefühl, zumal man das ja auch nicht absichtlich macht (ich jedenfalls nicht).
Auch wenn ich endlich darüber hinaus bin, fällt es mir noch immer sehr schwer, anderen Menschen zu vertrauen und mich wirklich zu öffnen. Unbefangen auf jemanden zugehen funktioniert nicht - das dauert. Dennoch muss ich sagen, dass ich immer wieder an Menschen gerate, denen ich die Chance einräume, mir nahe zu kommen, wenngleich das für die meisten unmöglich bleibt. Aber das ist auch okay - nicht jede Person muss über eine oberflächliche, flüchtige Bekanntschaft hinauskommen.

Vielleicht kommt es auch darauf an, wie sehr man sich an seine Verletzungen klammert, wie wenig man sie irgendwann auch mal wieder loslässt, wie sehr man sie immer wieder aufs Neue füttert
Antaghar

Das denke ich auch. Aber ich glaube auch, dass es einen sehr langen Weg und viel Kraft braucht, das hinter sich zu lassen und als eine Möglichkeit zu akzeptieren, neben der es noch tausend andere gibt. Auf alle Fälle wird das Leben schöner und lebenswerter, wenn man sich von seinen Verletzungen lösen kann, und sie heilen lässt. Aber wie gesagt: Das braucht Kraft und ist allgemein nicht so leicht. Zumal man erstmal sehen muss, wo eigentlich das Problem liegt.

Im Zweifelsfall fliegen die Menschen raus aus meinem Leben, beziehungsweise dauert es seine Zeit (Allerdings auch nicht ungewöhnlich viel.), bis jemand überhaupt erst mal reinkommt.
Versuchender

Ja. Das ist wohl recht üblich - wie gesagt, es gibt immer wieder Menschen, denen ich die Chance einräume, wirklich in mein Leben zu gelangen. Aber das ist insgesamt nicht so einfach, und die meisten verschwinden wieder, bevor das überhaupt möglich war. Zeiträume sind da recht unerheblich, denke ich.. das kann so oder so sein.

Dafür gebe ich zu gerne und zudem fühlt es sich frei raus auch einfach besser an.
MissyC

Man kann auch geben, ohne sich wirklich zu öffnen. Das funktioniert hervorragend.. wenn man weiß, wie das geht. Frei raus ist da also so eine Sache.. Man kann frei raus geben, ohne sich richtig auf Menschen einzulassen. Oftmals sieht man das nicht mal unbedingt.


Und sollte man sich nicht auch dann, wenn eine Beziehung wirklich stimmig ist, noch eine gewisse Unverletzbarkeit, Integrität bewahren?
sinnflut

Ich denke, man kann einen Menschen nie wirklich vollständig kennen. Erstens verändert und entwickelt man sich in der Regel, zweitens gibt es immer Seiten, die man nicht sehen kann.. das ist vollkommen in Ordnung. Allerdings glaube ich, wenn der für den Moment richtige Mensch da ist, dass dann funktioniert. Dass man sich öffnen kann und seine Seele vollkommen öffnen. Sicher wird man dann verletzlich, aber das bedeutet nicht, dass man keine Integrität bewahren kann. Und auch nicht, dass man vollkommen ausgeliefert ist. Ich denke, es ist sinnvoll, wenn man jemanden hat, dem gegenüber man wirklich man selbst sein kann - mit allen Fehlern, weichen und verletzlichen Stellen und ohne dicken Panzer, der ständig dazwischen steht. Ich glaube, sonst fehlt sehr viel (und ja, es fällt mir verdammt schwer - und dennoch musste ich feststellen, dass es sich nach anfänglicher Angst und den ungewohnten und daher mulmigen Gefühl im Endeffekt doch gut anfühlt).
Ich habe das erste Mal einen Menschen gefunden, den ich wirklich an mich heranlassen kann. Und auch wenn das irgendwo beängstigend ist, ist das doch okay...
Mag sich komisch anhören, weil ich noch so jung bin. Aber ich denke, das hat nichts mit dem Alter zu tun. Solche Verletzungen kann man auch als Kind schon erleben.. und das zieht sich dann ebenso durch das eigene Leben. Ich hatte nur das Glück, es recht früh zu erkennen. Und wie gesagt: Ich habe lange Zeit verletzt, um nicht selbst verletzt werden zu können, bin aber über diesen Punkt glücklicherweise langsam hinaus, auch wenn das mit dem Vertrauen noch immer schwierig ist.

Und wie findet man einen Weg zwischen notwendiger eigener Offenheit und der verständlichen Angst, wieder verletzt zu werden?
a_simple_smile

Ich denke, das ergibt sich irgendwann. Vor allem mit den richtigen Menschen - irgendwann spürt man, welchem Menschen man sich öffnen kann. Manchmal dauert das sehr lange, manchmal geht das schief oder man ist noch nicht bereit. Vielleicht auch alles davon oder anderes. Aber insgesamt, denke ich, ergibt sich das, wenn es soweit ist. Man muss halt die Kraft finden, daran zu arbeiten, herauszufinden, was eigentlich passiert ist und warum man so reagiert. Und dann einen Weg finden, damit abzuschließen und damit umzugehen. Wenn das alles geschehen ist, man also wirklich daraus gelernt hat und für sich weitergekommen ist, dann kommt das meiner Erfahrung nach ganz allein.
Und ich verletze noch immer und werde auch verletzt. Sehr krass sogar, aber ich kann das annehmen und daraus lernen. Kommunikation hilft da eben auch - wenn man den richtigen Menschen dafür gefunden hat. Das bleibt nicht aus, aber Verletzen, um nicht selbst verletzt zu werden, ist der Falsche Weg, auch wenn es erstmal helfen mag und zum Schutz geschieht. Wir tragen unsere Erfahrungen eben mit uns herum - die Frage ist nur, wie wir damit umgehen und was wir daraus lernen.

Sorry für die Länge.. ^^"
*******z_st Mann
785 Beiträge
zur ausgangsfrage:
Wie sieht das bei Euch aus? Ist es jedesmal „alles auf Anfang“ oder fällt es Euch von Mal zu Mal schwerer, anderen zu vertrauen? Und wie versucht Ihr Verletzungen zu vermeiden?

• ja, bei mir ist jedes mal alles auf "anfang".
• nein, mir fällt nichts schwerer.
• ich versuche keine verletzung zu vermeiden. genau genommen denke ich nicht mal dran. veletzungen kommen in meinem leben quasi nicht vor.

...was natürlich davon abhängt, was man als verletzung empfindet (von körperlichen verletzungen mal abgesehen). für mich ist eine verletzung, wenn mir jemand bewusst schaden zufügt.
da ich meine zwischenmenschlichen kontakt stark danach selektiere, inwieweit die wesentlichen punkte der wertesysteme kompatibel sind, hab ich in meinem nahen umfeld eigentlich nur mit menschen zu tun, denen achtsamer umgang mit anderen wichtig ist. selbst bei längerem nachdenken kann ich mich nicht entsinnen, wann mich mal jemand aus meinem umfeld verletzt hat.

wenn ich mich mit jemandem zu einem date treffe, hat ja meist im vorfeld schon viel kommunikation stattgefunden und ich hab mir bereits ein bild gemacht ob die person, in sachen grundwerte, in mein leben passt bzw. ich lenke beim date das thema auf dinge die mir wichtig sind.
im gegensatz zu den meisten, höre ich sehr gerne zu, wenn jemand von seinen anderen oder vergangenen beziehungen redet. dabei kann man viel über die person und ihren umgang mit anderen erfahren.
wer zu rache, eifersucht oder den hier genannten "präventiv-schlägen" neigt, kommt für mich für weitere treffen bzw. nähere kontakte gar nicht in frage. gleiches gilt für menschen, die stark projizieren oder permanent von erwartungshaltungen bestimmt sind.
mit dieser selektion geht es mir nicht darum verletzung zu vermeiden, sondern schlicht und einfach um lebensqualität.
*********mint Mann
60 Beiträge
..aus
..eigener Erfahrung sag ich nur.. prüfe wer sich (ewig) bindet..

es lohnt sich vorher zu gucken..besser als erst IN der Beziehung.
Erspart manchmal vermeidbare Schmerzen *zwinker*
..aus
..eigener Erfahrung sag ich nur.. prüfe wer sich (ewig) bindet..

es lohnt sich vorher zu gucken..besser als erst IN der Beziehung.
Erspart manchmal vermeidbare Schmerzen *zwinker*


*bravo*

Auf "Hellseher" warten wir hier alle!"

*ironie*

Lieber doch mal schon im Vorfeld den "doofen Weibern" sagen, was Sache ist...... *cool*

*zwinker*

Passt doch hervorragend zum Thema.......
@ amadare
Dass man sich öffnen kann und seine Seele vollkommen öffnen.

... "seine Seele vollkommen öffnen" - da fällt mir spontan der spirituelle Zustand der Erleuchtung ein, bei dem die Seele auch einen vollkommenen Zustand erreicht ...
aus
eigener Erfahrung sag ich nur.. prüfe wer sich (ewig) bindet..

Prüfen??

Wie lange?

1 Monat?
1 Jahr?

Sein ganzes Leben?

Wann??? *bitteschoen* darf man/frau mal "loslassen"??

fühlen
geniessen
vertrauen.......

Wann????
hat man genügend "überprüft"?????

*nein*
****are Frau
239 Beiträge
... "seine Seele vollkommen öffnen" - da fällt mir spontan der spirituelle Zustand der Erleuchtung ein, bei dem die Seele auch einen vollkommenen Zustand erreicht ...
sinnflut

Das meine ich damit nicht mal. Es ist nur so, dass ich selbst festgestellt habe, dass es Menschen geben kann, vor denen man nicht einen gewissen Teil verstecken muss - oder es unbewusst einfach tut. Das war damit gemeint, nichts spirituelles..
Mead sagt, dass man jedem Menschen nur einen Teil von sich zeigt und darüber eigentlich für jeden Menschen eine "Teilidentität" erschafft, ganz unbewusst. Einfach, weil das so ist, und man sich mit unterschiedlichen Menschen über unterschiedliche Dinge unterhält, an unterschiedlichen Orten trifft etc.
Es gibt niemanden, mit dem wir alles teilen können. Aber es gibt Menschen, die jeden Teil von uns sehen können, ohne dass das Probleme macht. Und das meine ich mit vollkommen öffnen. Es ist einfach die Möglichkeit, dass der Mensch dich besser kennen lernt, als jeder andere, weil er mehr von dir sehen kann und mitbekommt. Und eben nicht nur bestimmte Teile - dazu gehören eben auch die, die man normalerweise bewusst versteckt hält und niemandem zeigt.
prüfe wer sich (ewig) bindet..

ob sich nicht noch was Besseres findet.


Wer meint prüfen zu müssen, steht für mich schon auf dem Absprungbrett. Beziehungstechnisch für mich ein absolutes NoGo.
Entweder ich stehe zu meinem Partner oder ich suche. Suche ich, dann ohne meinen Partner.

Lady Business
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