Die Gestaltung des Singlelebens
In einem Singleleben gibt es verschiedene Phasen. Man hat auch schon einiges erlebt als Single und kann auch einige Bücher über sich selbst, über die Damenwelt, aber auch über die Gesellschaft schreiben, wenn man nur mit offenen Augen durch die Welt geht. Und hier beginnt bereits das Dilemma. Vorab: Ich bin ehrlich. Ich hätte mal gerne wieder eine Frau. Also zurück zum Dilemma.
Im Laufe seines Lebens bekommt man ja mit, wie man so auf andere wirkt. Ich möchte nicht sagen, dass ich hässlich bin. Ich bin aber auch kein Model. Eine Ausstrahlung, was auf Frauen anziehungsfähig wirkt, besitze ich nicht. Unzählige Dates mit Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten belegen dies eindeutig. Damit schlendert man so eine gewisse Zeit durchs Leben. Was bekommt man immer mehr gesagt? Sorry, du bist nicht mein Typ. Wenn das mal von 20 Frauen 18 sagen, dann isses ja ok. Aber gleich 20??????? Sorry, aber das hat jetzt nicht mit mangelnden Selbstbewusstsein zu tun, sondern ist Realität. Dafür habe ich das Selbstbewusstsein es hier zu schreiben. Hehe, habe ja mittlerweile andere Qualitäten. Also ich weiß, wovon ich schreibe.
Somit wird man doch schon aus der Not heraus dazu getrieben sich seine Freizeit selbst zu gestalten. Zoobesuche, Eisdiele, Arbeit, kurzum das ganze Freizeitverhalten richtet sich darauf ab, dass man Zeit hat. Das Motto: Nur kein Stress. Da geht es dann eher um die Kompensation. Wie kompensiere ich eine Partnerin, den Sex, den Beziehungsstress, den man für den Sex und die Zweisamkeit gerne in Kauf nimmt. Bordell fällt bei mir aus. Keine Ahnung warum: Ist so bei mir.
Bei mir ist es die Zockerei (Ballerspiele mittlerweile Strategie) bzw. die Musik gewesen. Ich mache Musik am PC. Das genügt natürlich nicht. Man gibt Geld für Klamotten aus, um hipp zu sein. Man schaut viel Fernsehen bekommt durch die ganzen Sendungen einen ganz weiten Horizont und überholt in der Bildung einige Gepaarte. Das schafft man allerdings nicht durch schauen von RTL 2, sondern eher von Phoenix oder lesen von Sachbüchern. Man wird getrieben sich zu kompensieren. Man geht ins Kabarett zu Schramm, Pispers und Priol und lästert über Mario Barth und Bülent Ceylan und entfernt sich so immer mehr von der normalen Damenwelt, die über Comedians noch lachen können, aber den Sinn und Zweck des Kabaretts nicht verstehen. Man liest sich in Beziehungsratgebern ein und wappnet sich für die Beziehung, die hoffentlich bald kommt. Man macht Sonderschichten bei der Arbeit. Nimmt Arbeit mit nach Hause und erledigt sie dort, um sich zu kompensieren. Man schaut in Foren Frauen an, die einen nie mit dem Arsch anschauen würden und ärgert sich über so viel Blödheit, dass sie sich von einen anderen becircen lässt, der ganz unbewusst die evolutionsbiologischen Regeln einsetzt, um diese Frauen abzuschleppen und sich an ihr bedient, bis er kein Bock mehr hat
Mit mal weniger und mal mehr Prozentpunkten sieht so ein Singleleben im Alltag aus. Ach ja: Da fällt mir der Spruch ein, den alle Singles kennen. Der generationsübergreifend, ohne Grenzen jeden Single kennend in den Wahnsinn treibt und die Lust auf eine Schlägerei heraufbeschwört, der eigentlich dazu dienen könnte Kriege auszulösen und am allerliebsten bei einer Hochzeit von der älteren Generation gebracht wird: Und, wann isses bei dir soweit? Für alle Paare hier im Forum: Der Satz nervt. Er weist auf soziale Strukturen hin, den unsere Industrie- und Spaß-, bzw. Dienstlesitungsgesellschaft nicht mehr kennen will. Ich auch nicht.
Auf Platz 2, den Spruch, den jeder Single kennt: „Wir können Freunde bleiben.“
Und wenn ihr Euch fragt, warum ist der Kerl in der Ecke oder im Bekanntenkreis Single, dann kann es daran liegen, dass er gerne Single ist oder eben bei 20 Frauen von 20 Frauen eben nun mal nicht der Typ ist und das ganze pragmatisch sieht. Pragmatisch in diesem Falle ist gefährliches Halbwissen in Sachen Psychologie, Soziologie, Biologie und Anthropologie.
Und nun?